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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Besucherin anmeldete.
    »Ja?« Die Stimme gehörte Abner Lavson, nicht Thomas Bachfisch.
    »Ms. Harrington möchte zum Captain, Sir!«, antwortete der Marine schneidig.
    »Soll reinkommen«, sagte eine andere Stimme, und der Marine trat einen Schritt zur Seite, als die Luke sich öffnete. Honor nickte ihm dankbar zu, während sie an ihm vorbeitrat, und nur für einen Moment gestattete der Mann sich, das professionell ausdruckslose Gesicht zu verziehen und ihr ermutigend zuzublinzeln, ehe die Luke sich wieder hinter ihr schloss.
    Honor schritt durch die Kabine und nahm Haltung an. Commander Layson saß hinter dem Schreibtisch des Kommandanten, und Captain Bachfisch war ebenfalls anwesend. Der Kommandant der War Maiden saß auf der übergroßen Couch an der längsten Schottwand der Kabine, wo er es sich so bequem wie möglich gemacht hatte. Er sah schrecklich aus, arg mitgenommen und von blauen Flecken übersät, sein linker Arm und das rechte Bein waren ruhiggestellt. Unter fast allen anderen Umständen hätte Surgeon Lieutenant Chiem ihn im Lazarett behalten, mit einem Pulser in der Hand, um Bachfisch notfalls unter Androhung von Gewalt daran zu hindern, das Bett zu verlassen. Doch im Lazarett war kein Platz für Patienten, die nicht lebensbedrohlich verletzt waren. Basanta Lakhia lag im Lazarett. Nassios Makira nicht; er war im Heckmaschinenleitstand gewesen, als dieser getroffen wurde. Die Reparaturtrupps hatten nicht einmal mehr seine Leiche finden können.
    Honor stand da, dem Ersten Offizier und dem Kommandanten zugewandt, und die achtzehn Prozent der War Maiden s, die gefallen waren, standen schweigend neben ihr, wartend.
    »Stehen Sie bequem, Ms. Harrington«, sagte der Captain ruhig, und sie entspannte sich ein ganz klein wenig. Bachfisch musterte sie still, und sie erwiderte den Blick so ruhig sie es vermochte.
    »Ich habe die Brückenprotokolle vom Gefecht gesichtet«, sagte Bachfisch endlich und nickte in Laysons Richtung. »Das haben auch der Erste Offizier und Commander Hirake getan. Gibt es noch etwas, das Sie den Aufzeichnungen hinzufügen wollen, Ms. Harrington?«
    »Nein, Sir«, erwiderte sie. In jenem Moment sah sie, so absurd es war, noch jugendlicher aus als sonst, denn vor Verlegenheit liefen ihre Wangen ganz leicht an, und die Baumkatze auf ihrer Schulter neigte den Kopf zur Seite und musterte Honors Vorgesetzte intensiv.
    »Überhaupt nichts?« Bachfisch neigte den Kopf ebenfalls zur Seite, sodass er fast wie ein Spiegelbild von Nimitz wirkte, dann zuckte er mit den Schultern. »Na, ich schätze, wir brauchen eigentlich auch nichts mehr hinzuzufügen. Man kann den Aufzeichnungen alles Nötige entnehmen.«
    Einen weiteren Moment lang schwieg er, dann gestikulierte er mit der gesunden Hand in Commander Laysons Richtung.
    »Commander Layson und ich haben Sie wegen dem hergebeten, was auf den Aufzeichnungen zu hören ist, Ms. Harrington«, sagte der Captain ruhig. »Offenbar hat die War Maiden keine andere Wahl, als ihren Einsatz vorzeitig abzubrechen und zur Reparatur ins Sternenkönigreich zurückzukehren. Normalerweise würde das bedeuten, dass Sie zur Vollendung Ihres Midshipmans-Törn auf ein anderes Schiff transferiert werden; dadurch würden Sie allerdings mindestens sechs T-Monate, vielleicht sogar ein T-Jahr, hinter den Offiziersanwärterkandidaten anderer Abschlussklassen zurückfallen. Deshalb haben Commander Layson und ich in diesem Fall beschlossen, Ihnen auf Ihrem Formblatt S-Eins-Sechzig die erfolgreiche Absolvierung Ihrer Kadettenfahrt zu bescheinigen. Der gleiche Eintrag wird in den Akten von Midshipwoman Bradlaugh und Midshipman Lakhia erscheinen. Außerdem werden wir diesen Eintrag auch in Midshipman Makiras Akte machen und ihn posthum für die Beförderung zum Lieutenant (Junior-Grade) vorschlagen.«
    Wieder verfiel er in Schweigen, und Honor räusperte sich.
    »Danke sehr, Sir. Vor allem für Nassios. Ich glaube, in diesem Punkt spreche ich für uns alle.«
    »Sicher können Sie das«, erwiderte Bachfisch. Er rieb sich kurz die Nase, dann überraschte er sie mit einem schiefen Lächeln. »Ich habe keinen Schimmer, wie es mit meiner eigenen Karriere weitergeht, wenn wir nach Manticore zurückkehren«, sagte er ihr. »Zweifellos wird vieles vom Urteil der Untersuchungskommission abhängen, aber ich glaube, man wird uns höchstwahrscheinlich zumindest in einigen Punkten kritisieren. Und das zu Recht.«
    Angesichts dieses offenen Eingeständnisses unterdrückte Honor ein

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