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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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hierher.«
    »Aber Casey gefällt mir nicht. Darf ich Kamalian zu Ihnen sagen.«
    »Casey.«
    »Und was halten Sie von Ciranoush für heute, Casey für morgen und Kamalian für Dienstag zum Dinner? Der Tag, an dem wir abschließen, he?«
    »Das muß Linc entscheiden.«
    »Sind Sie nicht Tai-Pan von Par-Con?«
    »Nein. Nein, das werde ich nie sein.«
    Er lachte. »Dann also Ciranoush für heute, Casey für morgen und den Dienstag soll der Teufel holen.«
    »In Ordnung.«
    »Fein. Und nun zu Orlanda und Linc Bartlett«, fuhr er mit sanfter Stimme fort. »Das ist die Angelegenheit dieser beiden, und ich spreche nie mit anderen über anderer Leute Angelegenheiten. Das wäre gegen die Spielregeln. Wenn Sie mich fragen, ob es da eine finstere Verschwörung gibt, daß ich Orlanda gegen Sie, Linc oder Par-Con einsetze, also das ist geradezu lächerlich.« Wieder lächelte er. »Bis jetzt habe ich immer nur erlebt, daß Frauen Männer manipulieren, aber nie umgekehrt. Doch nun eine andere Frage: Haben Sie ein Verhältnis mit Linc?«
    »Nein. Aber ich liebe ihn.«
    »Dann werden Sie ihn also heiraten?«
    »Vielleicht.« Sie zog die Decke enger um sich. »Aber ich spreche nicht mit einem anderen Mann über meine Angelegenheiten«, antwortete sie lächelnd. »Auch das wäre gegen die Spielregeln.«
    Gornt streckte die Hand aus und berührte sie leicht. »Ich bin ganz Ihrer Meinung, Ciranoush.«
    Die Sea Witch lief in das Hafenbecken ein. Vor ihnen lag Kowloon. Sie setzte sich auf, sah auf die Insel und den Peak hinüber, der zum größten Teil in Wolken steckte.
    »Es ist wunderschön.«
    »Rund um Shek-O und die Repulse Bay hat Hongkong eine herrliche Küste: Ich habe einen Besitz in Shek-O. Möchten Sie jetzt das Schiff sehen?«
    »O ja, gern.«
    Die vorderen Kabinen waren gefällig eingerichtet und blitzsauber und ließen nicht erkennen, daß sie benutzt worden waren. Jede hatte ihre eigene Dusche samt Toilette. »Im Augenblick sind wir bei den Damen besonders beliebt. Hier können sie nämlich nach Herzenslust duschen, die Wasserknappheit hat auch ihre Vorteile.«
    »Kann ich mir denken«, sagte sie, von seiner aufgeräumten Art eingenommen.
    Achteraus, vom Rest des Schiffes getrennt, befand sich die Kabine des Eigners.
    Großes Doppelbett. Sauber, gepflegt, einladend.
    Ihr Herz dröhnte ihr jetzt in den Ohren, und als er lässig die Kabinentür schloß und seinen Arm um ihre Taille legte, wich sie nicht zurück. Er hielt sie fest. Sie hatte noch nie einen Mann mit Bart geküßt. Es war ein gutes Gefühl, Gornts harten Körper zu spüren; seine Lippen waren fest und schmeckten nach Zigarren. Komm, laß dich gehen, drängte eine innere Stimme; tu’s nicht, warnte eine andere. Und in ihrem ganzen Wesen regte sich köstliche Sinnenlust.
    Und was ist mit Linc? Die Frage schoß ihr mit nie gekannter Schärfe durch den Kopf, und von seiner Sinnenfreude beflügelt, begriff sie zum ersten Mal, daß es Linc war, an dem ihr Herz hing, nicht Par-Con oder Macht – wenn sie eine Wahl treffen mußte. Ja, es ist Linc, Linc allein, und noch heute abend werde ich unsere Abmachung aufkündigen. Werde ich vorschlagen, sie zu widerrufen.
    »Jetzt ist nicht die Zeit«, flüsterte sie.
    »Was?«
    »Nein, nicht jetzt. Es geht nicht, tut mir leid.« Sie langte nach oben und küßte ihn leicht auf die Lippen. »Nicht jetzt, lieber Freund, tut mir leid, aber es geht nicht, jetzt nicht. Dienstag, vielleicht Dienstag …«
    Er schob sie ein wenig von sich fort, und sie sah seine forschenden Augen. Sie hielt seinem Blick stand, solange sie konnte, barg dann ihren Kopf an seiner Brust und genoß seine Nähe. Das war knapp, dachte sie, fühlte ihre Knie und hoffte, ihn überzeugt zu haben. Beinahe hätte ich es passieren lassen, und das wäre gar nicht gut gewesen, für mich nicht, für Linc nicht und für ihn auch nicht. Klopfenden Herzens lehnte sie sich an ihn, sammelte sich, wartete und hoffte, daß er – mit Wärme und Güte und der Aussicht auf die kommende Woche – im nächsten Augenblick sagen würde: »Wollen wir wieder auf Deck gehen?«
    Doch plötzlich spürte sie, wie sich seine Umarmung verstärkte, und bevor sie noch wußte, wie ihr geschah, lag sie auf dem Bett. Seine Küsse waren fordernd, seine Hände irrten über sie hin. Sie fing an, sich zu wehren, aber er bekam geschickt ihre Hände zu fassen und hielt sie mit seinen Lenden so fest, daß sie sich nicht rühren konnte. Er küßte sie ohne Hast, und seine Leidenschaft und ihre

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