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Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Titel: Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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200 Piraten, die in fünf Gruppen zu jeweils 40 Mann in den Häuserschluchten zwischen den Türmen standen.
    »Ratten-Eis-Fuß!«, riefWhistle noch einmal und im selben Moment detonierte ein Paukenschlag.
    Talleyrand fuhr herum. Er entdeckte das schwarze Loch über
sich in der Mauer. Es klaffte dort wie ein hässliches Maul in dem von unzähligen Rillen zerfurchten Gestein. Und in diesem Maul stand Ratten-Eis-Fuß und schlug eine Trommel, die dreimal so groß war wie er. Im Takt dieser Trommel begannen die Piraten zu singen: »Ho!«, sangen sie. »Ho! Zieht,Teufel, ho! Zieht ihn heraus, direkt aus der Hölle!« Sie griffen nach den Seilen, schlangen sie sich um die Brust und stemmten die Füße in die steinernen Mulden, die Legionen von Füßen in den Quai gestampft hatten. Sie sangen, stöhnten und zogen dann…
    »Zieht,Teufel, ho!«
    … einen riesigen Panzer aus dem Vulkan: einen Hummer, zehn Manneslängen lang, dessen schuppiger, blau-violett geäderter Körper auf seinen acht Beinen und zwei mächtigen Scheren wie ein Wasserläufer auf der Lagune stand. Monstermuränen schlüpften aus ihm heraus, und offenbarten die Luken mit den von Algen und Korallen überzogenen Kanonen. Talleyrand schauderte. Der Hummer war kein lebendiges Monster. Er war eine Maschine. Er war konstruiert. Aber wer zum Teufel brachte so etwas fertig?
    »Wie gefällt dir mein Schiff? Wie gefällt dir der Valashelm?« Blind Black Soul Whistle genoss den Triumph. »Bist du dir sicher, dass du noch mehr sehen willst? Glaubst du noch immer, dass ich nur Spielzeuge habe?«
    Talleyrand zerbiss sich die Lippen. Er sprühte vor Hass wegen dieser Demütigung, und Blind Black Soul Whistle roch seine Furcht. »Mit diesem Ding werde ich Hannah fangen!«, lachte der Alte. »Wir sehen uns wieder, wenn Valas kommt.«
    »Valas, ho,Valas!«, riefen die Männer. Dann sprangen sie in die Boote und ruderten zusammen mit ihrem lachenden Käpten auf sein teuflisches Schiff.

WILLS TRAUM

    D ie Nacht war lauwarm und Will, der zusammen mit Jo in der Hängematte zwischen den beiden Hauptmasten schlief, kuschelte sich an seinen jüngeren Freund. Er schmiegte seine Wange an die Wange von Jo, rieb seine Nase an dessen rundem Kinn und träumte davon, es sei nicht Jos Kinn, sondern die Nase von …
    Moses schlief in einem der Boote. Und über den dreien, hoch oben unter dem Krähennest, reckte und räkelte sich Honky Tonk Hannah in ihrem Kokon. Sie raunte und flüsterte etwas vom Teufel, von einem Pakt, den sie nicht loswerden konnte. Sie schlug mit den Händen um sich, als würde sie kämpfen. Sie staunte und lächelte, sie raunte etwas von unermesslichen Schätzen und schlief dann zufrieden weiter.
    Die Triple Twins wechselten sich auf ihren Wachtposten ab. Eines der Mädchen stand oben am Heck, dort wo sich die Mantaschwingen hoch über Kajüten und Treppe zu zwei senkrechten Flossen vereinten. Zwei andere hockten auf den Spitzen der Rümpfe und alle drei waren so wachsam, wie man es nur sein konnte. Trotzdem reagierte keines der Mädchen im Doppelbug, als zwischen ihnen eine Gestalt auf den Kopf des Mantas stieg. Sie war geschmeidig und schlank. Das Wasser
glänzte auf ihrer dunklen Haut und in ihren blauschwarzen Haaren. Die wurden von silbernen Fäden durchwoben, und der anthrazitfarbene Lendenschurz war das einzige Kleidungsstück, den dieses vielleicht 15-jährige Mädchen trug. Neugierig blickte sie nach rechts und nach links. Sie beschrieb mit ihrer flachen Hand einen Kreis in die Luft: Hier bin ich. Schaut her!, schien sie sagen zu wollen, doch die Triple Twins sahen durch sie hindurch.
    Da schlich das Mädchen lautlos an Bord. Furchtlos und unbewaffnet ging sie zwischen den Masten des Rochens hindurch. Sie sah die drei anderen Zwillinge. Die hielten die Wurfdolche schon in den Händen. Doch obwohl ihr Schlaf nur ganz zart war und dünn, so wie die Haut einer Seifenblase, nahmen sie die Fremde nicht wahr. Das Mädchen erreichte das Landungsboot. Sie hörte das Knirschen und Malmen von Zähnen, und als sie den Chevalier fand, musste sie lächeln. Ihre Lippen formten ein Wort.
    »Kahiki 3 «, sagten sie lautlos und lächelnd. »Haele mai, haole. Haole hau’oli. 4 « Sie berührte ihr Herz, strich mit der Hand vorsichtig über das Boot, und während sich Moses langsam entspannte, hörte sie Hannah über sich.
    Die Piratin sprach wieder im Schlaf. Sie flüsterte von Schuhen aus Gold, von Kleidern aus Blütenblättern und Hüten aus Silber: »So leicht wie

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