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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Kopf und beobachtete den schlaksigen Waffenträger mit kaltem, berechnendem Blick, als dieser pfeifend an der Einmündung der Gasse vorbeischlenderte.
    »Kein Problem«, sagte er, doch Baird schüttelte den Kopf und packte ihn beim Arm.
    »Es muss sauber ablaufen«, sagte er ohne Betonung. »Und nicht vergessen, worum es eigentlich geht.«
    »Kein Problem«, wiederholte der große Mann und hob den Arm. Drei weitere Männer schälten sich aus der Dunkelheit. Mit einer raschen Kopfbewegung sandte er sie geräuschlos dem pfeifenden Sergeant nach. »Wir bringen es Ihnen schon«, versicherte er Baird.
    »Gut, Bruder. Gut«, erwiderte Baird und ließ ihn los. »Diese Welt ist Gottes Welt«, sagte er förmlich, und der Mann mit den kalten Augen beugte knapp den Kopf.
    »Diese Welt ist Gottes Welt«, bestätigte er, dann verließen er und sein Begleiter die Gasse und eilten den anderen nach. Baird sah den beiden hinterher, wandte sich schließlich ab und ging beinahe ebenso leise davon wie sie.
     
    Hughes wusste nicht, was ihn warnte. Was immer es also war, es geschah zu rasch, als dass er es hätte erfassen können … und ihm blieb auch gar keine Zeit, es zu versuchen. Vielleicht war es nur Instinkt, oder womöglich hatte sein geschultes Unterbewusstsein etwas bemerkt, was sein Großhirn niemals erreichte. Jedenfalls hatte er sich bereits ein Stück weit umgedreht, als das erste Messer aus der Dunkelheit heranblitzte.
    Er grunzte vor Schmerz, als der scharfe Stahl ihm in den Rücken drang, oberhalb der rechten Niere. Die Klinge scharrte über eine Rippe, dann wurde sie durch Hughes’ Bewegung aus seinem Fleisch gewunden. Er taumelte zur Seite und spürte die sengende Hitze des eigenen Blutes, das ihm aus der Wunde schoss. Der Mann, der versucht hatte, ihn niederzustechen, knurrte und näherte sich zum zweiten Stoß.
    Doch man hatte Captain Steve Hughes aus vielen Gründen für diesen Auftrag ausgewählt, und einer davon war seine große Zähigkeit und seine überragende Ausbildung. Noch während er sich umdrehte, hatte er trotz der Schmerzen mit tödlicher Schnelligkeit seinen Pulser aus dem Holster gezogen. Der Messerstecher weitete in plötzlicher Panik die Augen: Er konnte den Schwung seines Ansturms nicht mehr mindern und drängte sich selbst mit dem Bauch gegen die Mündung. Dann drückte Hughes ab.
    Der Feuerstoß aus überschallschnellen Bolzen riss den Angreifer fast entzwei. Das schrille Jaulen des Pulsers gellte von den Steinfassaden rechts und links des schmalen Sträßchens wider. Der Mann, den Hughes erschossen hatte, sank ohne einen Laut zu Boden; er war schon tot, bevor er auch nur ans Schreien denken konnte.
    Hughes taumelte zurück; ihm wurde übel, und er bekam plötzlich weiche Knie, als der Wundschock ihn durch das Adrenalin übermannte. Seine Hand zitterte, und er biss die Zähne zusammen. Weiß glühende Qual durchfuhr ihn. Er konnte sich nicht an die Wunde fassen, ohne den Pulser fallen zu lassen. Mit dem gesamten Gewicht lehnte er sich an die Wand und versuchte, sich auf den Beinen zu halten. Den rechten Ellbogen presste er auf den schrecklichen, blutenden Schnitt.
    Die Kombination aus Schock und Schmerz wirkte auf ihn wie ein Schlag mit der Keule, wollte, dass er auf die Knie sank, und trotzig schüttelte er den Kopf. Es war zu schnell passiert, als dass er darüber nachdenken konnte, was eigentlich geschehen war, aber sein Instinkt sagte ihm, dass der Angreifer nicht allein gewesen sei.
    Das war er auch nicht. Ein anderer Mann trat aus der Dunkelheit. Im schwachen Licht, das weiter oben aus einem Fenster fiel, blitzte die Stahlklinge auf. Mit einem hässlichen Fluch stürmte er gegen Hughes an; er wollte ihn erreichen, bevor der benommene Waffenträger reagieren konnte.
    Fast hätte er es geschafft, doch ein weiterer Feuerstoß aus dem Pulser traf ihn in die Brust. Mit einem dumpfen Schlag und ausgebreiteten Armen stürzte er rücklings zu Boden.
    Hughes würgte, als er das Blut roch, die zerfetzten Organe, die sich entleerenden Schließmuskel. Sein Hirn teilte ihm mit, er brauche Hilfe. Meine Wunde ist ernster, als ich dachte. Wenn ich nicht augenblicklich medizinische Hilfe bekomme, sterbe ich vielleicht. Selbst an die Mauer gelehnt fiel es ihm zusehends schwerer, auf den Beinen zu bleiben, und er griff mit zitternder, tauber Hand ans Com.
    In diesem Moment kam der dritte Mann aus der Gasse.
    Wieder blitzte ein Messer auf. Hughes riss den linken Arm hoch und konnte den Stoß gerade noch

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