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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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würde sich einem Mesaner oder einem Schwätzer«, – Ja! Sie kannte sogar den verächtlichen Spitznamen – »um mehr als eine Meile nähern, es sei denn, um ihnen den verdammten Kopf wegzupusten. So sehr sie uns manticoranische Elitaristen auch hassen: In ihrer Dämonologie sind wir nur der Beelzebub. Der Große Satan höchstpersönlich heißt Manpower Unlimited, und die Hölle liegt auf einem Planeten namens Mesa.«
    »Exakt«, stimmte Anton ihr zu. »Wie diktatorisch und brutal sie auch sein mögen, die Havies sind grausame Egalitaristen. Auf Haven kann man exekutiert werden, wenn man sich zu nachdrücklich um eine Lohnerhöhung bemüht.« Wieder zitierte er aus der klassischen Literatur: »›Alle Tiere sind gleich, aber einige Tiere sind gleicher als andere.‹ Die Haveniten haben keinen Platz für ein Erbkastenwesen – erst recht nicht für Sklavenkasten! – oder für genmanipulierte, selbst ernannte Übermenschen.«
    Er seufzte tief. »Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass die Havies wenigstens auf diesem Gebiet einiges geleistet haben.« Er seufzte noch tiefer als beim ersten Mal. »Ach, zum Teufel, wir wollen doch ehrlich sein: Außerordentliches haben sie geleistet. Manpower wagt sich nicht einmal in die Nähe des havenitischen Territoriums. Das war sogar schon vor der Revolution so. Im Gegensatz zum …«
    »Zum Manticoranischen Hoheitsgebiet!«, warf die Gräfin zornig ein. »Wo sie keine Sekunde lang mit der Ausbreitung zögern. Verdammte Gesetze. Der stinkende Abschaum weiß ganz genau, wo er sich manticoranische Kunden erschließt.«
    Anton blickte finster drein. »Cathy, das ist nun auch wieder nicht fair. Die Navy …«
    Sie wedelte mit den Armen. »Hören Sie auf, Anton! Ich weiß, offiziell bekämpft die Navy den Sklavenhandel. Ab und zu sogar wirklich. Aber seit Beginn des Krieges ist Funkstille – angeblich ist man zu beschäftigt.«
    Antons Miene verfinsterte sich sogar noch mehr. Cathy wedelte wieder mit den Armen. »Also schön, also schön«, knurrte sie, »die Navy ist tatsächlich zu beschäftigt damit, gegen die Havies zu kämpfen. Aber sogar vor Kriegsbeginn hat sie dem mesanischen Sklavenhandel nur ein einziges Mal eins mit dem Vorschlaghammer verpasst, und zwar …«
    Beide krümmten sie den Mund zu einem Grinsen. Die Nachricht von der unglaublichen Massenflucht von dem havenitischen Gefängnisplaneten Hell war allen noch gut im Gedächtnis.
    »… und zwar, als Harrington das Depot auf Casimir vernichtet hat. Was war sie damals? Ein einfacher Lieutenant Commander? Gott, ich liebe das Ungestüm der Jugend!«
    Anton nickte. »Richtig. Der Zwischenfall hätte ihre Karriere beinahe vorzeitig beendet. Vermutlich wäre es tatsächlich dazu gekommen, hätte Courvosier nicht einigen konservativen Admiralen die Arme ausgekugelt. Und hätte nicht …« Er starrte sie festen Blickes an. »… ein gewisse junge und ungestüme Gräfin des linken Flügels vor dem Oberhaus eine beißende Rede gehalten, in der sie die Frage aufwarf, warum ein Raumoffizier, der zum ersten Mal in vollem Umfang die Gesetze gegen den Sklavenhandel durchsetzt, dafür keinen Orden bekomme, sondern kleinliche Kritik ernte.«
    Cathy lächelte. »Das war eine gute Rede, wenn ich das sagen darf. Fast so gut wie die, für die man mich endgültig aus dem Oberhaus ausgeschlossen hat.«
    Anton schnaubte. Obwohl die Mitgliedschaft im manticoranischen Oberhaus erblich war und nicht durch Wahl entschieden wurde, besaßen die Lords das Recht, eines ihrer Mitglieder auszuschließen. Da der Adel jedoch von Natur aus dazu neigte, sein Erbrecht in vollem Umfang geltend zu machen, kam das nur sehr selten vor. Soweit Anton wusste, gab es bislang nicht mehr als drei Adlige, denen die Mitgliedschaft im Oberhaus entzogen worden war. Einer davon, der Earl von Seaview, war erst ausgeschlossen worden, nachdem man ihm vor Gericht schwere eigenhändige Straftaten hatte nachweisen können – von seinen persönlichen Neigungen hatten zwar alle Mitglieder des Oberhauses seit langem gewusst, hatten es aber stets vorgezogen, in die andere Richtung zu blicken. Die anderen beiden waren Honor Harrington und Cathy Montaigne, weil sie beide, jede auf ihre Art, das höchst sensible Gemüt des manticoranischen Adels zutiefst verletzt hatten.
    Anton räusperte sich. »Eigentlich, Cathy, bin ich wegen dieser Rede überhaupt hergekommen.«
    Sie unterbrach ihre ruckhaften Schritte und neigte den Kopf zur Seite. »Seit wann befasst sich ein Kronenloyalist mit

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