Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Mitte des langen Pfostenbaumglieds und stellte überrascht die Ohren auf, als er das erste Anzeichen des sich nähernden Geistesleuchtens schmeckte.
    Mehrerer Geistesleuchten sogar , korrigierte er sich: zwei Leute kamen über das breite Verbindungsgeflecht aus Ästen unangekündigt zu ihm. Eines davon hatte etwas Vertrautes an sich, und doch wusste Asthüpfer nicht recht zu sagen, was es mit dieser Vertrautheit auf sich hatte. Eigentlich sollte ihm das nicht schwer fallen, das war ihm klar, und trotzdem …
    Kerzengerade saß er auf seinem hintersten Gliederpaar, den flauschigen Schwanz um die Pfoten gelegt, und spähte in Richtung der nahenden Geistesleuchten. Sie waren sehr kräftig, wie er voller Respekt feststellte, und er schmeckte die überlagerten Harmonien eines vermählten Paares. Das weibliche Leuchten war natürlich das stärkere von beiden. So war es fast immer, doch in diesem Fall musste es deutlich stärker sein, um das männliche zu überlagern. Genau das verblüffte Asthüpfer auch so sehr: Das männliche Geistesleuchten war vertraut und doch schwer fassbar. Eigentlich hätte er ein solch starkes Leuchten selbst dann wiedererkennen müssen, wenn er es nur einmal kurz geschmeckt hatte, und doch schien gerade diese Stärke zu bewirken, dass es ihm fremd vorkam. Davon abgesehen, kannte er alle vermählten Paare des Clans vom Hellen Wasser, und die Näherkommenden gehörten nicht dazu.
    Verwirrt zuckte er mit den Schnurrhaaren. Dass ein vermähltes Paar das Territorium eines fremden Clans durchreiste, war alles andere als beispiellos, für gewöhnlich aber verlangte es die Höflichkeit, dass sie diesen Clan vorher davon in Kenntnis setzten. Nicht dass die Leute solche Reisen falsch verstanden – außer vielleicht, gestand er ein, während großer Hungerperioden, ganz am Ende der Kalten Tage einer Spanne, wenn ein einziges zusätzliches Jägerpaar für die Jungen des Clans den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten konnte. Doch das kam zum Glück nur selten vor, und das Einholen der Genehmigung war normalerweise schlicht eine Frage der Höflichkeit.
    Er blieb noch einen Moment lang sitzen, dann lief er zum nächsten Pfostenbaumstamm und glitt geschmeidig hinauf. In einer Astgabel fand er ein bequemes Plätzchen, wo er sich zum Warten niederließ. Die Fremden näherten sich rasch, daher würde es nicht lange dauern.
    Und tatsächlich. Über Dinge wie den Verlauf der Zeit zerbrachen sich die Leute längst nicht so sehr den Kopf wie die zweibeinigen Menschen, mit denen sie ihre Welt teilten, doch Asthüpfer schätzte, dass nicht mehr als zwei oder drei Hände voll ›Menschenminuten‹ verstrichen sein konnten, bevor das erwartete Paar in Sicht kam. Die beiden bewegten sich zügig; das Männchen lief vorweg und erweckte ganz den Eindruck, als sei ihm das Gelände ringsum völlig vertraut. Asthüpfer reckte den Schwanz kerzengerade in die Luft, als er mit bloßem Auge und am Geschmack des Geistesleuchtens den Neuankömmling endlich wiedererkannte.
    » Lacht-hell! «, rief er im Geiste. » Wir wussten nicht, dass du wieder da bist! Und auch nicht «, seine Geistesstimme klang nun ironisch belustigt, obwohl er aufrichtig verblüfft war, » dass du eine Gefährtin gefunden hast! «
    Das Männchen blieb stehen, wie auch seine Gefährtin, und sah sich aufmerksam um. Beinahe sofort erspähte er Asthüpfer, und der Kundschafter vom Hellen Wasser schmeckte im Geistesleuchten des Neuankömmlings, dass dieser ihn ebenfalls wiedererkannte.
    » Ich weiß, dass du das nicht wusstest, Asthüpfer «, entgegnete er, und auch in seiner Geistesstimme schwang ironische Belustigung mit. Obwohl er nicht auf Asthüpfers Bestürzung einging, wusste der Kundschafter genau, dass der andere die Verlegenheit geschmeckt hatte, die Asthüpfer in dem Moment empfand, in dem er seine Verblüffung preisgab. Lacht-hell war eine Verbindung zu einem Menschen eingegangen, vor über zwei Händen voll Spannen schon, und wer sich an einen Menschen band, vermählte sich so gut wie nie. Zwar kam es vor, dass sie sich vorübergehend Gefährten suchten, wenn sie das Gebiet ihres Heimatclans besuchten, doch eine echte Vermählung schloss das enge Band der Adoption fast immer aus. Gewiss, hin und wieder gab es Ausnahmen von dieser Regel, doch Asthüpfer wusste, dass Lacht-hells Mensch nur selten auf die Welt der Leute kam, sodass es für Lacht-hell eigentlich hätte unmöglich sein müssen, einem Weibchen auch nur zu begegnen , geschweige denn,

Weitere Kostenlose Bücher