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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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beschaffen, das dann andere Menschen, vor allem Frauen, ausgeben? Geben Sie doch zu, Ciranoush: Männer müssen arbeiten, bis sie tot umfallen, und wie oft verbringen sie die letzten Jahre ihres Lebens mit einem zänkischen, bösen Weib – sehen Sie sich nur einmal Mrs. Pugmire an! Ich könnte Ihnen fünfzig Damen nennen, die unnötigerweise dick und häßlich sind – und stinken. Das meine ich wörtlich. Und dann gibt es auch noch die Frauen, die ihr Geschlecht dazu benützen, einen Mann einzufangen, sich schwängern lassen, um ihn festzuhalten, und dann ein Gezeter anheben und nach einer hochdotierten Scheidung schreien. Wie war es denn mit Linc Bartlett? Hat den nicht auch seine Liebenswerte Gattin kräftig in die Mangel genommen?«
    »Sie wissen davon?«
    »Natürlich. Sie haben Erkundigungen über mich eingezogen, ich über Sie beide.
    Sind eure Scheidungsgesetze vielleicht fair? Fünfzig Prozent von allem bekommt die Dame, und dann muß der arme Hund von einem Amerikaner auch noch zu Gericht gehen, um zu erfahren, welchen Teil seiner fünfzig Prozent er behalten darf.«
    »Es ist wahr – Lincs Frau und ihr Anwalt haben ihn fertiggemacht. Aber nicht jede Frau ist so. Auf der ganzen Welt wird den Frauen immer noch übel mitgespielt.«
    »Ich habe noch nie eine richtige Frau kennengelernt, der man übel mitgespielt hat«, hielt er ihr entgegen. »Ich meine eine Frau wie Sie oder Orlanda, die etwas von Weiblichkeit versteht.« Plötzlich hatte er sie angegrinst. »Natürlich muß sie uns armen schwachen Schweinehunden auch geben, was wir brauchen, um gesund zu bleiben.«
    Sie hatte mit ihm gelacht. »Sie sind ein Bösewicht.«
    »Finden Sie?«
    »Ja.«
    Er hatte sich abgewandt und blickte forschend zum Himmel auf. Ich bin froh, daß er mir vertraut und mich als Frau ansieht, dachte sie, eingelullt vom guten Essen und Trinken und seinem Verlangen. Sie hatte es schon gespürt, als sie an Bord gekommen war, und sich gefragt, wie sie darauf reagieren würde, wenn er es ihr offenbarte. Würde sie ja sagen oder nein? Oder vielleicht »nächste Woche«? Würde es ein »nächste Woche« geben?
    »Was wird morgen sein, Quillan? An der Börse?«
    »Ich will heute für heute sorgen, morgen ist für morgen Zeit.«
    »Im Ernst.«
    »Ich werde gewinnen oder ich werde verlieren.« Gornt zuckte die Achseln. »So oder so, ich habe mich abgesichert. Morgen kaufe ich. Mit Joss habe ich ihn an der Gurgel.«
    »Und dann?«
    Er lachte. »Das fragen Sie noch? Ich übernehme Struan’s mit allem, was dazugehört – einschließlich der Loge auf dem Rennplatz.«
    »Und auf die kommt es Ihnen an, nicht wahr?«
    »O ja. Das ist das äußere Zeichen meines Sieges. Er und seine Vorfahren haben mich und die Meinen ausgeschlossen. Natürlich kommt es mir darauf an.«
    Ob ich wohl mit Ian ins Geschäft kommen könnte? hatte sie sich zerstreut gefragt.
    Ob ich ihn wohl dazu überreden könnte, Gornt eine Loge zu überlassen und ihm zu helfen, Steward zu werden? Wie Elefanten in einem Porzellanladen benehmen sich die beiden. Wenn Murdagh das Geld beschafft, ist Dunross mir etwas schuldig.
    Ihr Herz schlug schneller. Sie hätte gern gewußt, wie es mit Murdagh und der Bank stand. Und wenn die Antwort ja lautete, was Gornt tun würde.
    Und wo ist Linc? Ist er bei Orlanda? Liegt er in ihren Armen, verträumt er den Nachmittag mit ihr?
    Wieder rollte sie sich am Heck ein und schloß die Augen. Die salzige Luft, das Klopfen der Motoren und die Bewegung des Schiffes schläferten sie ein. Ihr Schlaf war traumlos, und nach kurzer Zeit erwachte sie erfrischt. Gornt saß ihr gegenüber und betrachtete sie. Sie waren wieder allein. Der kantonesische Kapitän stand am Steuer.
    »Sie sehen noch bezaubernder aus, wenn Sie schlafen«, sagte er.
    »Danke.« Sie stützte sich auf einen Ellbogen. »Sie sind ein seltsamer Mensch. Ein Teufel auf der einen, ein Edelmann auf der anderen Seite; heute mitfühlend, morgen gnadenlos. Was Sie da für Marlowe getan haben, war sehr anständig.«
    Er lächelte und wartete.
    »Linc … ich glaube, Linc hat sich in Orlanda verliebt«, sagte sie ohne nachzudenken, und ihr war, als legte sich ein Schatten über seine Züge.
    »So?«
    »Ja.« Sie wartete, aber er blieb stumm. So fügte sie hinzu: »Und ich glaube, sie ist auch in ihn verknallt.« Und dann: »Ist das Teil eines Planes, Quillan?«
    Er lachte leise. »Ach, Ciranoush, die Seltsame sind Sie. Ich …«
    »Wollen Sie mich Casey nennen? Ciranoush paßt nicht

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