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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Schaltkreisen stieg Scott in die Nase. Der Flugwagen begann mitten in der Luft zu flattern und wehrte sich zunehmend gegen die Befehle des Steuers: Er trieb seitlich ab, gierte und schwang ruckartig. Scott fluchte wild, schaltete die Ersatzsysteme hinzu, leitete Energie um, versuchte an Höhe zu gewinnen und mehr Entfernung zwischen sich und das offene Hangartor zu legen.
    WUMM!
    Beim zweiten Treffer gerieten sie steuerlos ins Trudeln. Scott kämpfte mit den Kontragravgeneratoren, schaltete das Not-Ersatzsystem hinzu, brachte die Steuerung auf Handbetrieb und versuchte, auf altmodische Weise zu fliegen, ohne dass irgendein Bordcomputer ihm half. Die Baumkater bliekten wie wild, ihre Furcht und ihr Hass durchströmten Scott wellenartig, während der Flugwagen erst in die eine Richtung trudelte, sich aufbäumte und dann in die andere strebte. Schließlich befand er sich auf Kollisionskurs mit dem toten Wald. Scott schaltete das Comgerät ein und versuchte zu senden, während er gleichzeitig um Höhe kämpfte, aber er hörte nur statisches Rauschen. Ubel störte die Übertragung und sorgte dafür, dass weder ein Notruf noch eine Warnung abgesetzt werden konnte.
    Der Flugwagen stieg behäbig, doch immer noch flatterte er unberechenbar. Die beschädigten Systeme versuchten, ihn in der Luft halten, aber er gewann nicht rasch genug an Höhe, um über die Bäume hinwegfliegen zu können. In einem letzten, verzweifelten Versuch stellte Scott die Kontragravs komplett ab. Der Flugwagen fiel wie ein Stein. Rasch näherte er sich den abgebrochenen Ästen und geschredderten Baumstämmen, die an verstreute Mikadostäbchen erinnerten. Beide Baumkater waren vor Panik außer sich. »Bliek!«
    Scott versuchte, in dem hinterhältigen Minenfeld aus aufragenden Ästen und Stämmen eine möglichst ebene Strecke zu finden. Er schaltete die versagenden Kontragravs wieder ein, um über eine Ansammlung tödlicher Splitter zu setzen, die so lang waren wie sein Oberkörper. Dann riss er die Steuersäule zurück und schaltete die Kontragravs wieder ab. Der Flugwagen schlug bäuchlings auf und prallte ab; der Aufschlag hob Scott in sein Geschirr, sein Kopf ruckte vor und knallte gegen die Polster. Das Prallnetz packte die Baumkater, bevor sie gegen das Instrumentenbrett schlagen konnten.
    Wieder setzten sie auf und schlitterten, seitwärts zwischen spitzen, aufragenden Ästen und Holzabfall hindurch. Metall kreischte, verbog, riss. Scott flog wieder ins Gurtgeschirr, verbiss sich einen Schmerzenschrei, als die Zelle sich aufbäumte und neben ihm aufplatzte – ein dicker Ast raste vorbei, wie ein Dosenöffner hatte er durch die Außenhaut des Wagens geschnitten. Endlich kamen sie schüttelnd zum Halt, weniger als einen Meter von den nächststehenden Bäumen entfernt. Scott blinzelte sich den Schweiß aus den Augen und atmete raucherfüllte Luft ein. Das Instrumentenbrett zischte und knisterte. Wir müssen sofort raus, Ubel wird gleich hier sein …
    Scott nestelte an seinem Gurtgeschirr, öffnete das Schloss und kroch heraus. In seinem Arm klaffte eine schmerzhafte Schnittwunde, wo das Metall der aufgeschlitzten Außenhaut in Haut und Muskeln gefahren war. Der Schnitt war nicht tief genug, um gefährlich zu sein, aber er blutete wie der Teufel und schmerzte höllisch. Scott kroch zum Kopilotensitz, wo die Baumkater sich gerade selbst aus dem Prallnetz befreiten.
    »Bliek!«
    »Alles okay mit euch, Jungs?«, fragte Scott heiser und versuchte, seinen Blick zu klären, damit er seine Gefährten nach Wunden absuchen konnte.
    »Bliek! Bliek-bliek-bliek! «
    Bloß raus hier! , das war die dringende Botschaft hinter dieser verbalen Warnung. Scott packte sein umfangreiches Medikit und hängte es sich über die Schulter, ergriff das Gewehr, das noch immer in der Halterang steckte, überzeugte sich, dass seine Pistole noch am Gürtel hing und kroch zur Luke. Sie klemmte. Scott biss die Zähne zusammen, zückte das Vibromesser und schnitt ihnen einen Ausstieg in die zerdellte Außenhaut. Mit den Füßen zuerst rutschte er hindurch und landete unbeholfen zwischen knietief gehäuften Splittern und abgebrochenen Ästen.
    Die Baumkater huschten durch die verheerte Kabine herbei und sprangen ebenfalls hinaus. Sie flitzten über die obersten Schichten verrutschenden Holzes und hielten direkt auf die toten Bäume zu. Scott folgte ihnen, so schnell er die trügerischen Haufen aus Kleinholz überqueren konnte. Die Baumkater erreichten den Rand der Bäume und jagten

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