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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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jedem an seiner Stelle gegangen. Aufgrund von Alistair McKeons und Honors Aussagen zu Caslets Verhalten an Bord der Tepes – und später – würde man ihn zwar außerordentlich höflich und korrekt behandeln, doch beim ONI rieb man sich wahrscheinlich schon lachend die Hände bei dem Gedanken an die Befragung, die Caslet bevorstand. Schließlich und endlich war er im Barnett-System Thomas Theismans Operationsoffizier gewesen. Obwohl er über zwei T-Jahre auf Hell verbracht hatte, war er für den Nachrichtendienst eine unverhoffte und unschätzbare Informationsquelle. Man würde jedes Detail aus ihm herauspressen, an das er sich erinnern konnte, und während der Commander mit seiner Entscheidung abgeschlossen hatte, zur Allianz überzulaufen, würde sein Anstand ihm diese Verhöre doch höchst schwierig und unangenehm machen. Er war vorbehaltlos entschlossen, mit allem, was in seiner Macht stand, zum Sturz des Komitees für Öffentliche Sicherheit beizutragen. Die Volksflotte aber war für zu viele Jahre seine Heimat gewesen, als dass der ›Verrat‹, den er nun an den ehemaligen Kameraden übte, für ihn etwas anderes sein konnte als eine qualvolle Nervenprobe.
    Und selbst wenn alles vorüber wäre und er manticoranische Uniform trüge, würde niemand ihm vorbehaltlos trauen , dachte Honor voll Bedauern. Niemand könnte das – nicht ohne seine Treue spüren zu können wie Nimitz und ich. Die Graysons hingegen, die Graysons können ihm trauen. Zumindest würden sie ihm eine gerechte Chance geben. Die Kirche der Entketteten Menschheit hat sich schon immer zum Gedanken der Läuterung durch Gottes Gnade und gute Taten bekannt … und sie besteht verdammt hartnäckig auf der Pflicht des Bußfertigen, sich ›seiner Prüfung zu stellen‹. Im Gegensatz zu uns zynischen Manticoranern sind die Graysons darauf getrimmt, Menschen wie Warner Caslet eine Chance zu geben.
    »Selbst wenn jeder Einzelne von ihnen sich freiwillig melden würde, könnte man ihre Zahl doch wohl kaum als riesig bezeichnen«, merkte Henke an und führte Honor damit zurück zu dem Thema, über das sie gesprochen hatten. »Schließlich hat Grayson eine Bevölkerung von etwa drei Milliarden. Hundertsechzigtausend sind damit nicht mehr als – was? Ein Fünftausendstel Prozent Bevölkerungszuwachs?«
    »Natürlich, aber sie bilden nur einen Teil des Kontingents, das er der graysonitischen Bevölkerung zuführen will – zugegeben den größten, aber nicht den einzigen Brocken. Alle haben sie Prolong, alle stehen sie im Rampenlicht, und alle haben sie ihre Vorstellungen über die Rolle der Frau – und der Religion – in der Gesellschaft. Und sie werden graysonitische Staatsbürger sein, Michelle. Im Gegensatz zu den Alliierten bleiben sie auf Grayson, und die Konservativen können nicht einmal so tun, als wäre es anders. Genauer gesagt …« – sie lächelte schmal –, »bleibt die große Mehrheit dieses Brockens auf Harrington. Genauso wie etliche von denen, die aus keiner Raumflotte kommen oder sich gegen den Dienst in der GSN entscheiden. Das Einverständnis dafür hatte ich Benjamin schon abgerungen, bevor er mir mit seiner Idee vom Protector’s Own Squadron gekommen ist.«
    »Hm.« Henke runzelte die Stirn und rieb sich die Unterlippe. »Darüber hatte ich gar nicht nachgedacht«, gab sie schließlich zu. »Trotzdem klingt es in meinen Ohren immer noch nicht wie der Todesstoß für die graysonitische Lebensweise.«
    »Das soll es auch gar nicht sein«, stimmte Honor ihr zu. »Wenn es auch nur danach aussähe, hätte Reverend Sullivan niemals Reverend Hanks’ Politik fortgesetzt, diesen Gedanken zu unterstützen. Trotzdem kann Benjamin auch hier den Hebel für seine Reformen ansetzen. Auf den Punkt gebracht, ist es ein Schlag ins Gesicht gegen die Schlüssel, die sich am lautesten über fremde Einflüsse beschwert haben, seit McQueen ihre harten Gegenschläge begann.«
    »Das sind aber nicht die Einzigen, die sich beschwert haben«, sagte Henke säuerlich. »Seit Giscards Schlag gegen Basilisk ereifert sich die manticoranische Opposition in einem fort über die ›unentschuldbar falsche Handhabung der militärischen Lage!‹ Aber davon einmal abgesehen, wieso knüppelt Benjamin mit seiner Entscheidung aufmüpfige Gutsherren nieder?«
    »Ich bezweifle nicht, dass die Opposition auf Manticore alles versucht, um aus dem Basilisk-Debakel Kapital zu schlagen«, antwortete Honor, »aber ich glaube kaum, dass sie so heimtückisch vorgeht wie einige

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