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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Baumkatzenbevölkerung dieses Landstrichs treffen.
    Scotts Flugwagen besaß keine besonders ausgeklügelten Aufzeichner, aber immerhin ein einfaches Kamerasystem, das er benutzte, um mögliche ergiebige Angelplätze zu lokalisieren. Im Moment filmte er jeden Zentimeter seines Überflugs, einschließlich der fünf Schneisen im verwüsteten Wald, wo mechanische Holzgewinner damit beschäftigt waren, alle Beweise für die Katastrophe zu zermahlen. Die Maschinen dienten eigentlich zum Fällen und anschließenden Zerkleinern von Holz; jemand hatte sie anscheinend auf Selbststeuerung geschaltet und ließ sie laufen. Offenbar sollten alle Beweise für den Unfall beseitigt werden – und Scott hoffte bei Gott, es handle sich wirklich nur um einen Unfall und keine vorsätzliche Freisetzung eines Wirkstoffs. Wenn Mariel Ubel mit ihren neuen Angestellten zurückkehrte, würden sämtliche Spuren vermutlich schon beseitigt sein.
    »Sie muss die Erntemaschinen gestartet haben, kaum dass ihre Untergebenen davonflogen, um den Verstoß zu melden«, murmelte Scott. »Sechs Tage Arbeit rund um die Uhr, sieben, wenn man heute mitzählt. Sie hätte es fast geschafft, verdammt soll sie sein.«
    Wenn Scott Proben von den toten Bäumen beschaffen wollte, durfte er nicht mehr lange zögern. Er steuerte den Flugwagen über die trümmerbedeckte Schneise hinter den Erntemaschinen und überflog sie in geringer Höhe, um auch sie in allen Einzelheiten zu filmen. Selbst wenn der Störfall die örtliche Fauna nicht direkt beeinträchtigte, waren die Tiere, die hier gelebt hatten, angesichts dieser gewaltigen Störung im lokalen Ökosystem gewiss lange verschwunden und suchten nach neuen Futtergründen, weit entfernt von den riesigen Maschinen, welche ihren alten Lebensraum buchstäblich zerkauten. Wenn der Streuner aus einer Baumkatzenkolonie in der Nähe der Forschungsanlage stammte, dann mussten diese ‘Katzen schon bald recht hungrig sein. Scott wusste zwar nicht, wovon sich Baumkatzen in freier Wildbahn ernährten, aber dem Gebiss nach zu urteilen waren sie Fleischfresser – und wo immer Pflanzenfresser verschwinden, werden Fleischfresser hungrig.
    »Ich muss in diese Anlage rein«, brummte Scott, »und herausfinden, was zum Teufel diese Ubel hier freigesetzt hat.«
    Wie er entdeckte, als er den Flugwagen über die ausgedehnte Einrichtung lenkte, war die Forschungsanlage kein einzelnes Gebäude, sondern eine Reihe von Bauten. Diese Bauten waren miteinander verbunden, und zwar durch etwas, was auf anderen Welten überdachte Laufgänge gewesen wären. Doch auf Sphinx mit seinen rauen Wintern nahmen die Verbindungswege das Aussehen von überdachten Wehrgängen in einer mittelalterlichen Festung an; sie hatten ebenfalls steile Dächer, von denen der Schnee abrutschen sollte. Mehrere kleinere Gebäude dienten offenbar als Wohnunterkunft für die Beschäftigten. Scott entdeckte ein Treibhaus, mehrere Werkzeug- oder Maschinenschuppen und eine Scheune mit einigen Koppeln ringsum. Mehrere schlanke Pferde unterbrachen das Grasen und hoben die Köpfe, um seine vorsichtige Annäherung zu beobachten. Die eigentliche Anlage war ein gewaltiger rechteckiger Bau, groß genug, um auch die fünf teuren Erntemaschinen aufnehmen und vor schlechtem Wetter schützen zu können. Ein kreisförmiger Landeplatz neben riesigen Toren diente zum Be- und Entladen des nun zerstörten Frachttransporters. Nebenan stand eine Flugwagenhalle mit offenen Toren, die den Blick auf zwei Hangars freigaben: einer für den abgestürzten Frachttransporter und einer für den Personenflugwagen, mit dem Mariel Ubel in die Stadt geflogen war.
    Dann setzte Scotts Herzschlag kurz aus.
    Der zweite Hangar war nicht leer.
    »Bliek!« Die Baumkatzen warnten ihn gleichzeitig mit einem Kreischen.
    Am Rande dieses Hangars glitzerte im Sonnenlicht der Lauf eines Plasmagewehrs, das direkt auf seinen Flugwagen gerichtet war. Scott riss das Steuer herum und zog es zurück, stieg wirbelnd in die Höhe, und sah noch, wie die Luft vor dem Hangar durch die bevorstehende Entladung verschwamm. Der Schütze zielte genau auf den verwundbaren Bauch seines Flugzeugs! Scott zwang das leichtgewichtige Flugzeug in eine Übelkeit erregende Rolle, dann traf der Schuss ihn. Die Baumkater wurden gegen die Wandung geschleudert und schrien vor Schmerzen. WUMM! Der Einschlag erschütterte den Flugwagen, und das Instrumentenbrett leuchtete wie Weihnachtsschmuck auf der Piccadilly. Rauch aus durchgebrannten elektrischen

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