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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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einen Pappenstiel gekauft, praktisch den Brocks gestohlen, nachdem sie sie ruiniert hatten. Darum will ich die Kontrolle über das Noble House. So wie viele andere das wollen, wahrscheinlich auch Ihr Freund Bartlett. Wo haben Sie die zwei Millionen her?«
    »Das ist Manna vom Himmel.«
    »Früher oder später erfahren wir es. Wird Tiptop uns aus der Patsche helfen?«
    »Ich bin nicht sicher, aber ich habe gestern abend mit ihm gesprochen. Seine Worte klangen ermutigend. Er wollte nach dem Lunch hierherkommen, ist aber nicht erschienen. Das ist ein schlechtes Zeichen.«
    »Ja.« Havergill wischte ein paar Regentropfen von seiner Nase. »Die Moskauer Handelsbank hat positiv reagiert.«
    »Nicht einmal Sie können so ein Schafskopf sein.«
    »Es ist unsere letzte Chance.«
    »Werden Sie sofort eine Vorstandssitzung einberufen, um über die Ho-Pak-Übernahme zu sprechen?«
    »Du lieber Himmel, nein! Halten Sie mich für so dumm? Wenn ich das täte, könnten Sie ja einen Antrag auf Verlängerung Ihres Kredites stellen. Nein, nein, ich werde jeden einzeln fragen, so wie ich Sie jetzt gefragt habe. Mit Ihrem Einverständnis habe ich die Mehrheit. Ich habe doch Ihr Einverständnis? Auch wenn ich bis zu dreißig Cents gehen müßte?«
    »Sie haben mein Wort.«
    »Danke.«
    »Aber Sie berufen eine Vorstandssitzung für Montag vor Börsenbeginn ein.«
    »Ich habe mich bereit erklärt, es in Erwägung zu ziehen. Das habe ich getan, und die Antwort lautet nein. Hongkong ist eine freibeuterische Gesellschaft; die Schwachen stürzen, und nur die Starken behalten die Früchte ihrer Arbeit.« Er lächelte und warf einen Blick auf den Totalisator. Die Quoten waren zurückgegangen. 2 zu 1 für Butterscotch Lass, von der man wußte, daß sie feuchten Boden liebte. Pilot Fish 3 zu 1.
    »Ich finde, der Gouverneur hatte unrecht. Sie hätten reiten sollen. Dann hätte ich eine bescheidene Summe auf Sie gesetzt. Ja. Und Sie wären als strahlender Held abgegangen. Ja, Sie hätten gewonnen. Bei Travkin bin ich nicht so sicher. Schönen guten Tag!« Er lüftete seinen Hut und ging auf Richard Kwang zu, der bei seiner Frau und seinem Trainer stand. »Ach, Mr. Kwang, kann ich Sie einen Augenblick sprechen. Ich …« Er wurde von dem Gebrüll der Menge übertönt, das in dem Augenblick einsetzte, als die acht Pferde unter der Tribüne hervorkamen. Pilot Fish führte sie an; sein schwarzes Fell schimmerte im Nieselregen.
    »Ja, Mr. Havergill?« Richard Kwang folgte ihm auf einen freien Platz. »Ich wollte mit Ihnen sprechen, fürchtete aber, Sie zu unterbrechen, solange Sie sich mit dem Gouverneur und dem Tai-Pan unterhielten. Und nun«, fuhr er mit einem gequälten Lächeln fort, »nun habe ich einen Plan. Werfen wir doch alle Sicherheiten der Ho-Pak in einen Topf, und wenn Sie mir fünfzig Millionen leihen …«
    »Nein, vielen Dank, Mr. Kwang«, lehnte Havergill entschieden ab. »Aber wir haben einen Vorschlag, mit dem wir Ihnen bis heute um fünf im Wort bleiben. Wir leisten Bürgschaft für die Ho-Pak und stellen alle Einleger zufrieden. Als Gegenleistung verkaufen Sie uns Ihren persönlichen Aktienbesitz zum Nominale und …«
    »Zum Nominale? Das ist der fünfzigste Teil ihres Wertes«, kreischte Richard Kwang.
    »Es sind fünf Cents auf den Dollar, und mehr sind sie auch nicht wert. Sind Sie einverstanden?«
    »Nein, natürlich nicht! Dew neh loh moh, bin ich wahnsinnig?« Das Herz wollte ihm fast zerspringen. Eben noch hatte er gehofft, Havergill würde ihm eine Gnadenfrist gewähren und ihn vor der Katastrophe retten. Nun erschien sie ihm unabwendbar, so sehr er sich bemühte zu tun, als ob es anders wäre, so wenig es seine Schuld war, sondern eindeutig das Werk von Gerüchtemachern und abgefeimten Dummköpfen, die ihn zu unvernünftigen Bankgeschäften verleitet hatten. Jetzt würde man ihn ausquetschen, und wie immer er es auch anstellte, er konnte den Tai-Panen nicht entrinnen. Oh, oh, oh! Eine Katastrophe nach der anderen, und jetzt läßt mich dieses undankbare Flittchen Venus Poon vor Onkel Vierfinger Wu, Charlie Wang und sogar Fotograf Ng das Gesicht verlieren – und das, nachdem ich ihr persönlich den neuen Nerzmantel um die Schultern gelegt habe, den sie jetzt so unachtsam durch den Staub schleift.
    »Neu?« hatte sie ihn angefahren. »Dieser armselige, abgelegte Mantel soll neu sein?«
    »Selbstverständlich«, hatte er geschrien, »natürlich ist er neu! 50.000 in bar hat er mich gekostet, oh ko !« Die 50.000 waren

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