Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition)
bleiben und wollen wir uns gegenseitig beistehen, in einer nicht abschätzbar endenden Ewigkeit?"
Sie sah, wie er vor Nervosität zitterte.
"Ja, ich will" sagte sie dann mit fester Stimme.
"Dem Himmel sei dank", murmelte er matt und sah aus, als müsse er sich nach dieser sichtlichen Anstrengung erst Mal setzen. Jeanne hingegen ließ nun endlich den unterdrückten Jauchzer hinaus und sprang ihm um den Hals. Sie schlang ihre Arme darum, küsste ihn und Tränen der Freude perlten über ihre Wangen.
Sofort schlug Balthasars Haltung um. Er lachte und zog sie in seine Arme. Dann drehte er sich mit ihr, wirbelte sie durch das Zimmer herum und hörte erst auf, als ihnen schwindelig wurde.
"Ja!", flüsterte sie in sein Ohr. "Ja und ja und immer wieder ja!"
Wieder lachte er tief aus dem Bauch heraus, küsste sie überall und drückte sie eng an sich.
"Oh, Moment, ich habe ja noch etwas vergessen."
Balthasar trug Jeanne zurück zum Fenster und griff dann nach dem ledernen Beutel. Er öffnete das Zugband und zwei massive goldene Armreifen fielen in seine große Handfläche. Der eine war deutlich schmaler und kleiner als der andere, aber doch würde man sie immer unverkennbar als Paar erkennen. Beide hatten einen breiten Schlitz, so als könne man dort noch ihre Größen variieren. Balthasar hielt Jeanne den größeren der beiden hin.
"Ist das Gold?", hauchte sie und überschlug den ungefähren Wert dieser beiden schlichten und doch exquisiten Schmuckstücke.
"Ja", erwiderte er. "Ich habe Lucien in beiden die gleiche Gravur anbringen lassen, er ist sehr geschickt in der Goldschmiedekunst."
Jeanne drehte den Reifen gegen das helle Mondlicht und sah einen verschlungenen Schriftzug. Sie kniff die Augen zusammen, um die Worte zu entziffern.
"Es ist ein bisschen schwer zu lesen, weil die Schrift so verschnörkelt ist", sprang Balthasar galant in die Bresche. Er strich leicht über ihren nackten Arm und seine Augen ruhten unverwandt auf ihr.
Jeanne drehte den Reifen immer noch zwischen ihren Fingern.
"Du bist mein Herz, denn meinen Körper schenke ich dir", flüsterte er.
Jeanne hob den Kopf und schluckte ergriffen. Noch niemals hatte sie so etwas liebevolles, zärtliches gehört, geschweige denn, dass sie von jemandem wusste, dass er so etwas in ein Schmucktstück hatte gravieren lassen.
"Das ist wunderschön, Balthasar."
Er lächelte.
"Aber wie hast du es geschafft, dass Lucien die Reifen so schnell gefertigt hat?", wollte sie dann überrascht wissen.
"Schnell?", fragte Balthasar stirnrunzelnd.
"Ja, doch." Sie überlegte. "Oder wie lange war ich...krank? Mir kommt es vor, als wäre es vorgestern gewesen."
"Fast drei Wochen. Deshalb hatten wir die Hoffnung ja auch schon fast aufgegeben."
"Drei Wochen lang? Und du hast bei Lucien trotzdem die Reifen in Auftrag gegeben?"
Er schluckte schwer und nickt dann. "Ich hätte sie dir mit in dein Grab gelegt."
Tränen traten in Jeannes Augen.
"Nicht weinen...", flüsterte er. Schnell griff er nach dem kleineren der beiden Reifen. "Komm her..."
Er nahm ihr rechtes Handgelenk und streifte den Reifen bis über ihre Fingerspitzen.
"Und du hast deine Meinung nicht geändert?"
Lächelnd schüttelte sie den Kopf. Balthasar sah sie an, während er den Reifen um ihr Handgelenk streifte. Dann küsste er sie lange und zärtlich.
"Jetzt du, Honigkäfer." Er reichte ihr den größeren Reifen und sie tat es so, wie er es vorgemacht hatte, schob den Reifen über seine Fingerspitzen und sah ihn dann fragend an.
"Hast du deine Meinung vielleicht geändert?"
Er sah lächelnd auf sie hinunter, dann beugte er sich zu ihr und küsste sie erneut.
"Ich werte das als ein Ja", murmelte sie zwischen zwei Küssen und schob den Reifen um sein breites Handgelenk.
Als sie sich wieder voneinander lösten, hob Balthasar ihre Hand hoch und hielt sie gegen das Mondlicht. "Siehst du den Schlitz?"
Jeanne nickte. Er nahm seine freie Hand und drückte das weiche Gold zusammen, sodass der Schlitz sich schloss und der Reifen nun nicht mehr abgestreift werden konnte.
"Und morgen soll Luc die Nähte verschmelzen, dann sieht man nicht mehr, dass die Reifen dort mal offen waren." Er ließ ihren Arm wieder sinken und legte dann ihre Finger um seinen Reifen und gemeinsam drückten sie die offenstehenden Kanten zusammen.
Jeanne stellte sich auf die Zehenspitzen und er kam ihr entgegen. Sie suchte seinen Mund und knabberte dann zärtlich daran. Dann lockte sie seine Zunge und er stöhnte leise, als sie
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