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Honigsüßer Tod

Honigsüßer Tod

Titel: Honigsüßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Alexander; Ummenhofer Rieckhoff
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Hobby-Schnüfflers bei den »Kindern der Sonne«?
    »Ist eine Elke Hummel Mitglied bei Ihnen?«, fragte er nun.
    Der Erleuchtete überlegte kurz. »Wie ich Ihnen schon sagte, nehmen
unsere Brüder und Schwestern neue Namen an, wenn sie ihr altes Leben
zurücklassen. Aber es ist vor wenigen Tagen ein neues ›Sonnenkind auf Zeit‹ zu
uns gestoßen. Von diesem weiß ich, dass es zuvor Elke hieß. Nun heißt sie
Fiducia – was ja Vertrauen oder Zuversicht bedeutet. Ich freue mich über sie.«
    Thomsen wusste nicht, was er davon halten sollte. Hatte dieser
Hummel, der ihn gestern Abend auch wieder belästigt hatte, es geschafft, seine
Frau hier einzuschleusen? Und das schon vor dem Mord?
    Von Fiducia würde er nach Möglichkeit persönlich die DNA -Probe nehmen. Und von Hummel sowie diesem
aufdringlichen Riesle auch. Wenn das mit dem Speichel nur nicht so eklig wäre …
    »Sagen Sie mal«, wollte Winterhalter noch wissen, »warum tragen Sie
denn eigentlich alle Weiß?« Als Landwirt war ihm das völlig fremd. »Das ist
doch ganz und gar unpraktisch. Da sieht man ja jeden Schmutzfleck.«
    Thomsen sah ihn stirnrunzelnd an und meinte: »Also, mir gefällt es.«
    »Vielen Dank, Herr Kommissar«, lächelte Lucidus wieder. »Es hat
allerdings nicht mit Mode zu tun. Weiß hält Schamanah ab.«
    »Wen?« Nun war auch Thomsen verblüfft.
    »Schamanah – den Strahl Luzifers.«
    Die beiden Beamten verabschiedeten sich.
    »En’ fürchterliche’ Typ«, brach es aus Winterhalter
heraus, während sie von Irinus wieder durch den Park zurück zum Eingangsbereich
an der Straße gebracht wurden. Weitere Sektenmitglieder waren nicht zu sehen,
dafür nun umso mehr Presseleute. Die Sonne stand schon recht hoch am Himmel. Es
würde ein sehr heißer Tag werden. 28, vielleicht sogar 30   Grad. Selbst hier,
auf 850   Metern über Meereshöhe.
    Thomsen schaute streng: »Wir werden die im Zuge der
Reihenuntersuchung alle überprüfen. Auch ihn, keine Sorge. Organisieren Sie
jetzt mal eine Liste aller ›Kinder der Sonne‹ – mit Sekten- und bürgerlichem
Namen. Und kümmern Sie sich um die Pressemeute.«
    »Sollen wir wirklich alle Sektenmitglieder – männlich wie weiblich – speicheln lassen? Ich meine: Wenn wir auf die Auswertung des möglichen
Täterblutes warten, dann wüssten wir immerhin schon, ob der Mörder ein Mann
oder eine Frau war«, gab Winterhalter zu bedenken.
    »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wenn sie es schon mal freiwillig
machen, dann überprüfen wir sie alle auf einmal. Und damit fertig.«
    Winterhalter lief wortlos zurück in Richtung Eingangsbereich.
    Derweil beschloss Thomsen, sich erst einmal in die Hintergründe der
Sekte einzulesen. Drei Broschüren hatte er schon – und der Rest ließ sich
sicher im Internet recherchieren.
    Am besten fuhr er ins Rathaus zurück, während Winterhalter noch vor
Ort zu tun hatte. Eine weitere gemeinsame Fahrt im Dienstwagen hielte er
bestimmt nicht aus, solange der Kollege ungeduscht war.

9. Der Ö
    Winterhalter hatte ordentlich damit zu tun, dem für die
Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Kollegen in seinem aussichtslosen Kampf gegen
die Journalisten zu helfen. Denn der stand im wahrsten Sinne des Wortes mit dem
Rücken zur Wand. Gegen die Mauer gelehnt, die das Gebäude von der Außenwelt
trennte, war er der Pressemeute quasi schutzlos ausgeliefert.
    »Mensch, Ö«, bollerte ein wuseliger Fotograf los. »Die komischen
Vögel wollen uns nicht auf ihr Grundstück lassen. Dabei ist das doch Werbung
für die!«
    Andere fragten die absonderlichsten Dinge, schimpften über den
fehlenden Handyempfang, wollten den bürgerlichen Namen des Opfers erfahren. War
es verheiratet gewesen? Hatte es Kinder? Lebten die Eltern noch?
    »Das ist doch keine Pressemitteilung – das ist ein Witz«, grollte
der Mann vom SWR und schwenkte ein Papier, das der
»Ö« an die Presseleute verteilt hatte. »Wir müssen ja schon froh sein, dass wir
das Bundesland erfahren, in dem der Mord passiert ist!«
    »Jetzt isch mal gut, die Herrschafte’«, mischte sich Winterhalter
ein. »Hier kommt keiner rein. Und Sie müsse’ auch nicht darauf warte’. Hier
kommt nämlich heute auch keiner mehr raus. Lasset Sie uns unsere Arbeit mache’.
Wir informiere’ Sie, sobald es was Neues gibt. Wir stehe’ noch ganz am Anfang
der …«
    »Finger weg!«, wurde er von einer lauten Stimme unterbrochen.
Genervt drehte er sich in Richtung des Schreis um. Für einige dieser
Journalisten musste man sich einfach nur

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