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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Trick, echte Tränen zu produzieren, eine so außerordentliche Wirkung gezeigt hatte, »20, bei allen Göttern, und ich bin für alle Zeiten Ihr Sklave!«
    »Gut«, stimmte Havergill sehr zufrieden zu. »Kommen Sie um ein Viertel vor fünf in meine Loge! Ich werde Ihnen eine provisorische Willenserklärung und Ihr undatiertes Rücktrittsgesuch zur Unterschrift vorlegen. Um fünf Uhr geben wir die Fusion bekannt. Bis dahin zu niemandem ein Sterbenswörtchen, Mr. Kwang!«
    »Selbstverständlich.«
    Havergill nickte und entfernte sich. Richard Kwang ging zu seiner Frau zurück.
    »Was ist los?«
    »Still!« zischte er. »Ich habe einer Fusion mit der Victoria zugestimmt.«
    »Zu welchem Satz für unsere Aktien?«
    »20 Cent auf den offiziellen Buchwert.«
    Freudig leuchteten ihre Augen auf. » Ayeeyah « , sagte sie und senkte den Blick, um nicht aufzufallen. »Das hast du sehr gut gemacht.«
    »Selbstverständlich. Außerdem eine Direktorstelle auf fünf Jahre und …«
    »Wir werden enorm an Gesicht gewinnen!«
    »Ja. Jetzt hör mal: Wir haben nur bis fünf Uhr Zeit für ein paar Privatgeschäfte mit Ho-Pak-Aktien. Wir müssen sofort einsteigen – zu Ausverkaufskursen, bevor jeder kleine Scheißspekulant Gewinne einheimst, die von Rechts wegen uns zustehen. Wir können natürlich nicht selbst in Erscheinung treten, sonst merken die was. Wer könnte das für uns machen?«
    Sie überlegte kurz. Wieder leuchteten ihre Augen auf. »Profitmacher Tschoy. Gib ihm sieben Prozent von allem, was er für uns verdient.«
    »Ich werde ihm fünf anbieten, vielleicht gibt er sich mit sechseinhalb zufrieden. Ausgezeichnet! Und ich werde auch Lächler Tsching einspannen, der ist jetzt abgebrannt, er hat alles verloren. Mit den beiden … Wir treffen uns in der Loge.« Er wandte sich ab, begab sich gewichtigen Schrittes zu seinem Trainer und trat ihm gezielt gegen das Schienbein. »Oh, entschuldigen Sie«, sagte er, in der Absicht, die Umstehenden zu täuschen, und zischte dann: » Oh ko, wenn mein Pferd dieses Rennen nicht gewinnt, werde ich meinen Onkel Vierfinger Wu bitten, seine Schläger zu schicken, damit sie dir deine Samendatteln zerquetschen!«
    Ein leichter Sprühregen strich über den Sattelplatz, und die Menschen auf den Tribünen und Terrassen blickten gleichermaßen besorgt zum Himmel auf. Der Schauer wandelte sich zu einem Nieselregen, und auf dem Mitgliederbalkon konnte Orlanda ihre Erregung nur mühsam verbergen.
    »Linc, ich gehe jetzt setzen.«
    »Weißt du auch schon, auf wen?« Er lachte, denn sie hatte schon den ganzen Nachmittag um einen Entschluß gerungen: zuerst Pilot Fish, dann Noble Star, dann ein heißer Tip, den Außenseiter Winning Billy, und wieder zurück zu Butterscotch Lass.
    Die Quoten für Butterscotch Lass standen pari, 3 zu 1 für Pilot Fish und Noble Star – nachdem Travkin angekündigt worden war, vervielfachten sich die Einsätze – 6 zu 1 für Golden Lady. Der Gesamteinsatz betrug bereits atemberaubende vier Millionen siebenhunderttausend HK. »Wieviel wirst du setzen?«
    Sie schloß die Augen. »Meinen ganzen Gewinn«, stieß sie hervor, »und noch hundert dazu. Ich bin gleich wieder da!«
    »Viel Glück! Wir sehen uns nach dem Rennen.«
    »Ach ja, das hatte ich in der Aufregung ganz vergessen. Viel Spaß!« Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und eilte davon, bevor er sie noch fragen konnte, auf welches Pferd sie setzen wollte. Er hatte schon gewettet – 10.000 auf jede Kombination von Pilot Fish und Butterscotch Lass. Das sollte reichen, dachte er, und auch seine Erregung nahm zu.
    Er verließ die Terrasse und drängte sich durch die Tische zu den Aufzügen, um wieder hinaufzufahren.
    »He, Mr. Bartlett!«
    »O hallo«, begrüßte er Biltzmann, der ihm den Weg abschnitt. »Wie läuft’s?«
    »Haben Sie schon von der Gemeinheit gehört, die man mir … natürlich, Sie waren ja dabei«, sagte Biltzmann. »Hören Sie, Linc, haben Sie einen Augenblick Zeit?«
    »Selbstverständlich.« Bartlett folgte ihm den Gang hinunter, ohne auf die neugierigen Blicke der Entgegenkommenden zu achten.
    »Hören Sie«, sagte Biltzmann, als sie eine ruhige Ecke erreicht hatten, »nehmen Sie sich vor diesen Kerlen in acht! Wir hatten mit General Stores fest abgeschlossen.«
    »Werden Sie ein Gegenangebot vorlegen?«
    »Das muß die Zentrale entscheiden, aber wenn Sie mich fragen, ich ließe die ganze Insel ersaufen.« Biltzmann senkte seine Stimme und verzog das Gesicht zu einem Grinsen.

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