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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Edelmut, Ruhe und konzentrierte Gelassenheit in das Metallgesicht modelliert; mit dieser Ungenauigkeit hatte sie ihre Probleme – denn sie erinnerte sich noch allzu deutlich an diesen Tag, an dem sie auf das Duell mit dem Verräter Burdette wartete, das nur mit dem Tod eines Kontrahenten enden konnte.
    Honor bemerkte, dass Henke sie noch immer bestürzt anblickte, und neigte spöttisch den Kopf. Erst nach einer Weile schüttelte Henke sich.
    »Vier Meter hoch?«, fragte sie leise nach.
    »Auf einem Acht-Meter-Sockel«, bestätigte Honor. »Wirklich beeindruckend, finde ich – und als ich sie sah, wollte ich mir am liebsten die Kehle durchschneiden. Dann wäre ich wenigstens mit Anstand verstorben!«
    »Mein Gott!« Henke schüttelte den Kopf und begann plötzlich schalkhaft zu kichern. »Ich habe dich immer für hoch gewachsen gehalten, aber zwölf Meter sind selbst für dich ein bisschen übertrieben, Honor!«
    »Sehr komisch, Mike«, erwiderte Honor würdevoll. »Wirklich sehr komisch. Wie würde es dir denn gefallen, wenn du auf dem Weg ins Konklave jedes Mal an diesem … diesem Ding vorbeigehen müsstest?«
    »Mir würde das überhaupt nichts ausmachen«, entgegnete Henke. »Schließlich ist es nicht meine Statue. Du hingegen … na ja, ich kann schon verstehen, dass du sie vielleicht etwas – überwältigend findest.«
    »Das kannst du laut sagen«, brummte Honor, und Henke kicherte wieder. Diesmal lag mehr Mitgefühl in ihrem Lachen, aber in ihren Augen tanzte noch immer schadenfrohe Heiterkeit, denn sie stellte sich gerade vor, welches Gesicht Honor gezogen hatte, als ihr Blick erstmals auf Protector Benjamins ›Überraschung‹ gefallen war.
    »Und entfernen wollen die Graysons sie nicht?«
    »Nein«, sagte Honor grimmig. »Ich sagte, ich würde mich weigern, den Haupteingang je wieder zu benutzen, wenn sie dort stehen bleibt, und man antwortete mir, das täte ihnen zwar sehr Leid, aber es gebe schon seit eh und je einen Privateingang für Gutsherren. Ich habe gedroht, den Schlüssel von Faith nicht zurückzunehmen, aber man entgegnete mir, dass ich nach graysonitischem Gesetz dazu nicht berechtigt sei. Daraufhin kündigte ich an, bei dunkler Nacht meine Waffenträger vorbei zuschicken und das Ding in die Luft sprengen zu lassen, in klitzekleine Stückchen – und da erwiderte man, die Statue sei voll versichert, und der Bildhauer würde sie mit großer Freude neu modellieren, sollte ihr ein Unglück zustoßen.«
    »Meine Güte.« Anscheinend fiel es Henke schwer, den Gleichmut zu bewahren, und Honor rief sich zu Gedächtnis, dass sie zu wenige Freunde habe, um jeden von ihnen gleich niederzumetzeln, der ihre Zwangslage erheiternd fand. Besonders , musste sie zugeben, weil es diesbezüglich keine Ausnahme zu geben scheint.
    »Du lieber Himmel«, murmelte Henke schließlich. »Eine Rückkehr von den Toten ist gar nicht so einfach, was?« Sie schüttelte den Kopf. »Und was ist aus diesem Gerücht geworden, du hättest gegen die Verfassung Graysons verstoßen?«
    »O Gott!«, stöhnte Honor. »Kein Wort davon!«
    »Wie?« Henke blinzelte. »Ich dachte, ich hätte gehört, die Angelegenheit sei bereinigt?«
    »O ja, man hat sie bereinigt «, entgegnete Honor unwirsch. »Benjamin war der Ansicht, der beste Weg bestehe darin, die ›Elysäische Navy‹ in graysonitische Dienste zu nehmen und in der Befehlskette eine Position für sie zu schaffen. Und das hat er getan.«
    »Und das passt dir nicht?«, fragte Henke irritiert.
    »Ach woher! Schließlich hat er nur ein Geschwader mit dem schönen Namen ›Protector’s Own Squadron‹ innerhalb der GSN gegründet, alle gekaperten Schiffe als Grundbestand angekauft und mich zur offiziellen Geschwaderchefin ernannt.«
    »Sagtest du gerade ›Grundbestand‹?«, erkundigte sich Henke, und Honor nickte. »Ich hoffe, ich bereue meine Frage nicht sofort, aber was genau soll das heißen?«
    »Es heißt, dass Benjamin für die Cerberus-Flüchtigen eine Sondereinheit geschaffen hat und ihnen allen eine Stelle in der GSN anbietet. Er nennt sie ein Geschwader, aber wenn er auch nur einen Bruchteil der Freiwilligenzahlen bekommt, mit denen er rechnet, dann hat sie eher den Umfang eines Kampfverbands … oder einer eigenen verdammten Flotte! Auf jeden Fall plant er, sie als Vasallen auf sich persönlich einzuschwören und dann mich – als seinen Champion – zur permanenten Befehlshaberin zu machen. Er nimmt die Schiffe, die wir mitgebracht haben, als Grundstock, baut aber

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