Honigtot (German Edition)
telefonisch bei ihr melden würde.
Vom Schlafzimmer des Hausherrn aus, beobachtete Fugga der Jüngere interessiert den Abtransport der Bücher durch einen Geistlichen. Dass es sich um den Bischof von Stetten handelte, wusste er nicht. Ihm fielen die beiden Schatullen auf, die der Mann zum Schluss einlud. Angeregt durch den Fund des geheimen Verstecks, das in seinem ansonsten ohne besondere Vorkommnisse dahinplätschernden Leben einen Höhepunkt darstellte, dazu die Ermahnung der schönen Baronin, Stillschweigen zu wahren, assoziierte der junge Handwerker in seiner Fantasie die beiden Behälter mit Schatzkistchen und stellte sich vor, dass sie Gold und Juwelen enthielten.
Zwei Tage später, im Gasthof "Zum Bierkutscher“, geschah es:
Fugga der Jüngere gab eine haarsträubende, mit Halbwahrheiten gespickte Geschichte vom Fund eines wertvollen Schatzes in der Villa von Stetten zum Besten.
Da die meisten der Anwesenden den gutmütigen Handwerker seit Kindertagen kannten, nahm ihn auch heute Abend niemand so richtig ernst. Fast wäre seine Vorstellung, wie seine früheren Fantastereien, im bierselig aufsteigenden Dunst der ewigen Stammtischweisheiten verpufft. Fast. Denn ausgerechnet an diesem Abend war ein junger Reporter von seiner Freundin zum wiederholten Male versetzt worden und ertränkte seinen Liebeskummer im Bierkutscher. Nun ließ der Mann den noch halbvollen Humpen sinken, warf hastig ein paar Münzen auf den Tisch und verließ das Gasthaus ungeplant nüchtern.
Am übernächsten Morgen erschien ein kleiner Artikel mit dem Titel „Ein verschollener Schatz im Hause der Familie von Stetten?“ in den Nürnberger Nachrichten. Mehr gab die Geschichte nach Meinung des Ressortleiters nicht her, da sie keinerlei Quellenüberprüfung vornehmen und sie sich nur auf die Aussagen des jungen Handwerkers und einer alten Legende stützen konnten, die man sich bis heute im Nürnberger Raum erzählte: Dass ein Mitglied der Familie von Stetten einen Schatz beiseitegeschafft haben sollte.
Ein Anruf des Chefredakteurs in der Villa von Stetten ergab, dass Frau von Stetten die ganze Angelegenheit als lächerlich abtat und selbstverständlich dementierte.
Zunächst hatte der Artikel jedoch unangenehme Folgen für den Handwerkerbetrieb Fugga, der bereits fünf Minuten nach dem Anruf des Chefredakteurs bei Evelyn von Stetten seinen Auftrag verlor. Die Baronin hielt immer, was sie versprach.
Auch im fernen Rom widmete sich jemand mit Interesse dem Artikel über den angeblichen Fund eines Schatzes im Hause von Stetten. Besonderes Augenmerk galt dabei jener Notiz, dass ein Geistlicher diesen abtransportiert hatte.
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