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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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als unbedingt nötig.
    Unglücklicherweise war Henryk – wie auch Anders – außerhalb des Prism-Systems im Einsatz. Auf seinen Bruder hätte Dunecki sich verlassen können; Henryk würde das Komitee überzeugt haben, dass die einzige sinnvolle Reaktion auf Gouverneur Wegeners Verhaltensänderung darin bestehen musste, zur nächsten Phase der Operation überzugehen. In Henryks Abwesenheit aber benötigte Dunecki einen anderen Wortführer, und jemand anderes als der Kurier stand nicht zur Verfügung.
    »Wegener weiß von den Leichten Kreuzern und den Fregatten«, sagte der Commodore nach einem Moment; »schließlich haben Commodore Nielsen und er sie an uns verkauft.« Als die Augen des Boten sich ein wenig weiteten, lachte er leise. »Nielsen wird geglaubt haben, er schanzt sie echten Piraten zu, aber Wegener wusste natürlich, dass er es mit dem KUP zu tun hatte. Immerhin ließ er sich schon damals von uns dafür bezahlen, dass er in die andere Richtung sah, während wir uns im Prism-System organisierten. Für ihn sprach nichts dagegen, sich noch ein bisschen dazu zu verdienen, indem er uns ›veraltete‹ Kriegsschiffe anbot, die Nielsen aus dem Flottenbestand aussondern wollte. Natürlich behauptete Nielsen gegenüber seinen Vorgesetzten, die Schiffe seien ordnungsgemäß verschrottet worden, aber wahrscheinlich hat keiner von ihnen mehr daran geglaubt als er. Trotzdem wird es für Nielsen zumindest ein wenig peinlich, wenn eins seiner ›abgewrackten‹ Schiffe von einem Kreuzer der Konföderation aufgebracht wird; aber gewiss hat er seine Hausaufgaben gemacht und kann durch Dokumente belegen, sie echten Schrotthändlern verkauft zu haben – Händlern, die von der Bildfläche verschwanden, kurz nachdem sie die Schiffe an die bösen Rebellen veräußert hatten.
    Wir sind uns aber ziemlich sicher, dass weder Wegener noch Nielsen von den Zerstörern weiß, und können mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass sie von der Annika , der Astrid und der Margit nicht das Geringste ahnen. Die Zerstörer haben wir im Tumult-Sektor gekauft, und die Annika , Astrid und Margit stammen von … ganz woanders her.«
    Erneut machte er eine Sprechpause und musterte das Gesicht des Boten. Vermutlich hatte der Mann bereits gewusst, was Dunecki ihm gerade verraten hatte – mit Ausnahme vielleicht der Tatsache, dass die Zerstörer der jüngst geschaffenen Prism Space Navy aus dem Tumult-Sektor stammten; seiner Miene nach zu urteilen, ergaben im Lichte dieser Information einige bislang unbeachtete Aspekte einen neuen Sinn für ihn.
    »Der springende Punkt ist aber«, fuhr Dunecki nach einem Moment fort, »dass Wegener und Nielsen bei der Einschätzung unserer Stärke wahrscheinlich von der Zahl an Schiffen ausgehen, die sie uns verkauft haben. Vermutlich kalkulieren sie einen Spielraum von ein bis zwo leichten Schiffen mehr ein, aber bei den Unterredungen mit unserem ›vertrauten Verbündeten‹, dem Gouverneur, haben wir immer wieder betont, er sei unsere einzige Quelle. Wir haben sogar zwo oder drei mögliche Prisen, auf die Wegener uns hingewiesen hatte, unter dem Vorwand sausen lassen, wir hätten kein Schiff für die Kaperung verfügbar.«
    »Äh, entschuldigen Sie, Sir«, sagte der Kurier, »aber ich weiß, dass Sie und Ihr Bruder Schiffe gekapert haben. Bedeutet das nicht, dass Wegener und die anderen zumindest von der Annika und der Astrid wissen müssen?«
    »Nein«, erwiderte Dunecki. »Henry und ich haben uns vorgesehen. Keiner von uns hat eine unserer Prisen in der Konföderation veräußert. Wir haben einige … Freunde und Partner in der Volksrepublik Haven, die ihren Mitrevolutionären damit helfen wollten.« Der Kurier kniff die Augen zusammen, und der Commodore kicherte erneut. »Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Die Legislaturisten sind ungefähr so revolutionär wie ein Stück Nickeleisen, aber sie zeigen gern, dass sie noch immer den ›Kampf des Volkes‹ unterstützen – er muss nur in sicherer Entfernung zu ihren Grenzen stattfinden und ihnen Profit bieten. Und wir freuen uns, einen Abnehmer zu haben, wo legitime Freibeuter ihre Prisen verkaufen und deren Besatzungen repatriieren lassen können, ohne dass lästige Fragen gestellt werden. Schade nur, dass die Havies uns nicht mit zusätzlichen Schiffen und Waffen aushelfen wollen.«
    »Also schätzen Wegener, Nielsen und die Navy der Konföderation unsere Flottenstärke halb so hoch ein, wie sie in Wirklichkeit ist«, sagte der Kurier

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