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Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Titel: Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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viel zu vollen Mund. »Fünftausend, die uns skalpieren, wenn wir sie nicht davor massakrieren.«
    »Genau«, nickte Finn. »Aber das ist schon einmal passiert.« Er setzte sich zwischen seine Töchter und gab ihnen Bohnen und Speck auf die Teller.
    »Im Turm der Chinesen. Da hat Chen, die den Ring trug, fünftausend Krieger des Vergessenen Volks massakriert. Und das war der Tag, an dem der Rat der Piraten unter der Führung von Blind Black Soul Whistle beschlossen hat, den Bund der Wächter zu gründen. Acht Wächter, die dafür sorgen sollten, dass die Rose der Aweiku oder der Ring der Witwe Chen nie wieder zum Einsatz kommen.«
    Hannah, Will, Jo, und selbst Ratten-Eis-Fuß und der Windschiefe Cutter vergaßen zu kauen, starrten von Finn zu Whistle und wieder zurück und wussten vor lauter Verwirrung nicht, welche Frage sie zuerst stellen sollten.
    »Käpten, d-du alter Sack! H-hast du mit diesen B-bastarden etwa die ganze Z-zeit unter einer Decke gesteckt?«, stotterte Cutter und Ratte umschloss den Löffelstiel mit der Faust.
    »Hast du uns die ganze Zeit nur verarscht? Warst du nie böse und grausam und finster? Hast du das alles in den letzten vierundvierzig Jahren einfach nur so gespielt?«
    Whistle senkte den Blick und schien sich tatsächlich dafür zu schämen.

    »A-aber w-warum?«, fragte Cutter verständnislos. »D-Das macht k-keinen Sinn.«
    »Überhaupt keinen Sinn!« Jo gab Cutter recht. »Warum hast du dich dann mit Talleyrand verbündet? Warum hast du ihn auf die Insel geführt? Zu Aweiku und ihrem Volk. Warum hast du ihr Leben riskiert? Das Leben von uns allen. Das Schicksal der Welt.Talleyrand hatte den Schatz und die magische Erde schon auf seine Schiffe geladen!«
    »Und warum«, fragte Will, »hast du mich und Moses in Berlin gelassen, wo wir gehängt werden sollten?«
    »Warum standen wir alle am Marterpfahl?«, fragte Ratte entrüstet.
    Und »Warum«, zischte Hannah, »hast du mich in die Hände von diesem Mistkerl geführt?« Sie blitzte Nat an. »Warum hast du zugelassen, dass er mich so quält? Ich kann Ameisen nicht leiden und ich hab Honig geliebt. Jetzt werde ich ihn nie wieder essen können.« Sie kam vom Kamin, an dem sie sich bis jetzt gewärmt hatte und beugte sich über den alten Piraten. »Warum? «, fragte sie noch einmal, als Whistle ganz ruhig blieb. »Warum ist das alles passiert?«
    »Damit ich nicht sterbe wie die anderen Wächter«, antwortete Feuerkopf Finn für ihn. »Und damit ich die Welt auch in Zukunft vor dem Ring und dem Siegel beschützen kann. Ich brauch eure Hilfe. Deshalb habe ich Blind Black Soul Whistle gebeten, euch zu mir zu bringen. Und damit ihr alle zusammenhaltet, damit ihr zusammenwachst, damit ihr eine Crew werdet, habt ihr das alles erlebt.«
    Er grinste ganz freundlich und Hannah schnappte nach Luft.
    »Wie bitte? Damit wir zusammenwachsen?« Sie raufte sich die Haare und drehte sich dabei im Kreis. »Der will unsere
Hilfe? Will! Der ist doch durchgeknallt! Der hat ihn …«, sie zeigte auf Whistle, »… gebeten, dass wir eine Crew werden. Ha! Und damit wir das werden, haben sie uns gequält. Sie haben mich gefoltert. Oh, ich glaube, ich spinne!«
    In diesem Augenblick hörten sie alle die Trommeln der Mohawks.

DER ANGRIFF DER IROKESEN

    D ie Irokesen ließen sich Zeit. Am Vormittag wehte ihr Trommeln nur wie ein schwacher Windhauch über den See, doch mit der Ankunft der Krieger aller fünf Stämme wurde es bis zum Abend so laut, dass es sogar das Donnern der Niagarafälle übertönte. Es wurde so laut, wie man sich fünftausend Krieger vorstellt, vor allem, wenn man selbst nur zu neunzehnt ist. Ein zusammengewürfelter Haufen aus Männern und Frauen, Jugendlichen und Piraten, Piratinnen und Kindern und einem Ex-Suffkopf, die sich auf den Wehrgängen im Innern der Drachenburg neben den Kanonen verschanzten.
     
    Salome und Ophelia hatten zum ersten Mal seit ihrer Flucht aus dem Berliner Schloss richtig Angst und gegen Mittag bereuten sie es, das abenteuerliche Leben der Piraten gegen das am Hof von Eulenfels eingetauscht zu haben. Doch schon am frühen Nachmittag schämten sie sich dafür so erbärmlich, dass sie begannen, die Angst aus ihrem Körper zu jagen, indem sie ihre Waffen zerlegten und wieder zusammenbauten. Sie wiederholten das wieder und wieder, wurden dabei immer schneller, traten in Wettstreit mit den Triple Twins, besiegten die
Mädchen am Ende und standen dann gegen Abend da, steinschlosspistolen- und musketenbewehrt, als wären

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