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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Gefühle wiesen eine eigentümliche Unterströmung auf, und Honor neigte den Kopf, während sie sich mit Nimitz in den angebotenen Sessel sinken ließ. Caparelli nahm ihr gegenüber Platz.
    »Verzeihen Sie, Sir Thomas, aber das klang fast wie eine persönliche Betrachtung.«
    »Es war auch eine.« Der Erste Raumlord grinste. »Ihr Vater war Chefarzt für Neurochirurgie in Basingford, als mir dieses kleine Missgeschick in Silesia zustieß. Er hat mich weit besser zusammengeflickt, als irgendjemand erwartet hätte. Vor allem hat er das Ausmaß an Regenerationstherapie sehr reduziert, das ich bis zu meiner Genesung durchzustehen hatte, und ich würde meinen, dass er seitdem noch besser geworden ist.« Er schüttelte bestimmt den Kopf. »Lassen Sie sich bloß von niemandem in Basingford überreden, die Operationen von Navyärzten durchführen zu lassen, Hoheit. Navyärzte sind zwar gut, aber gut ist kein Ersatz für den Besten.«
    »Vielen Dank, Sir Thomas. Ich wusste gar nicht, dass Daddy Sie behandelt hat, aber ich werde ihm ausrichten, was Sie gesagt haben. Das bedeutet ihm bestimmt sehr viel.«
    »Es ist nur die Wahrheit. Und das Gleiche habe ich ihm damals schon gesagt«, meinte Caparelli und lachte auf. »Aber ich kann mir natürlich vorstellen, dass man in seinem Beruf so etwas ständig von den Patienten zu hören bekommt, denen man das Leben wiederschenkt.«
    Er lehnte sich zurück und blickte einige Sekunden lang auf etwas Fernes, das Honor nicht sehen konnte, dann riss er sich zusammen.
    »Aber ich habe Sie nicht hergebeten, um darüber mit Ihnen zu sprechen, Hoheit. Eigentlich wollte ich mich nur vergewissern, dass Sie wieder diensttauglich sind, und Ihnen eine Aufgabe anbieten. Zwo Aufgaben sogar.«
    »Zwo Aufgaben, Sir Thomas?«
    »Jawohl. Und ich muss noch einen Punkt ansprechen, aber dazu kommen wir später. Zuerst möchte ich Ihnen erklären, was ich mit Ihnen im Sinn habe, um Sie größtmöglich auszunutzen, während Sie ohnehin im Sternenkönigreich festsitzen.«
    Er ließ sich noch tiefer in den Sessel sinken, schlug die Beine übereinander und umschloss mit verschränkten Fingern das obere Knie. Honor spürte die Intensität seiner Gedanken. Von einigem, was sie aufnahm, war sie überrascht, denn Caparelli stand nicht gerade in dem Ruf eines Denkers. Niemand bezichtigte ihn der Dummheit, aber er hatte immer den direkten Weg vorgezogen, die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten; er durchbrach Hindernisse, gewöhnlich mit Gewalt, anstatt sie zu umgehen. Zu dieser Persönlichkeit passten seine Gewichtheberbrust und seine Ringerarme, und es hatte immer Stimmen gegeben, die behaupteten, für einen Flaggoffizier seines Ranges mangle es ihm ein wenig an … Finesse.
    Während er seine Gedanken ordnete und Honor seine Gefühle spürte, begriff sie jedoch, dass seine Kritiker sich gründlich irrten. Gut möglich, dass Caparelli sich verändert hatte, nachdem er Erster Raumlord geworden war und die Verantwortung für sämtliche Kampfoperationen des Sternenkönigreichs und im Großen und Ganzen der gesamten Manticoranischen Allianz übernehmen musste. Honor spürte jedenfalls nichts von jenem Elefanten im Porzellanladen, als der er bei einigen Offizieren verschrien war. Vielleicht unterstützte er das indirekte Angehen bestimmter Probleme noch immer nicht, und einem Hamish Alexander konnte er intellektuell wohl nicht das Wasser reichen. Doch hinter seinen dunklen Augen steckte eine fast Furcht einflößende Disziplin, eine Zähigkeit und Widerstandskraft – eine unbeirrbare Entschlossenheit –, die ihn, wie Honor plötzlich begriff, wohl wirklich zur Idealbesetzung für seine Position machten.
    »Ich habe überlegt, Hoheit«, begann er dann, »Sie auf Saganami Island einzusetzen. Mir ist zwar klar, dass die Akademie von der Klinik Ihres Vaters auf Sphinx ein gutes Stück entfernt ist, andererseits beträgt die Reisedauer dorthin nur wenige Stunden, und wir würden Sie selbstverständlich mit Navyschiffen transportieren und Ihren Stundenplan von den Erfordernissen Ihrer Behandlung abhängig machen.«
    Er verstummte und blickte sie fragend an. Sie hob leicht die Schultern und streichelte Nimitz die Ohren.
    »Ich bin sicher, dass sich das bewerkstelligen ließe, Sir Thomas. Daddy ist zwar nun ein Zivilist, aber er war über zwanzig T-Jahre lang Offizier. Er weiß genau, wie sehr selbst ›eingeschränkter Dienst‹ eine Behandlung verkomplizieren kann, und sagte, er wolle alles tun, um Zeitkonflikte zu

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