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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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mag und respektiere, die Aufrichtigkeit verlangt doch zuzugeben, dass sie ein gesteigertes Interesse an der Aufrechterhaltung eines Erbadelssystems besitzt. Und wo ich mich schon in der Aufrichtigkeit ergehe, sollte ich wahrscheinlich anmerken, dass wir beide dieses Interesse teilen. Mittlerweile zumindest.
    Trotzdem hat die Krone seit Generationen ein besseres Machtgleichgewicht zwischen Oberhaus und Unterhaus erzielen wollen. Bewerkstelligen ließe sich das am besten, indem man dem Unterhaus die Gewalt über die Staatskasse überlässt, während der Premierminister weiterhin aus dem Oberhaus kommt. Nur hat die Krone nie die nötige Mehrheit im Oberhaus zusammenbekommen, um die Verfassung zu ändern und diese Macht auf das Unterhaus zu übertragen.«
    »Natürlich nicht«, schnaubte Henke verächtlich. Sie war selbst als Aristokratin zur Welt gekommen, doch das Bestreben des Adels, die eigenen Privilegien zu verteidigen, war ihr höchst zuwider. »Glaubst du wirklich, jemand in einer unangreifbaren Situation wie ein Peer würde je dafür stimmen, die Hälfte seiner Macht an jemand anderen abzutreten?«
    »Tatsächlich«, entgegnete Honor ernst, »fürchtet sich High Ridge genau davor, und sehr viele Unabhängige teilen diese Furcht.«
    »Das hat Mom auch gesagt«, sagte Henke aufgebracht, »aber ich glaube nicht, dass es so weit kommen wird!«
    »High Ridge glaubt das schon. Elizabeth und Willie Alexander ebenfalls. Alles eine Frage der Zahlen, Mike, und die Peers von San Martin könnten das Gleichgewicht im Oberhaus tatsächlich so weit verschieben, dass die Königin ihre Absicht endlich in die Tat umsetzen kann. Und die Joker im Kartenspiel sind das verfassungsgemäße Limit bei der Schaffung neuer Peers sowie die Artikel des Annexionsgesetzes, mit dem Trevors Stern ins Sternenkönigreich aufgenommen werden würde. Die Verfassung begrenzt eine Zunahme der Mitgliedschaft im Oberhaus zwischen zwei allgemeinen Wahlen auf zehn Prozent, und das Annexionsgesetz sieht vor, dass keiner der neuen Peers von San Martin vor den nächsten allgemeinen Wahlen bestätigt wird – oder Sitz und Stimme erhält.
    Deshalb versuchen die Regierung und ihre Unterstützer im Oberhaus diese Wahlen so lange wie möglich hinauszuzögern. Im Augenblick besteht kein großer Zweifel, dass die San Martinos zu großen Teilen hinter der Königin und den Zentralisten stehen. Schließlich war es unsere Navy unter Elisabeth und der Regierung Cromarty, die die Havies aus dem Trevor-System rausgekickt und San Martin befreit haben. Und es waren Cromarty und dein Vater als Außenminister, die die Bedingungen für ihre Aufnahme ins Steinenkönigreich ausgehandelt haben. Außerdem hatte San Martin vor der Annexion keinen Erbadel, deshalb ist es unwahrscheinlich, dass die San Martinos großen Wert auf ihren Status quo im Parlament legen. Sie sind den Menschen, die sie als ihre Befreier ansehen, dankbar, und da die neuen Peers keine aristokratischen Traditionen haben, würden sie sehr wahrscheinlich – fast sicher sogar – den Antrag von Lord Alexander, die Gewalt über die Staatskasse an das Unterhaus zu übertragen, unterstützen.
    Aber solange sie ihren Sitz nicht erhalten haben, können sie gar nichts unterstützen. Und High Ridge und seine Busenfreunde legen es im Augenblick darauf an, unter den Mitgliedern der existierenden Peerage eine hinreichend große Mehrheit zu gewinnen, die sich solchen Bestrebungen widersetzt. Den letzten Zahlen zufolge, die mir bekannt sind, haben sie einen wenigstens fünfzehnprozentigen Vorsprung gegenüber den Befürwortern der Verfassungsänderung. Aber dieser Vorsprung könnte schrumpfen. Und selbst wenn nicht, nach zwo allgemeinen Wahlen sitzen genügend San Martinos im Oberhaus, um diese Mehrheit trotzdem zu überstimmen, vorausgesetzt, sie sind zum überwiegenden Teil für die Verfassungsänderung.
    Deshalb versuchen High Ridge und seine Verbündeten nicht nur, ihren Rückhalt innerhalb des Oberhauses zu vergrößern, sondern auch, den Zentralisten ihre Mehrheit im Unterhaus abzujagen. Da das Unterhaus jeden neuen Peer bestätigen muss, hofft High Ridge, mit einer Mehrheit im Unterhaus den Bestätigungsprozess beeinflussen zu können – und zwar dahingehend, dass nur Peers aufgenommen werden, die er vermutlich auf seine Seite ziehen kann.
    Dass die Parlamentsmitglieder von San Martin der zentralistischen Partei angehören oder Kronenloyalisten sein werden, muss High Ridge sehr auf der Seele liegen. Technisch hat

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