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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dieses Ende mit ansehen!«
    Honor grinste, und Nimitz, der auf dem Tisch zwischen ihnen saß, blickte in träger Belustigung.
    »Lacht nur … im Moment könnt ihr das vielleicht noch«, sagte er bedrohlich zu den beiden, »aber der Tag wird kommen, da ihr euch an dieses Gespräch erinnert und es bitter bereut!« Vernehmlich schnaubend reckte er die Nase in die Luft, und Nimitz wandte den Kopf und blickte seine Person an. Ihre Augen begegneten sich in völliger Übereinstimmung, und dann ruderte Nassios Makira wild mit den Armen, als ein grauer Schemen von einer Baumkatze vom Tisch schoss und sich fest um seinen Hals klammerte. Der Midshipman stieß einen gedämpften Protest aus, der sich plötzlich in einen höchst unmilitärischen – und hochtönenden – Laut verwandelte, als Nimitz’ lange, bewegliche Finger sich in die Achselhöhle des Mannes gruben und ihn erbarmungslos zu kitzeln begannen. Ein hohes, klagendes Lachen ausstoßend, kippte der Midshipman samt Stuhl rücklings um, und Honor lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und beobachtete mit verschränkten Armen, wie er für seine unheilvolle Drohung rigoros bestraft wurde.
     
    »Tja, da wären wir also«, bemerkte Commander Obrad Bajkusa.
    Man hätte seinem Tonfall entnehmen können, dass er nicht sehr erfreut über seine eigene Bemerkung sei, und diese Schlussfolgerung wäre zutreffend gewesen. Bajkusa brachte Commodore Dunecki, den er für einen hervorragenden Taktiker und Strategen hielt, einen enormen Respekt entgegen. Doch schon vor mehr als sechs T-Monaten, als der Commodore ihn in das operative Konzept einwies, hatte es ihm schon nicht gefallen. Nicht unbedingt deswegen, weil er den Motiven der andermanischen Partner des Commodore misstraute (obgleich er ihnen so sehr misstraute, wie es nur menschenmöglich war), sondern weil Bajkusa fest davon überzeugt war, dass jeder, der sich mit der Royal Manticoran Navy anlegte, derart dumm sein müsse, dass er sich sein darwinistisches Schicksal redlich verdient habe. Oberflächlich betrachtet, wirkte Duneckis Plan unkompliziert und vernünftig, vor allem eingedenk der versprochenen Rückendeckung durch die andermanische Regierung. Einen logischen Fehler in der Argumentation des Commodore zu finden, war nicht leicht, nur neigte die königlich-manticoranische Navy bedauerlicherweise sehr dazu, jedem ganz furchtbar in den Hintern zu treten, der so dumm war, sie wütend zu machen, und Obrad Bajkusa verspürte kein gesteigertes Verlangen, Ziel eines solchen Trittes zu werden.
    Andererseits war Befehl nun einmal Befehl, und woher sollten die Mantys seinen Namen oder seine Anschrift kennen. Er brauchte bloß dafür zu sorgen, dass es dabei auch blieb.
    »Also schön, Hugh«, sagte er zu seinem Ersten Offizier. »Dann fahren wir mal ein und sehen, was wir finden.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Lieutenant Wakefield, und die Fregatte PSN Javelin steuerte systemeinwärts, auf den Stern namens Melchor zu, der stetig vor ihr brannte.
     
    »Na, was bist du mir denn für einer?«
    Senior Chief Jensen Del Conte drehte den Kopf in die Richtung, aus der die gemurmelten Worte kamen. Ortungstechnikerin Erster Klasse Francine Alkott war sich offenbar nicht bewusst, dass sie laut gesprochen hatte. Der Ausdruck in ihrem dunklen, konzentrierten Gesicht, mit dem sie sich näher an ihr Display beugte, ließ daran keinen Zweifel.
    Der Senior Chief beobachtete, wie sie mit der unbewussten Präzision eines Konzertpianisten die Finger über die Konsole huschen ließ. Trotz ihrer Schnelligkeit erkannte er genau, was sie da tat, und er biss die Zähne zusammen und dachte sehr laut in ihre Richtung.
    Doch leider schien sie für Del Contes Telepathie bemerkenswert unempfänglich zu sein, und er schluckte einen stummen Fluch herunter. Alcott verstand sich extrem gut auf ihre Arbeit. Außer einer natürlichen Begabung besaß sie auch den Eifer und das Verantwortungsbewusstsein, die aus einem zufrieden stellenden Gasten einen hervorragenden machten. Del Conte wusste, dass Lieutenant Commander Hirake Alcott trotz ihres relativ zarten Alters bereits für die Beförderung zum Petty Officer noch vor Einsatzende vorsah. Trotz all ihrer unbestrittenen technischen Fähigkeiten war Alcott zum Teil bemerkenswert unempfänglich für die zwischenmenschliche Dynamik innerhalb der Taktischen Abteilung der War Maiden . Dass sie erst zwei Wochen zuvor in Del Contes Wache versetzt worden war, komplizierte die Sache; der Senior Chief war sich jedoch

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