Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber

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außerdem dafür sorgen, dass Ihr kleines ›Zusatzeinkommen‹ nicht mehr fließt. Natürlich könnten Ihre volksrepublikanischen Arbeitgeber auch auf die Idee kommen, einen Mitwisser zu beseitigen, den sie nicht mehr brauchen.«
    »Und wenn ich auf einer Verhandlung bestehe?«, brüllte Seltman.
    »Weswegen?«, entgegnete die Königin kalt. »Niemand beschuldigt Sie. Die Krone bietet Ihnen lediglich eine Aufgabe an.«
    Seltman sackte geschlagen in sich zusammen, doch während er das von der Königin höflich umschriebene Exil annahm, plante er insgeheim schon seine Rückkehr. Mit der Zeit würde man ihn vergessen. Haven hatte Agenten auf Medusa; er konnte sie kontaktieren. Jawohl …
    Die Königin wandte sich Paula Gwinner zu.
    »Mit Ihnen ist es etwas schwieriger«, sagte sie, »da ich Ihnen Ihren Titel nicht nehmen kann. Dennoch biete ich Ihnen ebenfalls eine Stellung auf Basilisk an: Sie werden Assistentin von Daniel Chou.«
    Der drahtige alte Mann richtete sich auf und winkte Gwinner gelassen. Sein Schnurrbart flatterte.
    »Verbindungsbüro für die Eingeborenen«, sagte er, »in einem eher abgelegenen Distrikt. Wahrscheinlich bekommen wir monatelang keine anderen Menschen zu Gesicht. Die Eingeborenen treiben mit Menschen nicht einmal Handel. Aber sie sind gute Leute. Sie riechen etwas merkwürdig, aber sie sind ganz wild auf Ehre bedacht.«
    »Mr. Chou wird außerdem in der Lage sein, Mr. Seltman bei seinen neuen Geschäftsbeziehungen zu helfen, obwohl ich plane, ihm für die Konzession einen Partner zur Seite zu stellen. Es gibt viele treue Diener der Krone, die über solch eine Chance entzückt wären.«
    Seltman blickte Gwinner an, die eindeutig vom Schock übermannt worden war. Vermutlich hörte sie nicht einmal die nächsten Worte der Königin.
    »Ihr Stimmrecht, Lady Gwinner, würde von einem Bevollmächtigten ausgeübt. Durch Ihr wechselhaftes Wahlverhalten haben Sie nur leider keine starken Verbündeten. Deshalb bin ich sicher, dass es Lord Jacob Wundt eine Ehre wäre, Ihnen die wichtigsten Daten zu senden und Ihre Stimme weiterzuleiten.«
    Lady Gwinner richtete sich auf. Vielleicht, vermutete Seltman, dachte sie wie er: Dort, wo es Leben und Freiheit gibt, besteht auch Hoffnung.
    »Euer Majestät, es wäre mir eine Ehre, Ihr Angebot anzunehmen, und mit dem Bevollmächtigten, den Sie mir vorgeschlagen haben, bin ich einverstanden.«
    Ihre Worte klangen so sanft und enthielten so viele höfliche Floskeln, dass allein das Funkeln in ihren Augen ihre wahren Gedanken verriet.
    »Sehr gut«, sagte die Königin. »In Anbetracht der vertraulichen Natur dieses Treffens teile ich Ihnen allen Leibwächter zu. Sie werden die Leute nicht kennen, aber ich versichere Ihnen, sie sind immer zur Stelle. Sie dürfen nun gehen.«
    In Begleitung Daniel Chous verließen die vier den Raum.
    »Ich hoffe, dass die Schranken ausreichen, die wir ihnen auferlegt haben«, sagte Winton-Henke.
    »Mehr als Hoffnung bleibt dem Menschen nie«, entgegnete Elizabeth. »Wir müssen hoffen, dass die Kontrollen und Gegengewichte unseres Systems es erhalten. Hast du das nicht immer wieder betont?«
    »Genau, meine Liebe.« Die Herzogin lächelte. »Und jetzt ist es Zeit fürs Mittagessen. Ich weiß nicht, wie es um dich steht, aber ich bin halb verhungert!«

    Der Earl von North Hollow wünschte, sein Sohn Pavel wäre nicht im Flottendienst unterwegs. Wie gern hätte er ihn hinter irgendeinem Vorhang versteckt, damit er mitansehen konnte, wie ein meisterlicher Streich geführt wurde.
    Drei von denen, die er eingeladen hatte, waren seinem Ruf gefolgt. Nur Jean Marrou hatte abgelehnt und geantwortet, sie ziehe sich aus dem öffentlichen Leben zurück und siedle nach Sphinx über.
    Doch das war egal. Obwohl sie auf einigen Gebieten brillierte, war sie im Grunde doch ein kleiner Fisch. Gwinner, Seltman und Howell hingegen musterten ihn, während der Butler Tee und Gebäck reichte. Howells Augen waren stumpf, als hätte ihn ein vernichtender Schlag getroffen. Seltman und Gwinner hingegen … beide waren hellwach und misstrauisch.
    Als sie alle gemütlich saßen und der Raum abgeschottet war – von seinen Aufnahmegeräten einmal abgesehen –, rieb North Hollow sich die schwammigen Hände, eine Parodie des gutmütigen Dicken.
    »Ich habe Sie zusammengerufen, um Ihnen mitzuteilen, dass ich durch eigene Kanäle von Ihrem Tun erfahren habe.«
    Er lieferte ihnen einen Abriss ihrer Treffen, ihrer Verbindung zu Padraic Dover, wies ihnen den Kauf