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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sehr, Ihre Majestät möchte mit mir nicht das gleiche Spiel treiben, an dem auch Benjamin solche Freude hat. Es heißt: ›Lasst uns die arme Honor doch überraschen!‹«, fuhr sie düster fort. »Das macht mir wirklich Angst. Elisabeth hat eine viel größere Spielzeugkiste.«
    »Ich schätze, das überlebst du auch«, beruhigte Henke sie.
    »Weißt du, ich lerne im Moment in rascher Folge immer wieder aufs Neue, dass es nicht möglich ist, an simpler Scham zu sterben«, bemerkte Honor. Jedenfalls, wenn man willensstark genug ist , dachte sie grimmig. »Dieser Lernprozess ist nicht immer sehr vorteilhaft für mich, denn es scheint die Leute in meiner Umgebung anzutreiben, die Grenzen immer weiter auszudehnen. Anscheinend wollen sie mit mir als Versuchskaninchen herausfinden, ob vielleicht vielschichtige Scham jemanden umbringen kann. In diesem Punkt ist man sich nämlich noch uneins.«
    »Hör auf, dich selbst zu bemitleiden, und erzähl mir den Rest!«, rief Henke in scheltendem Ton.
    »Jawohl, Ma’am.« Honor ließ sich tiefer in den Sessel sinken. Sie legte den Arm um Nimitz und überlegte sich rasch, wie viel davon sie mit jemand anderem – selbst mit Henke – besprechen konnte, ohne Unbehagen zu empfinden. Samantha half Honor beim Nachdenken, indem sie ihr das keilförmige Kinn auf die linke Schulter legte. Honor lächelte, als Samantha sie gerade oberhalb der Grenzlinie, unter der die Nerven abgestorben waren, mit den seidigen Schnurrhaaren kitzelte.
    »Ich hätte natürlich ohnehin schon recht bald ins Sternenkönigreich zurückkehren müssen«, fuhr sie schließlich mit größerem Ernst fort. »Man will uns in Basingford untersuchen, und Daddy wird irgendwann innerhalb der nächsten Wochen nachkommen, um die Reparaturen an meinen Schaltkreisen zu überwachen.« Sie nahm kurz die Hand von Nimitz Fell und wies auf die tote Hälfte ihres Gesichtes. »Die Krankenhäuser auf Grayson nähern sich den manticoranischen Standards überraschend schnell an, und das neurologische Zentrum, das Daddy und Willard als Ergänzung zu Mutters Genklinik aufbauen, ist schon ziemlich weit. Aber es fehlt einfach die nötige Infrastruktur für einen Wiederaufbau, der so … so umfangreich ist wie in meinem Falle. Wir arbeiten zwar daran, dieses Manko so schnell wie möglich zu beseitigen – ich hab doch schon erwähnt, dass Geld manchmal wirklich ein nützliches Werkzeug ist? –, aber im Moment lässt man solch einen Eingriff entweder in der Solaren Liga oder im Sternenkönigreich vornehmen.
    Außerdem werde ich wohl in der Admiralität vorbeischauen«, fuhr sie fort, und Henke verbarg ein Lächeln. Honor bemerkte vielleicht nicht, wie sehr sie sich im Laufe der letzten zehn Jahre verändert hatte, doch Henke entnahm der Beiläufigkeit einiges, mit der ihre alte Freundin sich auf das Allerheiligste der Royal Manticoran Navy bezog. In der RMN bekleidete Honor lediglich den Rang eines Commodore, dachte und handelte aber mit der unbewussten Selbstverständlichkeit eines Flottenadmirals in graysonitischen Diensten. »Unter deinen Depeschen war auch die sehr höflich formulierte ›Bitte‹, dem ONI so rasch wie möglich für eine ausführliche Nachbesprechung zur Verfügung zu stehen. Außerdem möchte ich mit Admiral Cortez darüber sprechen, wie er die nichtalliierten Militärpersonen am besten verwendet, die von Hell geflohen sind und sich nicht von Benjamin locken lassen.
    Darüber hinaus«, sie zog einen kleinen Schmollmund, »bin ich mir in deprimierendem Ausmaß sicher, dass ich viel zu viel Zeit damit verschwenden werde, mit Reportern zu reden. Ich will dergleichen nach Möglichkeit vermeiden, aber da mache ich mir wenig Hoffnungen. Ich habe die Aufnahmen der Trauerfeier gesehen, die der Herzog von Cromarty und Ihre Majestät mir geschickt haben, und ich glaube nicht, dass ich mich nach diesem Hallo vom Rampenlicht fernhalten kann.«
    »Ich würde sagen, das war kolossal untertrieben«, stimmte Henke ihr zu.
    »Und danach …« Honor hob die Achseln. »Darüber hinaus kann ich kaum etwas mit Bestimmtheit sagen. Die Admiralität hätte es wohl gern, dass ich mir überlege, einige Zeit auf Saganami Island zu verbringen, solange ich aus medizinischen Gründen ohnehin im Sternenkönigreich bin. Während man meinen neuen Arm entwirft und baut, bin ich beschränkt dienstfähig, deshalb ist eine Lehrtätigkeit wahrscheinlich keine schlechte Idee. Ich weiß nicht genau, was man mit mir im Sinn hat, aber mir wäre es schon

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