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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Sie können ihn sich gerne ansehen, wenn Sie wollen, aber ich kann auch das Wesentliche für Sie zusammenfassen. Den chemischen Spuren nach zu urteilen, handelt es sich bei den Leuten, die in unsere Wohnung einbrachen und meine Tochter mitnahmen, vermutlich sowohl um Männer als auch Frauen; sie haben eine klare genetische Spur hinterlassen. Sogar eine kristallklare – die Idioten waren sogar so unvorsichtig, ihre Hautfette nicht von dem Brief zu entfernen.«
    »Und sie waren keine Haveniten.«
    »Nein. Im genetischen Beweismaterial findet sich nicht einmal eine Spur des typischen Havie-Musters. Aber das spielt auch keine Rolle, denn der hinterlassene genetische Fingerabdruck ist völlig eindeutig. Es waren Mitglieder des Heiligen Bandes – oder zumindest Leute, die diesem sehr charakteristischen Genpool entstammen.«
    Ein Aufkeuchen unterdrückte Cathy, doch sie fuhr sich mit der Hand an den Hals. »Meinen Sie das ernst ?«
    Anton hatte fast schon damit gerechnet, dass Lady Catherine – Cathy – nicht nur vom Heiligen Band gehört hatte, sondern auch dessen Existenz nicht anzweifelte. Die meisten Leute hätten mit dem Begriff nichts anzufangen vermocht, und viele von denen, die ihn einzuordnen wussten, bestanden für gewöhnlich darauf, dass es sich bei der Organisation um ein Märchen handele – eine Legende wie Vampire. Als sich seine Vermutung nun bestätigte, das erfüllte es ihn mitgroßer Genugtuung. Nur auf eine Weise konnte die Gräfin vom Heiligen Band erfahren haben: aus dem Mund der Leute, die Anton suchte. Die gleichen Leute, die zu finden er hergekommen zwar.
    Die Gräfin starrte nun leeren Blickes zum Fenster. »Aber das ergibt überhaupt keinen Sinn!« Sie presste die Lippen zusammen. »Obwohl ich jetzt verstehe, warum Sie so sehr darauf beharren, dass es keine Havie-Operation ist.«
    Sie blickte Anton scharf an. Feindseligkeit lag in ihren Augen, aber die Emotion war nicht gegen ihn gerichtet. »Und natürlich kann ich verstehen, warum der Botschafter und der Admiral Ihnen nicht glauben wollen.«
    Sie schnellte aus dem Sessel. »Verdammte Arschlöcher!« Die Gräfin schritt im Raum auf und ab und gestikulierend dabei wild. »Verdammte Arschlöcher!«, wiederholte sie. »Gründungsmitglieder des Bundes der Konservativen, alle beide, möge Gott ihre Seelen verrotten lassen. Weil ihr politisches Prinzip ›Gib mir‹ heißt …«
    Anton lächelte grimmig.
    »… sind sie gar nicht dazu imstande, Leute zu verstehen, denen es mit ihrer Ideologie ernst ist.« Kurz schoss sie auf Anton zu wie ein tänzelndes Fohlen. »Sie sind Kronenloyalist, nehme ich an.«
    »Überzeugter.«
    Cathy lachte gellend. »Gryphonische Highlander! Genauso dickköpfig, wie man es ihnen nachsagt.« Sie näherte sich ihm noch weiter. »Ist in Ordnung, ich vergebe Ihnen.« Die Lady führ ihm mit den schlanken Fingern durch das struppige Haar, dann tänzelte sie wieder davon. Normalerweise hätte es Anton in Rage versetzt, von jemand anderem als seiner Tochter so beiläufig-intim angefasst zu werden. Doch da die Berührung von Cathy stammte, sandte sie ihm einen Schauder über den Rücken, der ihn für einen Augenblick lähmte.
    Inzwischen lief die Lady vor dem Fenster auf und ab. Sie bewegte sich ruckartig – beinahe unbeholfen und plump –, ließ aber auch ihre grimmgeladene Energie erkennen.
    Anton war von ihrem Anblick geblendet. Das helle Sonnenlicht durchdrang ihren Rock – an und für sich ein sittsames Kleidungsstück, doch nicht aus schwerem Stoff geschneidert –, und offenbarte ihre langen Beine so deutlich, als wären sie unbedeckt. Sehr schlank waren sie und ihre Muskeln wohlgeformt. Schiere Leidenschaft überkam Anton, als er sich vorstellte, wie diese Beine …
    Mit aller Gewalt schob er den Gedanken beiseite. Dank seiner Konzentrationsfähigkeit gelang ihm das innerhalb von Sekunden. Doch behielt er ein kleines Glühen in seinem Herzen zurück. Einen solchen Gefühlsansturm hatte er nicht mehr empfunden, seit seine Frau gestorben war. Das Gefühl hatte etwas Reinigendes an sich – wie ein emotionales Putzmittel.
    Cathy blieb abrupt stehen, fuhr zu ihm herum und stemmte die Hände in die Hüften. Ausgesprochen schmal, diese Hüften. Anton nahm an, dass Cathy ein Leben lang über diese Hüften verzweifelt war. »Schlangenhüften«, hatte sie vermutlich gemurrt, während sie sich im Spiegel betrachtete. Er hingegen fand diese Hüften …
    Schluss!
    »Scheiße!«, rief die Gräfin. »Kein mir bekannter Havie

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