Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Klar, kurzfristig hätten wir größeren Profit, wenn die Piratengefahr jeden, der Fracht nach Silesia verschiffen will, dazu bewegt, unsere Handelsschiffe zu benutzen. Aber auf lange Sicht würden wir einen hohen Preis dafür zahlen. Sobald alle auf manticoranische Schiffe umgestiegen wären, hätten die Piraten gar keine andere Wahl, als uns wieder anzugreifen, weil es keine anderen Ziele mehr gäbe!
    Allerdings«, sagte sie nach einem Moment, wobei ihr Ton ebenso nachdenklich wirkte wie ihr Gesichtsausdruck, » könnte es natürlich von Vorteil sein, die Piraten jemand anderem auf den Hals zu hetzen. Seit hundertfünfzig Jahren verlässt sich jeder darauf, dass wir hier draußen die Weltraumpolizei spielen, dabei sind wir kaum die Einzigen, die an Silesia interessiert sind. Sicherlich hat es Zeiten gegeben, zu denen die Regierung und die Admiralität ihr Bestes gegeben haben, um uns in den Augen der anderen als die logische Polizeimacht Silesias darzustellen, schon allein, damit die Andys keinen Anspruch auf die Region erheben. Aber jetzt, da wir unsere Schiffe auf die Grenze zu Haven konzentrieren müssen, sollte hier eigentlich jemand anders die Zügel in die Hand nehmen. Und ich fürchte, die einzig Verfügbaren sind die Andys. Die Konföderation kann ganz bestimmt nichts gegen die Piraten unternehmen! Wenn man die Piraten dazu bringen könnte, sich statt unserer Handelsschiffe lieber die andermanischen auszusuchen, birgt das vielleicht einen Vorteil, den ich bis jetzt nicht in Betracht gezogen hatte: Möglicherweise würde die andermanische Weltraumflotte dann aggressiver gegen die Piraten vorgehen, solange wir woanders beschäftigt sind.«
    »Hm.« Makira rieb sich die Stirn, während er über Honors Worte nachsann. Sie leuchteten ihm ein. Sie leuchten ihm sogar sehr ein, und jetzt, nachdem sie die Lage analysiert hatte, begriff er nicht, warum er nicht schon selbst die gleichen Schlüsse gezogen hatte. Trotzdem …
    »Also schön«, sagte er. »Ich verstehe, was du meinst, und ich glaube nicht, dass ich dich widerlegen kann. Dennoch finde ich, wir würden die Piraten effizienter auf die Handelsschiffe anderer Nationen lenken, wenn wir in mehr als nur einem einzigen Sonnensystem Präsenz zeigten. Ich meine, wenn Melchor das einzige System ist, in dem wir einen Piraten abschießen – und selbst das haben wir bis jetzt nicht geschafft –, dann ist unser Einfluss räumlich begrenzt.«
    »Egal was wir tun, es muss immer ›begrenzt‹ sein. Das ist die unausweichliche Konsequenz, wenn man nur ein Schiff zur Verfügung hat«, erwiderte Honor mit einem Anflug von Belustigung. »Aber wie ich schon sagte, ich bin sicher, es wird sich herumsprechen. Eins war schon immer Fakt: Die ›Piratengemeinschaft‹ – ein besserer Begriff fällt mir nicht ein –, besitzt von je ein sehr effizientes Nachrichtensystem. Captain Courvosier sagt, es spricht sich bei ihnen immer rasch herum, wenn es irgendwo besonders ungesund für sie wird, deshalb können wir sie wohl zumindest vorübergehend aus Melchor vertreiben. Andererseits, wieso glaubst du, Melchor sei das einzige System, das der Captain während unseres Einsatzes überwachen wird? Das ist das System, das er augenblicklich überwacht, aber es spricht nichts dagegen, unser Einsatzgebiet zu wechseln, wenn er meint, den hiesigen Abschaum hinreichend beeindruckt zu haben. Ich glaube, die Dillingham-Anlagen hier bieten uns den bestmöglichen Jagdgrund, und ich habe den Eindruck, der Captain sieht das auch so. Die gleiche Taktik funktioniert in anderen, von der Piraterie bedrohten Systemen genauso gut. Ich würde mich sehr wundern, wenn wir uns nicht auch in anderen Systemen auf die Lauer legen würden.«
    »Warum hast du das denn nicht gleich gesagt?«, verlangte Makira wütend zu wissen. »Du lässt mich seit Tagen über die Besessenheit des Captains von diesem System meckern und zetern! Jetzt sitzt du einfach da und sagst mir, du rechnest schon die ganze Zeit damit, dass er das tut, was ich wollte?«
    »Nun ja«, gluckste Honor, »es ist nicht meine Schuld, wenn das, was ich gesagt habe, nicht mit dem übereinstimmt, was du hören wolltest, oder? Übrigens solltest du den Captain nicht so energisch kritisieren, wenn du noch nicht richtig durchdacht hast, worüber du eigentlich sprichst!«
    »Du«, entgegnete Makira düster, »bist eine boshafte Person, der zweifellos ein unglückliches Ende droht, und falls es auch nur die geringste Gerechtigkeit im Universum gibt, darf ich

Weitere Kostenlose Bücher