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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ernst ist mit der Absicht, Grayson fremden Standpunkten zu öffnen. Er reibt es der Opposition sogar nicht nur unmissverständlich, sondern sogar brutal unter die Nase, könnte man sagen. Und gleichzeitig bietet er ihr kein Ziel, auf das sie sich stürzen könnte, ohne dass es nach einem Angriff auf ihn aussieht.« Honor zuckte mit den Schultern. »Ein Spiel der indirekten Angriffe und Flankenmanöver, Mike, und als offizielle Befehlshaberin der Protector’s Own stecke ich mal wieder mitten im Getümmel. Ich kann nicht sagen, wer in Wirklichkeit den Befehl über den Verband führen wird, aber ich wäre nicht überrascht, wenn man Alfredo Yu dazu ausersehen würde. Trotzdem bin ich auf dem Papier die Verbandschefin, und das ist Benjamins nicht allzu subtile Art, den Konservativen noch einen Ziegel ins Gesicht zu schleudern. Es fuchst sie schon sehr, dass ich wieder da bin, auch wenn sie es in der Öffentlichkeit nicht aussprechen. Mich zur offiziellen Befehlshaberin zu machen reibt den Konservativen Benjamins Botschaft noch einmal umso deutlicher unter die Nase – und in Anbetracht der Aufregung über meine Rückkehr werden sie es nicht wagen, irgendetwas zu unternehmen oder auszusprechen, das man als persönliche Herabsetzung ansehen könnte.«
    »Himmel«, wiederholte Henke in ganz anderem Ton und brachte ein schiefes Grinsen zustande. »Und ich dachte, es ginge bei uns im Parlament schon unfassbar blutig zu! Aber ich bin wirklich beeindruckt: Honor Harrington weist mich aus dem Stegreif umfassend in die Feindlage ein.«
    »Na sicher«, knurrte Honor. »Du willst wohl sagen, du schätzt dich glücklich, damit nichts zu tun zu haben.«
    »Wahrscheinlich. Ich will zwar nicht vom Thema ablenken, aber wo wir gerade bei komplizierten Situationen sind, hast du deine Finanzangelegenheiten eigentlich wieder geklärt?«
    »In gewisser Weise.« Nimitz und Samantha glitten von der Sessellehne und drängten sich auf Honors Schoß zusammen. Seit Nimitz den Verlust seiner geistigen Stimme bemerkt hatte, war das Verlangen der beiden Baumkatzen nach Körperkontakt noch stärker geworden. Sanft streichelte Honor Nimitz die Ohren.
    »Es wird noch eine ganze Weile dauern, die Dinge völlig zu ordnen«, fuhr sie fort und blickte wieder Henke an. »Willard hat in der wenigen Zeit, die ihm zur Verfügung stand, wahre Wunder gewirkt, aber anderthalb Monate reichen einfach nicht, um eine dermaßen komplizierte Situation auszubügeln. Leider hat Ihre Majestät recht nachdrücklich darauf bestanden, dass ich ins Sternenkönigreich zurückkehre, sobald ich, wie sie sich ausdrückte, ›die Zeit erübrigen‹ könne.« Sie zuckte mit den Schultern und besiegelte – einmal mehr – ihren Entschluss, die Depeschen nicht zu erwähnen, die zwischen Mount Royal Palace und Harrington House ausgetauscht worden waren, bevor Elisabeths formelle ›Einladung‹ ankam. »Wie es aussieht, werden die Schwierigkeiten sich am Ende in Wohlgefallen auflösen«, sagte sie stattdessen.
    »›In Wohlgefallen?‹ Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, aber das klingt in meinen Ohren ein wenig beiläufig für ein Vermögen, das sich auf dreißig oder vierzig Milliarden Dollar beläuft, Honor!«
    »Es sind nur neunundzwanzig Milliarden«, verbesserte Honor sie gereizt. »Und warum sollte ich nicht ›beiläufig‹ damit umgehen?« Sie schnaubte. »Erinnerst du dich noch? Deine aus einfachen Verhältnissen stammende Stubengenossin von Sphinx? Nun habe ich mehr Geld, als ich selbst mit Prolong im Leben verprassen könnte, Mike! Das ist zwar verdammt noch mal besser, als arm zu sein, aber von einem gewissen Punkt an geht es nur noch darum, auf dem Laufenden zu bleiben … in einem Spiel, das mich nicht im Geringsten interessiert. Natürlich, das Geld ist ein nützliches Werkzeug, und ich kann vieles damit tun, wozu ich sonst nicht in der Lage wäre. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, hätte ich es vorgezogen, alles so zu lassen, wie ich es in meinem Testament bestimmt hatte. Ich brauche dieses Geld nicht, und Willard, Howard und Sky Domes haben es sehr sinnvoll eingesetzt, bevor ich zurückkam.«
    »Honor Harrington, du bist widernatürlich«, sagte Henke ernst. »Wer mit so viel Geld so unbekümmert umgeht, sollte irgendwo eingesperrt werden, wo sie sich selbst keinen Schaden zufügen kann.«
    »Ungefähr das hat mir Willard auch gesagt«, gab Honor seufzend zu. »Dann trumpfte er damit auf, dass ich im Grunde nichts anderes getan hätte, als ihm den Hauptteil

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