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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Alexander, besonders aber zu Hamish und Emily Alexander bildete einen wesentlichen Bestandteil, ebenso sehr die Überzeugung, dass an den hässlichen Geschichten über Hamish und Honor kein wahres Wort war. Sie schmeckte seine Sympathie für sie, aber auch einen scharfen Unterton von Unwillen, nicht wegen etwas, das sie getan hätte, sondern wegen des Schmerzes, den andere über Menschen gebracht hatten, die ihm wichtig waren, indem sie Honor als Waffe benutzten.
    »Willkommen auf White Haven, Hoheit«, sagte er. Es sprach für ihn, dass sich seine gemischten Gefühle weder in seiner Stimme noch in seinem Verhalten andeuteten.
    »Vielen Dank«, erwiderte sie und lächelte ihn so freundlich an, wie ihr emotional angeschlagener Zustand es erlaubte.
    »Soll ich Sie Ihrer Ladyschaft melden, Mylord?«, fragte Nico den Earl.
    »Nein, lassen Sie nur. Sie … erwartet uns. Wir finden sie schon, aber bitten Sie die Köchin, ein leichtes Abendessen für drei Personen vorzubereiten. Nein, halt, für fünf«, verbesserte er sich und nickte den beiden Baumkatzen zu. »Sorgen Sie dafür, dass es reichlich Sellerie gibt.«
    »Wie Sie wünschen, Mylord.«
    »Und veranlassen Sie, dass Ihrer Hoheit Waffenträger ebenfalls zu essen bekommen.«
    »Wie Sie wünschen«, wiederholte Nico, während er beiseite trat und die Tür hinter ihnen schloss. Honor wandte sich LaFollet zu.
    »Ich denke, Earl White Haven, Lady White Haven und ich haben einige Privatangelegenheiten zu bereden, Andrew«, sagte sie ruhig. »Sie, Simon und Spencer bleiben hier.«
    »Ich …«, setzte LaFollet zu einem Protest an, doch dann biss er die Zähne zusammen.
    Mittlerweile müsste ich eigentlich wirklich daran gewöhnt sein , sagte er sich. Die Gutsherrin hatte gewaltige Fortschritte gemacht, wenn es darum ging, seine Leibwächterpflicht zu unterstützen, ob es ihr passte oder nicht, doch zuweilen brach noch ihre alte Starrsinnigkeit durch. Wenn es unbedingt sein muss, schön. Es gibt weit unsicherere Orte als White Haven. Und selbst wenn es anders wäre , dachte er, während er ihr erschöpftes Gesicht betrachtete, würde ich nicht mit ihr streiten. Nicht jetzt.
    »Selbstverständlich, Mylady«, erwiderte er.
    »Vielen Dank«, sagte Honor leise und blickte Nico an.
    »Passen Sie gut auf sie auf«, bat sie ihn, und er verbeugte sich noch tiefer als zuvor.
    »Es ist mir eine Ehre, Hoheit«, versicherte er ihr, und sie lächelte ein letztes Mal ihrem Waffenträger zu, dann folgte sie White Haven durch einen breiten, steingefliesten Korridor.
    Später erinnerte sie sich vage an Fenster in tiefen Erkern, die in die immens dicken Wände eingesetzt waren – an geschmackvolle Gemälde, Läufer mit hellen Mustern und Möbel, die Kostspieligkeit und Alter mit Wohnlichkeit und Gebrauchswert kombinierten –, doch nichts davon sah sie wirklich. Und dann öffnete White Haven eine weitere Tür und führte sie in ein crystoplastüberdachtes Atrium, das zwanzig oder sogar dreißig Meter Seitenlänge besaß. Im Vergleich zu graysonitischen Verhältnissen war es nicht sehr groß, denn auf Grayson mussten Gärten ›im Freien‹ durch gewaltige Treibhauskuppeldächer gegen die tödliche Unweit geschützt werden, doch es war der größte Innenhof, den Honor im gesamten Sternenkönigreich je in einem Privathaus gesehen hatte.
    Das Atrium wirkte auch neuer als der Rest des Anwesens, und Honor blickte White Haven scharf an, als ein Aufflackern seiner Emotionen ihr verriet, woran das lag.
    Er hatte das Atrium für Emily bauen lassen. Das Atrium gehörte ihr , und Honor empfand plötzlich das beklemmende Gefühl, etwas Grundfalsches zu tun. Sie war ein Eindringling, sie war unerwünscht. Sie hatte kein Recht, an diesem friedlichen, nach Pflanzen duftenden Ort zu sein. Trotzdem stand sie dort, und es war viel zu spät, um zu fliehen. Deshalb folgte sie White Haven in die Mitte des Atriums zu dem Koi-Teich mit dem plätschernden Springbrunnen.
    Dort saß eine Frau und wartete. Ihr Lebenserhaltungssessel schwebte einen Meter über dem Boden und wandte sich ihnen auf seinem Kontragravfeld sanft und geräuschlos zu.
    Honor versteifte sich unwillkürlich, nicht aus Feindseligkeit oder Abwehr, sondern aus Anerkennung der Gegebenheit und … aus Respekt. Sie hob das Kinn und erwiderte offen Lady Emily Alexanders Blick.
    Lady Emily war größer, als Honor erwartet hatte, oder vielmehr wäre sie es gewesen, wenn sie auf ihren Füßen hätte stehen können. Sie wirkte zerbrechlich, das genaue

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