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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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werde ich mich fügen. Ich hole mir meine Tochter zurück und pisse auf die Asche von denen, die sie mir weggenommen haben.«
    Er holte einen weiteren Datenträger aus der Tasche. Allein Anschein unterschied er sich nicht vom ersten.
    »Sie können ihm sagen, ich gebe ihm das hier als Gegenleistung für seine Hilfe. Ich habe die letzten beiden Tage damit verbracht, in die nachrichtendienstliche Datenbank der Botschaft einzudringen, um das hier zu bekommen.«
    Antons Grinsen wirkte nun nur noch wild; es barg nicht mehr Fröhlichkeit als das gähnende Maul eines Haifischs. »Als ich mir Zugang zu den persönlichen Aufzeichnungen von Young und Hendricks verschaffte, habe ich einen Volltreffer gelandet. Ich hatte nicht erwartet, dass einer von ihnen dumm genug wäre, direkte Finanzgeschäfte mit Manpower zu machen, und so dumm waren sie tatsächlich nicht. Eigentlich würde ihnen nach manticoranischem Anti-Sklavereigesetz dafür die Todesstrafe drohen.«
    Noch immer drückte sich Cathy die linke Hand fest vor den Hals. Mit der anderen Hand machte sie eine abwinkende Geste. »Im Sternenkönigreich präsentiert es sich nicht als Sklaverei. Selbst mit den genetischen Kuddelmuddel von Manpower ist die Sklaverei eine ineffiziente Arbeitsform. Kein reicher Manticoraner findet es reizvoll, sich mit Sklavenarbeit abzugeben, es sei denn aus grotesker Habgier. Er müsste außerdem bereit sein, die Risiken in Kauf zu nehmen, die mit Investitionen in die Silesianische Konföderation oder in die Sollieprotektorate verbunden sind. Unsere eigene Gesellschaft hat einen zu hohen technischen Entwicklungsstand, als dass sie die Sklaverei sonderlich attraktiv finden könnte.«
    »Sie wären vermutlich überrascht, Cathy – nein, Sie werden überrascht sein –, wie viele Manticoraner wirklich so dumm sind. Vergessen sie nicht, dass die Profitspanne in den silesianischen Minen und Plantagen ebenso hoch sein kann wie das damit verbundene Risiko.« Anton zuckte die Achseln. »Aber im Grunde haben Sie Recht. Die meisten Bürger des Sternenkönigreichs, die mit Manpower verkehren, tun dies aus Untugend und nicht aus Gier.«
    Cathys Gesicht wirkte angespannt, zornig. »›Untugend‹! Das ist eine feine Umschreibung für das, was an diesen so genannten ›Vergnügungsgebieten‹ vor sich geht.« Sie starrte die Disk in Antons Hand an. Als sie weitersprach, flüsterte sie beinah. »Wollen Sie mir etwa sagen …«
    Antons Haifischgrinsen wirkte wie eingefroren. »Aber ja. Ich war mir ziemlich sicher, so etwas zu finden. Die ganze Young-Sippe ist berüchtigt für ihre Neigungen, und ich kenne den Admiral gut genug, um zu wissen, dass er da keine Ausnahme bildet.« Er hielt die Disk hoch. »Sowohl er als auch der Botschafter haben den so genannten ›persönlichen Service‹ von Manpower in Anspruch genommen. Und beide haben sie in diese ›Vergnügungsgebiete‹ investiert, wozu sie solarische Kanäle benutzten. Zusammen mit vielen anderen, für die sie als Makler fungierten.«
    »Sie haben Buch geführt?«, keuchte sie. »So dämlich sind sie?«
    Anton nickte. »Und erst recht so arrogant.« Er blickte seinen Datenträger an. »Also, hier ist es, Cathy. Anfangs dachte ich, mit diesen Informationen könnte man sie erpressen, damit sie meine Befehle aufheben, aber das würde wohl zu lange dauern. Ich muss meine Tochter schnell finden, ehe dieser ganze verrückte Plan – wie auch immer er aussieht –, aus dem Leim geht. Was zweifellos geschehen wird, das ist so sicher wie der Sonnenaufgang. Und wenn es so weit ist, wird man als Erstes Helen ermorden.«
    Cathy hatte die Hand noch immer an der Kehle. »Mein, Gott, Anton! Begreifen Sie denn nicht, was er tun wird, wenn …«
    »Was kümmert mich das, Cathy?« Kein Haifischgrinsen hätte je eine solch blanke Wut bergen können. »Sie werden keine gryphonischen Highlander auf seiner Gehaltsliste finden, das kann ich Ihnen versichern. Adelige natürlich reichlich«, das Wort Adelige troff förmlich vor Gift, »aber keinen von meinen Leuten.«
    Schließlich verebbte seine Wut. »Es tut mir Leid, Cathy. Es muss einfach auf diese Weise geschehen. Meine Tochter …« – er wedelte mit dem Datenträger – »soll doch nicht wegen denen hier geopfert werden, oder?«
     
    Cathy
     
    Cathy senkte seufzend die Hand und zuckte mit den Schultern. Nicht dass sie seiner moralischen Einschätzung widersprechen wollte, doch fiel es ihr schwer, seine Unbarmherzigkeit mit all dem anderen, was sie an ihm wahrnahm, in

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