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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gewisser auffälliger elektronischer Geräte nach und schilderte sogar Seltmans heimliche Reise in die Wildnis am Tag von König Rogers Tod. Ohne es zu ahnen, legte er ihnen mehr Fakten vor, als selbst Daniel Chou ans Tageslicht gebracht hatte (allerdings muss man zu Chous Gunsten anmerken, dass Dovers Verhalten weitere Wühlaktionen unnötig gemacht hatte).
    Kaum war er fertig, machte er selbstzufrieden eine Kunstpause und fuhr fort:
    »Ich könnte diese Daten veröffentlichen, aber ich finde, das sollte Vorrecht der Krone bleiben.« Er lachte schmierig. »Falls es jedoch gewissen Personen zu Ohren käme … Vielleicht LeBrun, Earl Howell? Ich wollte es Sie nur wissen lassen, falls Sie mir eines Tages … nützlich sein können.«
    »Ich ziehe mich aus dem Parlament zurück«, entgegnete Howell gefasst.
    »Aber ein Aristokrat geht nie wirklich in Rente, oder?« Er grinste Gwinner anzüglich an. »Oder eine Aristokratin.«
    Gwinner fletschte die Zähne zum Zerrbild eines Lächelns. »Leider führt meine Pflicht im Dienst der Krone mich nach Medusa.« Und nicht zu früh, du alter Blutsauger , fügten ihre Augen hinzu.
    »Wie schön«, schnurrte der Earl. »Vielleicht besuche ich Sie, wenn ich einmal dort bin. Noch Tee oder Gebäck? Ich sehe, dass wir einander verstehen. Seien Sie in Zukunft sehr bedachtsam, wenn ich bitten darf. Bislang gehen meine Interessen denen der Krone parallel. Ich würde es gar nicht gern sehen, wenn ihre Politik in Gefahr gerät.«
    Er konzentrierte sein dünnlippiges Lächeln auf Seltman. »König Roger war beim Volk so beliebt. Ich bin sicher, dass jeder Fingerzeig, dass Sie bei seinem Tod die Hand im Spiel hatten, die unangenehmsten Konsequenzen heraufbeschwören könnte.«
    Seltman erschauerte, und seine tausend Pläne zu politischer Wiederauferstehung starben unter dem kalten Blick des Earls dahin.
    »Selbstverständlich sind Ihre Interessen und die der Krone ein und dasselbe«, sagte er.
    Der Earl von North Hollow blickte sich in seinem üppig eingerichteten Studierzimmer um. »Die Volksrepublik Haven schätzt weder Aristokraten noch persönlichen Ehrgeiz. Ich halte beides hoch, und mein Sohn Pavel wird mir darin folgen, wenn ich dahingehe. Das vergessen Sie doch nicht, oder?«
    Mehr Tee und Gebäck wurden abgelehnt, und North Hollow wies seinen Butler an, die Gäste zur Tür zu führen. Ein weiterer erfolgreicher Tag lag hinter ihm.
     
    Erst nach dem Ende des Mittagessens lockerte Elizabeth die steifen Schultern. Sie nahm ihre Mutter und ihren Bruder bei der Hand und sagte leise:
    »Habe ich alles richtig gemacht? Könnt ihr mir vergeben, dass ich Vater nicht besser rächen darf?«
    Königinmutter Angelique, die noch immer schockiert war von den Enthüllungen der letzten Stunde, brachte nur ein stolzes Nicken zustande. Michael hingegen drückte Elizabeth fest die Hand.
    »Du hast das Richtige getan, Beth. Nachdem ich zugesehen habe, wie du als Königin bist, kommt mir die Navy gar nicht mehr so schwierig vor.«
    Elizabeth küsste ihn. »Ich bin froh, dass du dich entschieden hast.«
    »Mike hat mir geholfen«, gab Michael geradeheraus zu. »Sie hat mir die Navy als so großartig geschildert, dass ich den Gedanken kaum ertragen kann, nicht angenommen zu werden.«
    »Menschen, die einem helfen, sind das Allerwichtigste.« Elizabeth erhob sich vom Stuhl. »Ohne Justins Bereitschaft, auf meine Sorgen zu hören, wäre nichts gelöst worden.«
    »Marrou hätte vielleicht trotzdem gestanden«, meinte Justin.
    »Mag sein, aber indirekt hat Dovers Angriff auf dich sie so nervös gemacht, dass sie früher von der Totenwache aufgebrochen ist und Gwinner und Seltman belauschen konnte. Und Dover griff dich an, weil du ihn verhören wolltest.« Sie nahm seinen Arm. »Versage mir nicht das Vergnügen, dir danken zu dürfen.«
    »Dann auch Monroe«, erwiderte Justin. »Und ich kann mir nicht helfen, mir erscheint es, als erhielte Daniel für seine Dienste eine sehr karge Belohnung.«
    »Das sollten Sie nicht glauben«, entgegnete Dame Eliska überraschend und rührte ihren Kaffee mit der Fingerspitze um. »Daniel wird alt und begann schon, sich nutzlos zu fühlen. Dieser Dienst macht seine letzten Jahre fruchtbar und bewahrt ihn vor der Pensionierung, die für ihn nichts anderes wäre als reine Selbstaufgabe.«
    Königin Elisabeth musterte ihren treuen engen Kreis. »Tante Caitrin ist sich fast sicher, dass man sie zur Regentin ernennt. Und selbst wenn nicht, ich bin jetzt einfach zu erschöpft, um

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