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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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möglicherweise drohendes Ableben als beklagenswert anzusehen. Leider.«
    Erst beim letzten Wort schwand die Heiterkeit fast ganz aus seiner Stimme, und Honor sah, dass der eine oder andere am Tisch das Gesicht verzog. Das konnte sie gut verstehen und blickte wieder auf den Rasen. Katherine und Elaine Mayhew saßen an einem beschatteten Tisch; Katherine stillte gerade den erstgeborenen Sohn der Mayhews, Bernard Raoul (der Benjamins Bruder Michael als Erbe des Protectorenamtes ersetzte – sehr zu Michaels Erleichterung), während Elaine Honor und Alexandra Mayhew etwas vorlas. Die fast zwei T-Jahre alte Alexandra lag glücklich in ihrer Reisewiege und lauschte zufrieden ihren Müttern. Honors Patenkind hatte erst jüngst den siebten Geburtstag gefeiert und hätte sich liebend gern am Frisbeespiel beteiligt. Leider schlug sie ihrer ältesten Schwester nach, und weil sie deswegen den rechten Arm in der Schlinge trug, fiel sie für das Spiel aus. Es war ein glatter Knochenbruch gewesen, und dank der jugendlichen Widerstandkraft und der Schnellheilung würde man ihr den Gips schon in einer Woche wieder abnehmen. Die konservativen Graysons waren jedoch entsetzt gewesen, als sie erfuhren, dass sich die zweitjüngste Tochter des Protectors den Arm gebrochen hatte, während sie den höchsten Baum auf dem Gelände des Protectorenpalasts erklomm.
    Noch ein schrecklicher Fehltritt, der meinem ›schlechten Einfluss‹ zuzuschreiben ist , dachte Honor trocken. Sie erinnerte sich, wie hartnäckig und geschickt Mueller versucht hatte, eben diesen Eindruck zu erwecken – natürlich ohne es jemals offen auszusprechen oder auch nur mit einem Wort darauf einzugehen. Sie runzelte leicht die Stirn darüber und blickte Benjamin nachdenklich an. Jedes Mal, wenn Muellers Name fiel, spürte sie, dass dem Protector etwas durch den Kopf ging; etwas Ernsteres und weitaus Finstereres, als die Art vermuten ließ, in der er gewöhnlich über den konservativen Gutsherrn sprach. Was immer es war, er war fest entschlossen, darüber Schweigen zu bewahren. Oder, um genauer zu sein: Er wollte nicht mit ihr darüber sprechen. Honor fragte sich ununterbrochen, was der Grund dafür sein mochte.
    »Wir sind vielleicht schamlose Ungläubige, Sir, aber wir kennen Grayson doch gut genug, um zu wissen, dass Mueller nicht für die Mehrheit der Bevölkerung spricht«, bemerkte Konteradmiral Harriet Benson-Dessouix, Grayson Space Navy. Am ganzen Terrassentisch wurde einstimmig genickt.
    »Nicht für die meisten von uns«, stimmte Benjamin ihr zu, »aber leider für einen nicht unbeträchtlichen Teil, zumindest den Umfragen zufolge.«
    »Sie werden einem ›Ungläubigen‹ den Einwurf verzeihen, Euer Gnaden, aber ich meine, dass es unklug wäre, so viel auf Umfragen zu geben«, sagte Vizeadmiral Alfredo Yu. Der frühere Captain der Volksflotte von Haven, der Honor als ihr erster Flaggkommandant gedient hatte, war nun stellvertretender Kommandeur der Protector’s Own. Da Honor offiziell den Verband befehligte, hatte Yu de facto das Kommando inne. Der Verband entwickelte sich zu einem bedeutenderen Kommandoposten als Honor ursprünglich erwartet hatte.
    Außer den Schiffen der Elysäischen Navy wollten Benjamin Mayhew und Wesley Matthews ihm ein volles Geschwader der neuartigen Lenkwaffen-Superdreadnoughts unterstellen. Die ersten drei dieser Schiffe hatten bereits mit den Erprobungsfahrten begonnen, und zwei weitere sollten in der kommenden Woche von der Werft freigegeben werden. Die ›angemessenen‹ Geleitschiffe, über die Matthews und Mayhew gesprochen hatten, zogen sich ebenfalls schon zusammen. Und außerdem sollte der Verband die ersten beiden graysonitischen LAC-Träger erhalten, die im Moment noch im Sternenkönigreich in Bau waren.
    »Ich weiß nicht recht, Alfredo«, warf Commodore Cynthia Gonsalves ein. »Es sieht ganz so aus, als würden die Konservativen im Konklave der Siedler um – ich glaube – zwölf Sitze zulegen, so stand es letzte Woche zumindest in den Zeitungen.«
    »Nach den jüngsten Hochrechnungen sind es sogar vierzehn«, korrigierte Captain Warner Caslet sie. »Ich halte das allerdings für ziemlich hoch. Die Zahl stammt aus der Mittwochsumfrage durch Cantor, und Cantor steckt in Muellers Tasche, ob man es dort nun zugibt oder nicht. Über die Chancen der Opposition äußert sich Cantor immer sehr optimistisch – wenn optimistisch das richtige Wort dafür ist.«
    »Jedenfalls viel optimistischer als die Zahlen ergeben, wenn Sie

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