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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der Oberste Gerichtshof sich damit befassen konnte.«
    »Und ich«, fügte sein Bruder Jason mit nur schlecht verhohlenem Triumph hinzu, »weiß aus einer recht zuverlässigen Quelle, dass Oberrichter Tullingham bereit wäre, diese Frage sehr genau zu erwägen, sollte es so weit kommen.«
    »Das wäre er?« McGwire setzte sich plötzlich ein wenig aufrechter hin und blickte Arnold Giancola forschend an, der mit der Erklärung seines Bruders nicht völlig einverstanden zu sein schien: Der Minister funkelte den Bruder für die Dauer eines Herzschlags an, zuckte dann mit den Schultern und wandte sich wieder McGwire zu.
    »Jeff Tullingham ist ein sehr verantwortungsbewusster Jurist, der zudem der Verfassungsgebenden Versammlung als stimmberechtigtes Mitglied angehört hat. Es ist seine Pflicht, die Befolgung der Resolution dieser Versammlung zu beaufsichtigen und die Einhaltung der Verfassung zu überwachen, und diese Pflicht nimmt er sehr ernst. Was natürlich der Grund ist, warum ich ihn so sehr gefördert habe, als er für das Gericht nominiert wurde.«
    Hinter McGwires Stirn rastete sichtlich etwas ein, und der Blick, mit dem er Giancolas völlig ausdruckslose Miene betrachtete, verriet mehr als offenkundig, wie angestrengt er nachgrübelte.
    »Das ist natürlich sehr interessant«, sagte er langsam, »aber im Moment doch noch ein wenig voreilig. Schließlich hat es im Parlament noch keine offene politische Meinungsverschiedenheit gegeben, und soweit ich weiß, hat die Präsidentin noch niemanden um eine Amtsniederlegung gebeten.«
    »Selbstverständlich nicht«, stimmte Giancola ihm zu.
    »Wenn es jedoch je eine offene Misshelligkeit gäbe«, fuhr McGwire fort, »um welches Thema würde sie kreisen? Und warum würde sie überhaupt entstehen?«
    »Wahrscheinlich würde am ehesten eine Meinungsverschiedenheit darüber entstehen, ob man die Mantys nun bedrängen sollte, unsere besetzten Sonnensysteme zurückzugeben. Und ob man sie dazu anhalten soll, einen offiziellen Friedensvertrag zu unterzeichnen, dessen Bedingungen für die Republik annehmbar sind. Und sicher gäbe es auch Uneinigkeit darüber, wie groß der Druck sein darf, den man gegebenenfalls auf die Mantys ausübt. Selbstverständlich reden wir hier lediglich über Möglichkeiten, die zu diesem Zeitpunkt noch rein hypothetisch sind, nur damit wir uns recht verstehen.«
    »O ja, natürlich. Aber wenn wir diese Hypothese weiterdenken, warum sollte dann irgendein Angehöriger des Kabinetts dieses Thema so wichtig nehmen, um darüber ein Zerwürfnis mit der Präsidentin zu riskieren?«
    »Aus einem Gefühl der Verantwortung gegenüber den Bürgern der Republik und ihrer territorialen Unversehrtheit«, entgegnete Giancola. »Wenn die augenblickliche Regierung nicht willens oder außerstande ist, entschlossener auf einen gerechten, ehrenvollen Frieden hinzuarbeiten, dann haben offensichtlich alle, die für eine entschiedenere Politik eintreten, die Pflicht, dem Kongress und den Wählern eine … Führungsalternative zu bieten.«
    »Ich verstehe«, sagte McGwire sehr leise. Schweigen senkte sich über den Konferenzsaal, dann legte McGwire die Hände vor der Brust aneinander, schlug die Beine über und blickte Arnold Giancola mit zur Seite geneigtem Kopf an.
    »Gibt es einen besonderen Grund, weshalb wir uns hier und heute mit der Möglichkeit einer solch energischeren Politik befassen müssen?«, fragte er freundlich.
    »Vielleicht.« Giancola kippte seinen Sessel nach vorn. Sein Gesicht wirkte nun alles andere als ausdruckslos: Der scharfe, ehrgeizige Verstand dahinter ließ die Maske fallen. »Die silesianische Lage holt allmählich zu den Mantys auf. Ich glaube, sie haben noch nicht ganz begriffen, was sich dort wirklich entwickelt. Auf keinen Fall können sie wissen, dass das Kaiserliche Auswärtige Amt sich offiziell nach der Position der Republik erkundigt hat, sollte das Kaiserreich bestimmte Grenzkorrekturen in der Konföderation beschließen.«
    »Und warum haben wir beim Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten davon nichts gehört?«, verlangte McGwire zu erfahren.
    »Weil die Anfrage erst vorgestern eingetroffen ist. Außerdem ist sie vertraulich und beeinflusst nicht unsere eigene Außenpolitik. Die Republik hat keine Interessen in Silesia.« Der Außenminister lächelte kaum merklich. »Infolgedessen verspüren wir nicht den Wunsch, uns dort in die Unstimmigkeiten anderer verwickeln zu lassen. Das habe ich dem Kaiserlichen Botschafter bei einem

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