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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gewesen, um solch einen gewaltigen Fisch aus dem Wasser zu heben; das Zwei-Bein aber hielt ihn einhändig hoch und watete nun langsam zurück ans Ufer, dem Steinblock entgegen, von dem es gesprungen war.
    Nicht nur groß, sondern auch stark , staunte Fängt-gewandt voll Entdeckerfreude. Das Glück, das dieses Zwei-Bein empfand, während es durch den reißenden Fluss watete – die Beute am einen Arm baumelnd, über sich die Sonne, die warm durch die Bäume schien, ringsum das musikalische Rauschen des Flusses – dieses Glück schlug ganz tief im Herzen von Fängt-gewandt eine Saite an. Es unterscheidet sich gar nicht so sehr von mir , seufzte er freudig und verstand allmählich, was den Kundschafter vom Hellen Wasser zu seinem Zwei-Bein-Jungen gezogen hatte. Fängt-gewandts eigener Clan hatte lange über die Entscheidung des Clans vom Hellen Wasser debattiert, die Zwei-Beine aus nächster Nähe zu beobachten. Sollten alle Leute, die konnten und wollten, einen Bund wie der nunmehr verletzte Klettert-flink vom Hellen Wasser eingehen und alles ergründen, was sich über die Neuankömmlinge nur herausfinden ließe?
    Fängt-gewandt hatte eine durchdringende Begeisterung empfunden, als er den Sagenliedern des Hellen Wassers zuhörte. Sein Herz pochte mit der gleichen Furcht und der gleichen grimmigen Entschlossenheit, die auch Klettert-flink empfunden hatte, als er sich allein einem Todesrachen in den Weg stellte und einen Kampf begann, obwohl er wusste, dass er ihn nicht gewinnen konnte. Trotzdem führte er ihn, denn er wollte sein Zwei-Bein-Junges retten, auch wenn er dabei sein eigenes Leben riskierte. Der Clan vom Lachenden Fluss hatte schließlich befunden, dass der Clan vom Hellen Wasser richtig entschieden habe: Die Zwei-Beine mussten aufgesucht und studiert werden. Schwer ins Gewicht fiel dabei der Mut des Zwei-Bein-Jungen: Trotz seiner Verletzungen war es vorgesprungen und hatte den am Boden liegenden Kundschafter vom Hellen Wasser vor dem beutegierigen Todesrachen beschützt. Es hatte mit der gleichen Entschlossenheit für seinen Freund gekämpft, mit der Fängt-gewandt für jeden Angehörigen seines eigenen Clans eingetreten wäre.
    Eigentlich aber kamen die Zwei-Beine niemals ins hohe Gebirge, wo das Hauptnest des Clans vom Lachenden Fluss lag. Selbst in ihren großen Flug-Werkzeugen, in denen sie mit erstaunlicher Geschwindigkeit durch die Luft reisten, sah man sie nie von den Bergspitzen. Ein solches Flug-Werkzeug trug den schwer verletzten Klettert-flink fort ins Nest der Zwei-Beine, und dort rettete man ihm das Leben. Fängt-gewandt hatte bedauert, dass er nie eine Chance erhalten würde wie Klettert-flink oder andere Leute, die seither einen Bund zu einem Zwei-Bein eingegangen waren.
    Gegen alle Erwartung aber ergab er sich nun, an einen Ast geklammert, dem Bann, den dieses wundersam helle Geistesleuchten ausübte. Er konnte nicht sagen, woher das Zwei-Bein kam und wie es von den nächsten Nestern der Fremden hierher gefunden hatte. Unbestreitbar war es so nahe bei Fängt-gewandt, dass er das Lachen des Zwei-Beins sowohl in dessen Stimme hörte als auch in seinem sprudelnden, chaotischen Geistesleuchten schmeckte. Die Sagenlieder des Hellen Wassers hatten akkurat über die Zwei-Beine berichtet. Das Zwei-Bein war in der Tat geistesblind und sein Geistesleuchten eine heftig wallende Gefühlsballung, der kein einziger bewusster Gedanke entsprang wie bei den Leuten. Trotzdem erkannte Fängt-gewandt eine tiefe Intelligenz, die ihn mit einer Macht lockte, der er sich nicht einmal widersetzen wollte . Schon huschte er von Ast zu Ast nach unten ans Flussufer, keinen anderen Wunsch im Sinn, als seinem Zwei-Bein in die wasserhellen Augen zu blicken, das seltsam haarlose Gesicht zu berühren und zu erfahren, was er diesem hellen Geiste entnehmen konnte.
    Fängt-gewandt hatte beinah den Steinblock erreicht, zu dem das Zwei-Bein zurückwatete, als es geschah. Der Riesenfisch kämpfte noch immer und warf sich, schwer wie er war, an der Rute hin und her. Das Zwei-Bein durchwatete eine Stelle, an der das Wasser weißschäumend zwischen zwei gerundeten Steinblöcken hervorbrach. Der Weg war dort sehr unsicher, und das Zwei-Bein schenkte ihm all seine Aufmerksamkeit. Gerade als es mit dem einen Fuß zwischen den Steinblöcken nach sicherem Tritt tastete, warf sich der Fisch mit ungeahnter Wucht herum. Das Zwei-Bein verlor das Gleichgewicht. Es stieß einen scharfen Ruf aus, dann kippte es langsam zur Seite. Ein sengender

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