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Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Titel: Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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war’s!, dachte er.
    Er schielte zur Schlaglanze, die neben ihm lag. Ein Griff und ein Stoß. Das war seine Rettung! Doch er kam nicht dazu. Der Wind frischte auf, wirbelte den Blütenstaub um ihn und den Panther herum, und Will spürte ihn auf der Haut. So wie er Aweikus Finger in seinem Traum gespürt hatte, damals in seinem früheren Leben, in der letzten Nacht an Bord des Fliegenden Rochens, bevor sie auf Schatzsuche gegangen waren.
    »Kanaloa«, hörte er Aweiku sagen. Damals wie jetzt: »Kanaloa.« Was immer das hieß. Doch der Panther beruhigte sich, als sie das sagte. Er kam auf ihn zu. Er rieb die Wangen an seiner Schulter. Er knabberte vorsichtig an seinen Haaren und beugte dann voller Ehrfurcht sein Haupt.
    »Ich hab es gewusst«, raunte Aweiku staunend. »Er heißt ›Kanaloa‹.« Und Will fragte: »Wer?«
    »Na, du«, lachte sie. »Er hat dir gerade diesen Namen gegeben. Er hat dich getauft.« Sie sprang auf ihr Jaguarweibchen, als das aus dem hüfthohen Gras auf sie zugaloppierte. »Ich hab es gewusst.« Sie legte sich auf den Hals ihrer Katze, schlang ihre Arme um sie und flog in die Steppe. »Jetzt komm schon!«, rief sie. »Kanaloa, komm, reite mit mir!«
    »Ja, warte!«, rief Will, doch als er sich bückte und Ku’u vom Boden aufhob, packte ihn der Panther mit seinen Zähnen. Er packte den Riemen, der seinen Lendenschurz hielt, und
schleuderte Will über den Kopf auf seinen Rücken, wo der Junge mit dem Gesicht zum Katzenhintern sitzen blieb.
    »Heiliger Flitzfliegenschiss!«, jauchzte er laut. Dann sprang das Tier los, hielt Will, bevor er hinten wieder hinabrutschen konnte, mit dem Schwanz auf, fauchte vor Freude und setzte Aweiku nach. »Hey, hoh!«, rief der Junge und klammerte sich an den Schwanz. »Warte doch, warte!« Doch der Panther wurde nur schneller und Will hüpfte noch immer mit dem Gesicht zum Hintern auf dem Katzenrücken herum, als sie das Mädchen überholten. »Oha!«, stöhnte Will. »Wo ist hier die Bremse?«
    »Aber wieso?«, lachte Aweiku. »Willst du schon aufhören? Es geht doch erst los.« Sie flüsterte ihrer Katze etwas ins Ohr und die sauste dann so, als wäre sie vorher höchstens getrabt, an dem Jungen vorbei.
    »Oho, oh nein!«, rief Will verzweifelt und klammerte sich erneut an den Schwanz. Sein Panther griff aus. Er dachte nicht daran, sich geschlagen zu geben, und so jagten sie beide auf einen natürlichen Felsenwall zu, der sich vielleicht drei Meter hoch aus dem Grasland erhob.
    »Oho, oh nein!«, schrie Will, als er sprang, verlor den Kontakt zum Reittier, flog zwei, drei Sekunden im freien Fall durch die Luft, drehte sich mehrmals und war fest davon überzeugt, dass er auf dem felsigen Boden hinter dem Wall aufprallen würde, da landete er weich und sicher auf dem Rücken des Panthers und dieses Mal - ja-mahn! - schaute er sogar nach vorn. »Ja-mahn! Ich kann es!«, rief Will Aweiku zu, die neben ihm ritt.
    Sie lag auf dem Hals ihres Jaguars, grinste ihn an und flüsterte dem Tier wieder etwas ins Ohr. Das fauchte vor Freude und lief dann noch schneller. Es sprang ohne zu zögern in die Felswand des Kraters, die sich vor ihnen jäh in den Himmel
auftürmte, und hüpfte, als wär es ein Kinderspiel, über die zerklüfteten Felsen hinauf.
    Wills Panther folgte am Fuß des Aufstiegs. Er traute sich nicht in die Felswand hinein.
    »Was ist?«, lachte Aweiku. »Hast du die Bremse gefunden?«
    Da legte sich Will auf den Hals des Tiers. Er grub seine Hände ins weiche Fell und spürte und hörte den Pulsschlag des Panthers. »Ich bin Kanaloa«, flüsterte der Junge beschwörend, »und du bist mein Taonga 15 . Ja-mahn, das habe ich heute gelernt: Solange du lebst, werde ich leben, und solange wir leben, lebt auch die Welt.« Will jauchzte vor Freude. Der Panther, Taonga, fauchte, brüllte und sprang dann mit Will auf dem Rücken direkt in die Wand.
    Er stürmte und kletterte senkrecht hinauf, erreichte den Kamm drei Pantherlängen vor Aweiku und hielt diesen Vorsprung, während sie auf dem Gipfel des Gebirges einmal im Kreis um die Ebene ritten. Sie erreichten den Wasserfall über der Höhle, in der der Schatz verborgen lag, und sprangen von dort ohne zu zögern hinab in den See.
    »Ja-mahn!«, triumphierte Will, als er und das Mädchen aus dem Wasser auftauchten. »Merk dir den Tag. Denn das war der Tag, an dem ich zum ersten Mal so gut war wie du!« Er lachte, sah Jo, der mit seinem Freund und ein paar anderen Kindern geschickt worden war, um Wasser zu holen, und

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