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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Bericht und eine Datenkopie an den Geleitzugkommandeur weiter.«
     
    Honor Harrington runzelte die Stirn. Ihr Raumboot war ins Signalnetz der Geleit-LACs eingebunden, und aus ihrem Ohrhörer drang nun die Routinemeldung der Intrepid . Lieutenant Hines’ Blick für Details gefiel ihr, auch wenn es nicht danach klang, als hätten seine Sensoren tatsächlich etwas Wichtiges aufgefangen. Dennoch, aus irgendeinem Grunde beschäftigte der Bericht sie. Sie konnte nicht sagen wieso – nur, dass sie die verbale Meldung mitgehört hatte. Die Candless gehörte nicht zum taktischen Netz des Verbands, und darum hatte sie Lieutenant Willis’ Daten nicht zu Gesicht bekommen.
    Zwangsvorstellungen , sagte sie sich und grinste. Im Herzen würde sie bis an ihr Lebensende Taktischer Offizier bleiben. Wann immer es ging, wollte sie die unausgewerteten Daten sehen, um ihre eigenen Schlüsse daraus zu ziehen. Nun, warum auch nicht? Ihre Candless war kein Kriegsschiff und benötigte als unbewaffnetes Raumboot auch kein Feuerleitsystem, aber sie konnte sich ausgezeichneter Ortungsgeräte rühmen – besserer, als jedes zivile ›Vergnügungsboot‹ sie je besessen hatte. Honor gab einen Befehl in ihre Hauptkonsole.
    Der Bordcomputer überdachte den Befehl für einen Sekundenbruchteil, dann öffnete sich ein neues Datenfenster auf Honors HUD, und die Sensoren der Candless spürten dem Geisterimpuls nach, den die Intrepid aufgefasst hatte. Honor musterte nickend den Erzschlepper. Zweifellos hatte Hines Recht, wenn er den Impuls einer Fluktuation in der Impellerstärke zuschrieb, und …
    Honor erstarrte. Auf ihrem HUD war ein weiteres Icon kurz aufgeblinkt. Nein, nicht nur eins – sie hatte zwei davon gesehen, und sie waren erheblich näher gewesen als Willis’ ›Geist‹. Sie blinzelte und suchte stirnrunzelnd nach einer vernünftigen Erklärung, aber es gab keine.
    Sie gab mehr Befehle ein, und ihr Stirnrunzeln vertiefte sich, als vor ihr eine Vektorrückverfolgung erschien. Der Plot blinkte in hoher Frequenz: Damit zeigte der Computer an, dass er die Darstellung als unsicher einstufte, brachte aber die Geisterimpulse, die Honor soeben gesehen hatte, mit den von Willis gemeldeten Impulsen in Verbindung. Sie kniff die Augen zusammen, als sie den ermittelten Beschleunigungswert ablas. Wenn es dort draußen tatsächlich ein physisches Objekt gab, dann musste es sehr hoch beschleunigen. Ansonsten hätte es diese Strecke nicht in solch kurzer Zeit zurücklegen können. Für eine Rakete lag der Wert jedoch zu tief. Auf diesen lächerlich geringen Abstand musste sich jeder Raketenantrieb doch wie ein Leuchtfeuer gezeigt haben! Also war es unmöglich, dass …
    Erneut flackerte der Plot. Die Geister waren nicht intensiver als zuvor, aber sie schlossen weiter auf, und Honor Harrington atmete keuchend ein, als ihre taktische Intuition, deren Wirkungsweise sie sich nicht erklären konnte, ihr mitteilte, was sie da sah.
    Sie verschob die Hand auf dem Steuerknüppel. Mit dem Mittelfinger presste sie den Knopf, der eine Verbindung zum An-Alle-Kanal des Geleitverbands herstellte. Ihre Stimme drang aus jedem Brückenlautsprecher und jedem Ohrhörer der Signaloffiziere an Bord jedes Geleit-LACs und beider Jachten.
    »Vampir! Vampir! Einkommende Raketen, Peilung null drei null zu null null zwo von Grayson One !«
     
    Gavin Bledsoe fluchte leise, als das naheste LAC den Kurs änderte. Die Vektorprojektion zeigte, dass es in einem Abstand von kaum vierzigtausend Kilometern an dem Erzschlepper vorüber käme, doch nicht deswegen fluchte der Kapitän. Seine Crew und er hatten von Anfang an damit gerechnet, dass die Besatzungen der Geleit-LACs nach dem Anschlag begreifen würden, woher die Raketen gekommen waren. Daher hatten Bledsoe und seine Leute niemals gehofft, der Vergeltung der Apostaten zu entkommen. Diese frühe Kursänderung des LACs musste bedeuten, dass dessen Besatzung den Raketenstart geortet hatte. Durch die geringe Beschleunigung der Schiffskiller aber bliebe dem Geleitschutz viel zu viel Zeit, die Lenkwaffen anzugreifen.
    Dennoch, Bledsoe konnte nichts mehr daran ändern. Er schloss die Augen und bat seinen Gott um Verzeihung für die Schmähung, die er ausgestoßen hatte, dann sandte er ein hingebungsvolles Stoßgebet gen Himmel und flehte um Sieg.
     
    Honors Warnung schlug beim Geleitschutz und den Besatzungen der Jachten ein wie ein Blitz. Wäre sie von jemand anderem gekommen, hätten viele der verantwortlichen Offiziere sie

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