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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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meines Vermögens zu treuen Händen zu übergeben, bis er es an den nächsten Gutsherrn oder die nächste Gutsherrin von Harrington überweisen kann. Und das bin wiederum ich, wenn du so willst. Du könntest auch sagen, dass das Testament niemals in Kraft getreten ist, weil ich nie wirklich tot war.« Sie rollte mit den Augen. »Wenn ich mir das nur vorstelle! ›Entschuldigen Sie vielmals, Mac, aber was mein Vermächtnis angeht, da stellt sich heraus, dass ich so geschmacklos war, nie gestorben zu sein. Tut mir sehr Leid‹!«
    Henke registrierte, dass Honor nicht die Zehn-Meter-Slup auf Sphinx erwähnte, die sie ihr vererbt hatte.
    »Aber du bist nun mal nicht gestorben«, betonte sie, und Honor schnaubte.
    »Ach ja? Aber die Überraschungsgeschenke, die ich vorbereitet hatte, wurden verteilt, weil jeder mich für tot hielt. Selbst nach ihrer Auszahlung ist mein Vermögen um elf Komma fünf Milliarden angewachsen, während ich fort war. Offensichtlich kann dieses Vermögen also sehr gut ohne diese Summen auskommen, und es hat überhaupt keinen Sinn, wenn mein Testamentsvollstrecker sie zurückfordert, nur um sie wieder auszuzahlen, wenn ich das nächste Mal wirklich den Löffel abgebe.«
    »Hm.« Henke war Cousine mütterlicherseits von Elisabeth III., und ihr Vater war der Earl von Gold Peak, Außenminister der Regierung Cromarty und einer der reicheren Angehörigen des manticoranischen Hochadels. Ums Finanzielle hatte sich Henke nie sorgen müssen, obwohl das Taschengeld, das sie von ihrem Vater bis zu ihrem Akademieabschluss erhalten hatte, für die Verhältnisse ihrer Gesellschaftskreise recht karg ausgefallen war. Im Nachhinein hatte Henke dagegen nichts einzuwenden. Als junges Mädchen war sie sich manchmal kurz gehalten vorgekommen, doch seither hatte sie zu oft entsetzt feststellen müssen, was aus Jugendbekanntschaften geworden war, deren Eltern ihren Kindern nicht frühzeitig klargemacht hatten, dass Geld keinesfalls auf Bäumen wächst.
    Und so alltäglich es auch für so manchen Schwerreichen war, jederzeit über beinahe beliebige Summen verfügen zu können: Nur sehr wenige von ihnen konnten Honor in Punkto Sorglosigkeit das Wasser reichen. Für viele vermögende Menschen waren der Reichtum und die damit verbundene Macht Dreh- und Angelpunkt ihres Lebens. Nur dadurch definierten sie sich, Macht und Reichtum bildeten das Zentrum ihres Kosmos.
    Bei Honor Harrington war es anders. Ihr Reichtum bestimmte nicht, wer sie war, was sie tat und was sie als ihre Pflicht ansah. Er war für sie ein nützliches Werkzeug, aber nur, weil er ihr half, ihre Pflicht zu erledigen, und nicht, weil er einen merklichen Einfluss auf ihr Leben besessen hätte.
    »Du bist wirklich ungewöhnlich«, sagte Henke, »und dafür danke ich Gott. Von deiner Sorte könnten wir noch mehr brauchen, wenn ich ich’s mir recht überlege. Aber nicht dass dir das zu Kopf steigt.«
    »Erspar mir bitte weiteres Erröten«, entgegnete Honor, und diesmal lachten sie beide.
    »Also«, fragte Henke nach einigen Augenblicken in dem Ton, mit dem man sich einem neuen, unverfänglichen Thema zuwendet, »was genau haben unsere Herren und Meister für dich im Sinn, sobald du wieder im Sternenkönigreich bist?«
    »Das weißt du nicht?« Honor klang erstaunt, und Henke zuckte die Achseln.
    »Man hat mir nur befohlen, dich abzuholen. Was man mit dir vorhat, sobald ich dich in ihre Hände gegeben habe, weiß ich nicht. Ich nehme an, dass Beth die gute Baronin Morncreek angewiesen hat, eigens die Eddy zu schicken, um dich zu holen, und dieses eine Mal hatte ich gegen unverhohlene Basenwirtschaft nichts einzuwenden. Aber ich wurde nicht in den Inhalt der Depeschen eingeweiht, die ich dir gebracht habe. Und während ich natürlich eine viel zu pflichtgetreue Untertanin Ihrer Majestät bin, um meine Nase in fremde Angelegenheiten zu stecken, könnte es ja sein, dass du mir die eine oder andere Information zukommen lassen möchtest …«
    Sie hob die nach oben geöffneten Hände und setzte eine unschuldige Miene auf. Honor platzte fast vor Lachen.
    »Und du nennst mich ungewöhnlich!«
    »Klar doch. Weißt du denn überhaupt, was man mit dir vorhat?«
    »Nicht ganz.« Honor schüttelte den Kopf und verbarg eine andere Sorge, die sich plötzlich zu Wort meldete. Es gibt doch eigentlich keinen Grund, weshalb ich mir Gedanken machen sollte. Elisabeth klang am Ende vielleicht etwas … gereizt, aber nicht wütend. Das glaube ich wenigstens nicht.
    »Nun, ich hoffe

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