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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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abfangen. Er grunzte, als der Stahl über den Unterarmknochen scharrte. Neuer Schmerz überflutete ihn, und er merkte, dass er zu Boden ging. Trotzdem hob er den verletzten Arm und packte den Angreifer bei der Jacke. Seine Muskeln fühlten sich schwach und schlaff an. Vor Angst schrie sein Gegner auf, als der Sergeant, den er hatte ermorden wollen, ihn von den Füßen riss und an sich zog. Mit dem Messerarm ruderte er, um das Gleichgewicht zu bewahren, dann hämmerte ihm ein halbes Dutzend Pulserbolzen durch die Brust und die Lungen, und mit einem erstickten, gurgelnden Schrei ging er zu Boden.
    Beide knieten einander auf dem blutüberströmten Gehweg gegenüber, und Hughes sah in den Augen des Mannes, dass dieser die entsetzliche Wahrheit begriff. Dann verschwand alles Leben aus ihnen, und der Mann sank zusammen.
    Hughes kniete allein auf dem Pflaster, und sein Gehirn arbeitete im Schneckentempo. Drei. Sie waren zu dritt gewesen, und er hatte sie alle drei erwischt, aber …
    Plötzlich donnerte der peitschende Knall einer altmodischen Selbstladepistole durch die Gasse. Ein Mündungsfeuer flammte blendend hell auf wie ein gebändigter Blitz. Steve Hughes sah weder den Blitz, noch hörte er den Knall, denn die Kugel aus der schweren Handwaffe traf ihn genau in die Stirn und tötete ihn augenblicklich.
    Wer das Jaulen des Pulsers überhört hatte, wurde auf den deutlichen Knall aufmerksam, mit dem er getötet worden war. Warnrufe wurden laut, Fenster wurden aufgerissen, und Menschen streckten die Köpfe in die Nacht. Es war zu dunkel, die Verwirrung war zu groß, als dass jemand – schon – wusste, was geschehen war. Das würde sich bald ändern, und der Mann mit den kalten Augen, der Bairds Befehle entgegengenommen hatte, fluchte giftig und huschte zu dem toten Waffenträger.
    Mit wem zum Teufel haben wir es da zu tun gehabt? Der Kerl wird von drei ausgebildeten Killern überrascht und kann sie alle drei töten, bevor es ihn selber erwischt! Der Mann mit den kalten Augen arbeitete seit über zwei T-Jahren mit Baird zusammen. Früher war er ein hoher Offizier im Amt für Inquisition auf Masada gewesen, und das hier war längst nicht der erste Sündertod, für den er sorgte. Trotzdem schockierte es ihn, wie schnell und vollkommen ein ruhiger, gut geplanter Anschlag schiefgelaufen war, und Wut blitzte in seinen Augen auf.
    Er kniete sich in die warme, klebrige Pfütze, dem zusammengelaufenen Blut von vier Männern, und riss mit der linken Hand Hughes’ obersten Uniformknopf ab. Dabei hielt er in der Rechten die Pistole schussbereit. Er schob sich den Knopf in die Tasche, dann nahm er sich einen Augenblick und prüfte den Puls seiner drei Kameraden.
    »Wir müssen weg von hier!«, zischte ihm sein überlebender Helfer aus dem Dunkeln zu. Der kaltäugige Mann nickte knapp und erhob sich.
    »Sauber« , fauchte er, und einen Moment lang stand ungezügelte Wut in seinen kalten Augen. Er trat dem toten Waffenträger in die Seite. »Verfluchter Dreckskerl!«, zischte er mit gezügelterer, aber noch immer feindseliger Stimme.
    »Komm schon!«, verlangte der andere. »Ich hör schon die Sirenen! Wir müssen hier weg!«
    »Dann halt die Schnauze und hau ab!«, fuhr der Kaltäugige ihn an. Wütend deutete er mit einer Kopfbewegung in die Gasse, an deren Ende ihr Fluchtwagen stand. Der andere zögerte nicht. Kaum dass der Kaltäugige die Gebärde gemacht hatte, eilte er in die Gasse und zog im Rennen die Schlüssel aus der Tasche.
    »Dreckskerl!« , fauchte der kaltäugige Mann noch einmal, dann holte er tief Luft und blickte noch einmal die Leichen seiner Kameraden an.
    »Diese Welt ist Gottes Welt!«, sagte er zu ihnen im Tonfall eines Mannes, der feierlich einen Eid schwört, dann verschwand auch er in die Gasse.
     

29
     
    »Willkommen im Trevor-System, Dame Alice. Was lange währt, wird endlich gut.« Hamish Alexander hätte eine glücklichere Wortwahl treffen können, aber er lächelte breit und reichte der goldhaarigen Frau die Hand. Sie standen auf der Beiboothangargalerie von GNS Benjamin the Great . Alice Truman trug zwar die Uniform eines Konteradmirals, hatte aber am Kragen die Sterne eines Vizeadmirals. Sie erwiderte sein Lächeln und drückte ihm die Hand noch fester als er die ihre.
    »Es ist schön, endlich hier zu sein, Mylord.«
    »Freut mich, dass Sie es so sehen, denn wir haben sozusagen mit verhaltenem Atem auf Sie gewartet!«, rief White Haven aus. Truman zog die Braue hoch, und er lachte. »Ihre Ankunft

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