Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
Vom Netzwerk:
fünfunddreißig Prozent ihres Landbesitzes in Thailand und Singapur und zehn Prozent des Yankee-Kuchens mit drei Sitzen im Vorstand.«
    »Ist das alles?«
    »Ja. Und wie gesagt, mein Angebot steht bis Montag. Aber bilden Sie sich nicht ein, daß Sie uns bei dieser Gelegenheit auch gleich mitverspeisen können!«
    »Sind Sie verrückt geworden?«
    »Ich sagte Ihnen schon – ich kenne Sie. Abgemacht?«
    »Nein.«
    Wieder das sanfte, boshafte Lachen. »Bis Montag – nächsten Montag. Bis dahin haben Sie Zeit genug, sich zu entscheiden.«
    »Sehe ich Sie heute abend bei Dunross’ Party?« fragte Gornt mit dünner Stimme.
    »Sind Sie verrückt geworden? Da würde ich nicht hingehen, selbst wenn … Guter Gott, Quillan, Sie nehmen die Einladung wirklich an?«
    »Ursprünglich wollte ich nicht, aber ich habe es mir überlegt. Es könnte die letzte große Party des letzten Tai-Pan von Struan’s sein, und die möchte ich nicht versäumen …«

5
    12.01 Uhr:
    Im Konferenzzimmer hatte Casey immer noch einen schweren Stand. Die Herren bissen auf keinen Köder an. Ihre Unruhe hatte zugenommen, und während sie jetzt wartete, spürte sie ein Gefühl ungewohnten Kleinmuts.
    Philip Tschen zeichnete Männchen, Linbar spielte mit seinen Papieren, Jacques deVille beobachtete sie nachdenklich. Andrew Gavallan zog einen Strich unter die letzten Prozentsätze, die sie genannt hatte, seufzte und sah zu ihr auf. »Es steht wohl außer Frage, daß dies eine gemeinsame Finanzierung sein sollte«, erklärte er in scharfem Ton, und sie wäre beinahe in Jubel ausgebrochen, als er dann die Frage stellte: »Wieviel Kapital könnte Par-Con anteilig für das ganze Geschäft aufbringen?«
    »Achtzehn Millionen US-Dollar noch in diesem Jahr sollten reichen«, antwortete sie wie aus der Pistole geschossen und stellte zufrieden fest, daß alle nach Luft schnappten.
    Das öffentlich bekanntgegebene Eigenkapital von Struan’s hatte im vergangenen Jahr achtundzwanzig Millionen betragen, und sie und Bartlett hatten sich daran orientiert.
    »Biete ihnen zunächst zwanzig Millionen«, hatte Linc ihr geraten. »Bei fünfundzwanzig solltest du sie soweit haben, und das wäre prima. Es ist wichtig, daß wir gemeinsam finanzieren, aber der Vorschlag muß von ihnen kommen.«
    »Aber sieh dir doch einmal die Bilanz an, Linc! Man kann einfach nicht mit Sicherheit feststellen, wie hoch ihr Eigenkapital wirklich ist. Es können zehn Millionen rauf oder runter sein, vielleicht sogar mehr. Wir wissen nicht, wie stark sie tatsächlich sind – oder wie schwach. Schau dir diese Position an: ›14,9 Millionen Forderungen an Töchter.‹ Welche Töchter, wer sind sie und was tun sie? Oder hier: ›Einlage von 4,7 Millionen an …‹«
    »Na und? Sind es eben dreißig Millionen statt fünfundzwanzig. Unsere Analyse haut immer noch hin.«
    »Ja, aber ihre Verbuchungen … Mein Gott, Linc, wenn wir uns in den Vereinigten Staaten nur einen Bruchteil davon erlaubten, die Herren von der Wertpapierkommission würden uns auf fünfzig Jahre ins Gefängnis stecken.«
    »Richtig, aber es verstößt nicht gegen ihr Gesetz, und das ist auch einer der Hauptgründe, warum wir nach Hongkong gehen.«
    »Zwanzig sind zu viel für ein erstes Angebot.«
    »Ich überlasse es dir, Casey. Aber denke daran: In Hongkong spielen wir nach Hongkongregeln – und ich möchte bei diesem Spiel dabei sein.«
    Die Feuchtigkeit im Konferenzzimmer hatte zugenommen. Sie hätte gerne ein Papiertaschentuch herausgeholt, aber sie beherrschte sich und täuschte innere Ruhe vor.
    Gavallan brach das Schweigen. »Wann würde Mr. Bartlett das Angebot über achtzehn Millionen bestätigen – wenn wir uns entschließen sollten, es anzunehmen?«
    Sie ging über die Beleidigung hinweg. »Es ist bestätigt«, gab sie honigsüß zurück.
    »Ich bin ermächtigt, bis zu zwanzig Millionen zu gehen, ohne bei Mr. Bartlett oder seinem Vorstand rückfragen zu müssen«, sagte sie und gab ihnen damit bewußt einen Spielraum. Dann fügte sie mit unschuldsvoller Miene hinzu: »Dann sind wir uns also einig? Gut.« Sie begann ihre Papiere zu ordnen. »Als nächstes …«
    »Augenblick«, unterbrach Gavallan, aus dem Gleichgewicht geraten. »Ich … äh, achtzehn sind … wir müssen das Paket jedenfalls dem Tai-Pan vorlegen.«
    »Ach«, tat sie überrascht, »ich dachte, wir verhandelten als Gleichgestellte, und daß Sie, meine Herren, die gleichen Befugnisse hätten wie ich.«
    Röte stieg Andrew Gavallan ins

Weitere Kostenlose Bücher