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Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Titel: Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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ernst. »Ich bin der letzte.«
    »Ach ja«, stutzte Hannah fast etwas erschrocken. Doch dann fand sie zu ihrem Spott zurück. »Und wenn schon! Was soll’s. Der letzte ist immer noch einer zu viel.«
    In diesem Moment hielt der Aufzug und sie betraten den Wohnraum der Drachenburg, der aus einem ovalen, an der Längsseite fast zehn Meter messenden Zimmer bestand. Im großen, mannshohen Kamin brannte ein Feuer, an dem sich die durchnässte Hannah sofort zu wärmen versuchte, und der lange Tisch war für alle gedeckt.
    »Wir sollten jetzt frühstücken!«, lud Finn seine Gäste ein und führte Rachel und Sarah zur Mitte der Tafel, wo sie sich rechts und links neben den für ihn bestimmten Stuhl setzten. Er selbst ging zum Feuer und kochte persönlich: Bohnen natürlich, Eier, Speck, Mais und dazu ganz viel Kaffee.
    »Vielleicht ist das ja unsere letzte Mahlzeit«, sagte Finn beiläufig,
registrierte aufmerksam, wie Jo erschrak, und lächelte tröstend: »Zumindest vor dem Kampf gegen die Indianer.«
    Jo schien erleichtert und lächelte dankbar. Doch seine Erleichterung währte nicht lange.
    »Die Mohawks, die ihr getroffen habt, waren nämlich nur ihre Vorhut. Späher und Scouts. Will! Nat hat mir erzählt, dass sie euch schon auf dem Oneida beobachtet haben. Und wenn das stimmt, heißt das, dass auch die anderen Stämme der Irokesen kommen werden. Die gesamte Streitmacht ihrer fünf Völker.«
    »Aber warum?«, fragte Jo und schaute zur Zimmerdecke, wo er ganz deutlich zu erkennen glaubte, dass sich dort an den sonst staubtrockenen Dielen ein Wassertropfen zu bilden begann. »Was haben die gegen dich?«
    »Nichts«, antwortete Finn. »Sie haben nur etwas gegen das, was ich in der Drachenburg bewache.« Er kam zum Tisch, griff in seine Hosentasche und stellte ein kleines Holzkästchen auf die Tafel.
    Sarah und Rachel klappten es auf, und im selben Moment pfiffen Will, Hannah, Whistle, Cutter und Ratten-Eis-Fuß durch die Zähne.
    »Das Siegel. Der Drachenkopf. Hannah!« Will staunte. »Er trägt ihn einfach in der Hosentasche. Kein Geheimgang, kein Tempel und keine Orka-Pinguine.«
    Er packte das Kästchen und schaute sich das Siegel, das dem Ring der Witwe Chen noch fehlte, ganz genau an. Der Drachenkopf war kaum größer als die Hälfte seines kleinen Fingernagels. Er bestand aus polierter Lava, was zum Drachen passte, ihn aber nicht gerade wertvoller machte, und er war auch nicht modelliert, geschliffen, geschnitzt oder gefeilt. Es war einfach ein ganz kleiner Stein, der mit gutem Willen und viel Fantasie
an einen Drachenkopf erinnerte. Sonst unterschied er sich in nichts von einem x-beliebigen Kiesel.
    »Ist das wirklich der echte?«, fragte Will fast ein bisschen enttäuscht und wollte den Stein gerade berühren, als er das Klacken hörte, mit dem der Hahn der Steinschlosspistole entsichert wurde. Danach spürte er die kühle Mündung des Laufs an seiner Schläfe und schielte zu Nat.
    »Fass ihn nicht an!«, drohte der Amerikaner und hatte dabei ganz offenbar ihre Blutsbrüderschaft vergessen.
    Will nickte gehorsam. »Ist ja schon gut. Ich hab’s kapiert. Es ist der echte Drachenkopf.«
    »Der euch aber nichts nutzt, wenn ihr den Ring nicht besitzt«, lächelte Finn und stellte den Topf mit Bohnen auf den Tisch.
    »Aber dann kann uns doch nichts passieren«, schnarrte Ratten-Eis-Fuß. Er sah das Schmuckstück, das an der Kette um Finns Hals im Sonnenlicht aufleuchtete, lief zum Feuer, holte sich die Pfanne mit Rührei und schaufelte sich einen Berg davon auf den Teller. »Wir stecken den Kiesel einfach zurück auf den Ring, werden unbesiegbar und hauen den Mohawks so richtig schön in die Fresse.« Er schlürfte das Rührei herunter. »Und dann schlagen wir uns den Bauch noch mal so voll. Nein, noch voller als heute.«
    Finn brachte den Kaffee und goss allen ein. »Der Plan ist nicht schlecht. Und vor allen Dingen ist er sehr einfach. Aber weißt du, wie viele Indianer das sind? Alle Krieger der fünf Irokesenvölker zusammen?«
    Ratte zuckte nur mit der Schulter und fragte, während er weiterkaute. »Was spielt das für ’ne beknackte Rolle? Wir sind unbesiegbar.«
    »Und die sind fünftausend. Willst du fünftausend Menschen
töten?« Finn blieb ganz ruhig, doch ihm entging nicht, wie Jo kreidebleich wurde und zu zittern begann.
    »Fünftausend?«, flüsterte Salome und schaute entsetzt zu Ophelia.
    »Ja-mahn, zum Teufel!«, blaffte Ratte und steckte sich einen Löffel mit Bohnen und Speck in den sowieso schon

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