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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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entlastete, stand für ihn fest, dass das blinde Miststück sich ihre Freiheit erkauft hatte. Er hatte keine Möglichkeit, seinen Verdacht zu erhärten – zumindest jetzt nicht. Er brauchte nur Zeit! Dann würde Marrou schon erfahren, was es bedeutete, seine Pläne zu durchkreuzen!
    Die Königin sprach derweil weiter:
    »Dennoch kann ich Ihnen nicht gestatten, Ihren Parlamentssitz zu behalten. Wenn Sie darauf bestehen, gibt es Mittel und Wege, meine Ungnade bekannt zu geben.«
    Marrou nickte ernst. »Ich verstehe, Euer Majestät. Vielleicht sollte ich mir an Earl Howell ein Beispiel nehmen und zurücktreten.«
    »Das würde ich als weise erachten. Ihre Beliebtheit im Unterhaus ist indessen so groß, dass ich es lieber sähe, wenn Sie außerdem in einen Distrikt umsiedelten, in dem Sie nicht so gut bekannt sind. Sie haben jüngst Ihr Interesse an sphinxianischen Baumkatzen erwähnt. Ich schlage daher vor, dass Sie in eins der Waldreservate ziehen und dort Ihren Wunsch verfolgen, eine Baumkatze zum Gefährten zu erlangen.«
    Mit weit aufgerissenen blinden Augen brachte Marrou höflich hervor: »Danke, Euer Majestät.«
    »Ich muss Sie warnen«, fuhr die Königin fort, »dass Ihr Leben nicht ganz gefahrlos sein wird. Bedenken Sie, dass alle Baumkatzen Empathen sind … und ich glaube, dass ihre Intelligenz alle Mutmaßungen der Fachleute übertrifft. Ihnen können Sie nicht vormachen, wer und was Sie sind, und vielleicht entscheiden die Baumkatzen sich, Rache zu üben für die Qual, die durch Ihre Mithilfe ihrem Artgenossen Monroe zugefügt wurde.«
    Ein kehliges Knurren Ariels schien diese Warnung zu unterstreichen.
    »Wenn Sie aber dieses Risiko auf sich nehmen wollen, werden wir einen Platz für Sie finden.«
    Marrou hob den Kopf. »Darf ich meine Familie mitnehmen, Euer Majestät?«
    »Wenn sie es wünscht. Ich erinnere Sie jedoch, dass Sie auch mit Ihren Angehörigen nicht über diese Angelegenheit sprechen dürfen.«
    »Ich verstehe, Euer Majestät. Muss auch ich mich regelmäßig bei einem ›Arzt‹ melden?«
    Die Königin nickte. »Allerdings, doch werden die Baumkatzen als wichtigste Wächter Ihrer Vertrauenswürdigkeit dienen.«
    »Wird Monroe nach Sphinx zurückkehren, Euer Majestät?« Verständlicherweise erschien die Aussicht Marrou als eher beängstigend.
    »Nein.« Elizabeth lächelte zum ersten Mal. »Indem er Justin das Leben rettete, hat Monroe ihn wohl auch adoptiert. Sie gewöhnen sich erst noch daran, aber Monroe wird wohl bei ihm bleiben.«
    Justin Zyrr berührte sie an der Hand. »Und was für eine Hochzeit das gibt, mit zwei Baumkatzen als Gesellschaftern.«
    Die Königin drückte seine Finger, doch als sie die beiden verbliebenen Verschwörer betrachtete, kehrte die Kälte in ihr Gesicht zurück. Zum ersten Mal trat ihr Zorn deutlich zutage.
    »Den Abscheu, den ich vor Ihnen empfinde, vermag ich mit Worten kaum auszudrücken«, sagte sie zu Gwinner und Seltman. »Die beiden anderen verschworen sich aus fehlgeleiteter Treue zum Sternenkönigreich. Aber Ihre einzigen Gründe heißen Gier und Ehrgeiz.
    Um der Sicherheit des Sternenkönigreichs willen müssen Sie beide an einen Ort gebracht werden, wo Sie Havens Interessen nicht mehr dienen können. Zum Glück hat Herzogin Winton-Henke den idealen Platz für Sie gefunden. Basilisk steht zwar unter unserer Verwaltung, ist jedoch so weit entfernt, dass Sie von dort aus die manticoranische Politik nicht mehr beeinflussen können.
    Mr. Seltman, Ihr geschäftlicher Scharfsinn und Ihr Ehrgeiz sind so wohlbekannt, dass niemand es verwunderlich finden wird, wenn Sie mit einer Konzession der Krone nach Medusa übersiedeln.«
    »Und wenn ich mich weigere?« Seltman versuchte bedrohlich zu klingen.
    »Dame Eliska hat diesen Fall simuliert.«
    Dame Eliska befragte ihr Memopad und antwortete so präzise wie ein Computer: »Eine konservative Schätzung zeigt, dass Ihre Weigerung im Verein mit strategisch platzierten Gerüchten Ihrer politischen Laufbahn ein schnelles Ende bereiten würde. Nächstes Jahr stehen Sie zur Wiederwahl an, nicht wahr?«
    Seltman nickte. Er hielt seinen Parlamentssitz nun schon so lange, dass er vergessen hatte, wie leicht er ihn verlieren konnte.
    »Vor allem werden besagte Gerüchte Ihren Geschäftspartnern zu Ohren kommen. Die Simulation zeigt, dass sich dadurch ein augenblicklicher Abwärtstrend einstellt. Nach Ihrer missglückten Wiederwahl wäre Ihre Gewinnbasis um die Hälfe reduziert und würde weiter schrumpfen. Wir werden

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