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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bloß, dass wir bei unserer jetzigen Verfahrensweise nur ein einziges Sonnensystem in unserem gesamten Patrouillengebiet abdecken, und zwar das, in dem wir jetzt sind. Dann erklär mir doch mal« – er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust – »inwiefern ich mit dieser Feststellung falsch liege.«
    »Du liegst damit auch nicht falsch«, räumte sie ein. »Das Problem ist, dass es keine ideale Lösung dafür gibt, viele Sonnensysteme mit wenig Kreuzern abzudecken. Was immer wir tun, wir können immer nur an einem Ort sein, und wenn wir zwischen zu vielen Systemen hin und her springen, verbringen wir die meiste Zeit im Hyperraum und kommen im Normalraum nie auf einen grünen Zweig.« Sie zuckte die Achseln. »Daran können wir nichts ändern. Und in Anbetracht dessen, wie stark die Präsenz des Sternenkönigreichs im Melchor-System gesunken ist, erscheint es mir sehr sinnvoll, genau hier nach Piraten zu fischen.«
    »Und während wir hier beschäftigt sind«, erwiderte Makira, »bekommt in unserem Patrouillengebiet mit Sicherheit irgendein Handelsschiff, das wir eigentlich schützen sollten, den Hintern aufgerissen, weil niemand aufpasst.«
    »Da hast du vermutlich Recht. Aber ohne detaillierte Kenntnis der Flugpläne und Befehle jedes einzelnen Frachters im gesamten Saginaw-Sektor lässt sich unmöglich vorherzusagen, wo unsere Schiffe zu einem gegebenen Zeitpunkt überhaupt sind. Selbst wenn wir bei unserer Abreise von Manticore detaillierte Flugpläne von jedem Zivilschiff erhalten hätten, das unser jetziges Raumgebiet kreuzt, wären diese Pläne mittlerweile hoffnungslos veraltet, und das weißt du auch. Davon abgesehen, gibt es solch detaillierte Pläne gar nicht, und darum ist jedes einzelne manticoranische Schiff in Silesia prinzipiell eine Nadel in einem riesigen Heuhaufen. Selbst wenn wir von System zu System kreuzen würden, wären wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht an der richtigen Stelle, um dem angegriffenen Handelsschiff zu helfen, von dem du sprichst. Wenn wir so einem Frachter nah genug wären, um ihm wirklich zu Hilfe zu kommen, wäre das pures Glück, das weißt du genauso gut wie ich.«
    »Aber wenigstens hätten wir eine Chance , durch pures Glück an der richtigen Stelle zu sein!«, schoss er hartnäckig zurück. »So wie die Dinge jetzt liegen, bekommen wir nicht einmal diese kleine Chance!«
    »Ja, das stimmt – aber wir bekommen im Tausch etwas viel Besseres: einen Köder. Wir wissen , dass jeder Pirat weit und breit von der Tätigkeit des Dillingham-Kartells hier im Melchor-System weiß. Die Piraten können ziemlich sicher sein, dass in halbwegs regelmäßigen Abständen manticoranische Schiffe ein- oder auslaufen; außerdem ist es immer möglich, dass ihnen ein Glücksgriff gelingt und sie trotz deren Verteidigungssysteme einen erfolgreichen Überfall auf die Installationen selbst durchführen können. Das ist der Kernpunkt in der Strategie des Captains! Statt von System zu System zu hetzen, ohne zu wissen, ob er überhaupt irgendwelchen Piraten begegnet – ganz zu schweigen von Piraten, die gerade eines unserer Schiffe kapern –, hat er sich dafür entschieden, auf der Lauer zu liegen, bis jemand Dillinghams Leute angreift. Ich würde sagen, die Chancen, dass wir tatsächlich ein paar Piraten wegputzen, stehen am besten, wenn wir hier auf der Lauer liegen, anstatt irgendwas anderes zu unternehmen.«
    »Aber wir zeigen ja noch nicht einmal Flagge in einem der anderen Systeme!«, beschwerte Makirasich. »Wenn wir nur hier Präsenz zeigen, schrecken wir damit im restlichen Sektor keinen Piraten ab.«
    »Das ist vermutlich der einzige wirklich stichhaltige Kritikpunkt«, pflichtete Honor ihm bei. »Aber der Captain hat nur ein Schiff, und wenn er damit ein so großes Raumgebiet abdecken will, schreckt er niemanden ab, der zwo und zwo zusammenrechnen kann. Wie stehen die Chancen, dass die War Maiden imstande ist, einen gegebenen Piraten zu einem gegebenen Zeitpunkt abzufangen?« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, solange die Admiralität nicht bereit ist, dem Captain wenigstens eine komplette Kreuzerdivision zur Verfügung zu stellen, können wir wohl kaum ausreichend Präsenz zeigen, um jemanden von der Piraterie abzuschrecken.«
    »Warum macht man sich dann überhaupt die Mühe, uns herzuschicken?« Zum ersten Mal schwang echte Bitterkeit in Makiras Stimme mit. »Wenn wir nichts anderes tun, als mit einer Fliegengittertür Luft in der Schleuse

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