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Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Titel: Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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»Das Ganze war nur ein Ablenkungsmanöver. Die haben uns ausgetrickst. Der wirkliche Angriff kommt von dort. Aus dem Wasser!«
    Er zeigt nach unten, und jetzt sahen es auch Finn, Nat und die herbeigeeilte Hannah.
    Zu Füßen des Turms tauchten immer wieder neue Kanus mit dem Rumpf nach oben aus dem Niagara auf. Die Indianer hatten sie unter Wasser über ihre Köpfe gestülpt und auf ihrem Weg über den Grund des Flusses als Taucherglocken benutzt. Jetzt aber sprangen die Krieger unter ihnen hervor und erklommen die Turmwand, in der schon bis auf halber Höhe Hunderte von ihnen hingen.
    »Finn!«, rief Nat.
    Doch der Vater von Rachel und Sarah konnte oder wollte ihm diesmal nicht helfen.
    »Ay, ay«, zischte Hannah. »Ich hab’s kapiert.«
    »Jetzt wird wieder gepaddelt!«, erklärte Will Nat, der immer
noch baff war. »Finn will uns sagen, dass es an uns liegt. Jetzt müssen wir uns auf uns verlassen. Ganz ehrlich und aufrichtig, auf Leben und Tod.«
    Er drückte seinem Freund ein Seil in die Hand, schlang selbst eins um die Brüstung des Turms und ließ sich dann neben Honky Tonk Hannah, die nach ihren Triple Twins rief, Schwert schwingend an der Turmwand hinunter.
    Sofort hagelten ihnen die Pfeile, Tomahawks und Messer der Irokesen entgegen. Sie wehrten sie ab, schlugen sie aus der Luft, duckten sich unter denen, die trotzdem noch durchkamen, hinweg und sahen, wie sie in die Planken des Turms einschlugen. Sie konnten spüren, wie einige ihre Arme streiften, die Schläfen, den Kopf – Hannah verlor ihren Dreispitz,Will seine Mütze und Nat musste sich aus seinem Hemd befreien, nachdem ihn gleich fünf Tomahawks an die Turmwand genagelt hatten. Doch dann hatten sie den ersten Angriff heil überstanden. Die Triple Twins und Whistle eilten ihnen zu Hilfe und im Inneren der Burg rannten Feuerkopf Finn, der alte O’Brian, Ratte und Cutter zusammen mit Jo, Rachel und Sarah und den vor Kampfeswut glühenden Damen die Serpentinen der Wehrgänge entlang und stießen die Wilden von Innen durch die Schießscharten mit ihren Gewehrkolben ins Wasser zurück.
    Doch der Strom der Angreifer riss einfach nicht ab. Immer neue Kanus tauchten aus der Tiefe des Flusses auf und spuckten neue Mohawks aus, die sich in den Kampf um die Burg und auf die dort auf sie wartenden Verteidiger stürzten. Das waren Will, Hannah,Whistle, Nat und die drei Triple Twins, die noch kämpfen konnten. Teh, die Jüngste von ihnen und Theres und Tanja, die beiden Großen, hatten sich schon verletzt zurückziehen müssen.

    Auch Will blutete bereits an Armen und Beinen. Nat hatte zwei gebrochene Finger, eine gebrochene Nase und einen Schnitt an der Wange, und Hannah steckte ein Pfeil in der Schulter. Doch der ließ sie kalt. Sie verfluchte die Wilden für den Verlust ihres Huts, die ruinierten Stiefel und die drei Locken, die sie eingebüßt hatte. Doch in Wirklichkeit war das nur ein Ablenkungsmanöver. Sie tat es allein auf die stumme Bitte von Whistle. Die anderen sollten nicht bemerken, was mit ihm passiert war – mitten im Kampf …
    Ja, mitten im Kampf hatte sie es gespürt. Es war wie ein Stich ins eigene Herz. Sie hatte erschrocken zu Whistle geschaut, und während Will und Nat mit jeweils fünf Mohawks kämpften, während Tujana die verletzte Teh vor dem Skalpieren bewahrte und sie zur Turmspitze zurück und in Sicherheit brachte, hatte sich Whistle von allen anderen unbemerkt, den Tomahawk aus der Brust gerissen.
     
    »Ist alles in Ordnung?«, rief Will in die unerwartete Kampfpause hinein.
    Die Indianer kletterten plötzlich nicht weiter. Sie zogen sich sogar ein bisschen zurück und Will konnte außer Hannah und Nat keinen der anderen Mitkämpfer sehen. Sie hingen alle verteilt um die runde Außenwand des Turms herum.
    »Mein Gott, Nat! Was ist? Ist alles in Ordnung?«
    »Ja«, kam die atemlose Antwort.
    »Er hat nur eine Nase, die so dick und geschwollen ist wie die vom Windschiefen Cutter!«, antwortete Hannah schwitzend und japsend und grinste Nat an. »Das wird ihm bei seinen Versuchen, mich zu erobern, nicht gerade helfen. Ich stehe auf Nasen, weißt du, doch die müssen schmal sein. So schmal wie
meine oder die von Will.« Sie warf Will einen Blick zu, für den dieser vor ihrem Verrat am Ende der Welt und ihrer Beinahe-Hochzeit in Berlin sein Leben gegeben hätte.
    Doch jetzt ließ ihn das schlichtweg kalt. Auf jeden Fall tat er alles, damit es so wirkte. »Und wo sind die Twins?«, fragte er weiter und erhielt umgehend Antwort von

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