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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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havenitisches Schiff, das größer war als ein Schlachtkreuzer, einfach auf Nimmerwiedersehen verschwinden können. Er wusste sehr gut, dass einige leichtere Einheiten desertiert waren und sich außerhalb seiner Reichweite eine neue Beschäftigung als Piraten oder kleine Kriegsherren gesucht hatten, doch immerhin hatte er bislang verhindern können, dass auch nur ein einziges Wallschiffes ihnen nachtat. Und er wollte dafür sorgen, dass es so blieb.
    »Nun, nachdem Lester offensiv geworden ist und Carsons kleines Königreich zusammengetreten hat«, fuhr er fort, »haben wir es nur noch mit vier oder fünf isolierten Nestern wie Agnellis und Listermans Verstecken zu tun. Gib mir noch vier Monate – höchstens ein halbes Jahr –, und ich habe sie dir ebenfalls vom Hals geschafft, Madame Präsidentin.«
    »Darauf freue ich mich schon«, sagte Pritchart lächelnd, dann wurde sie ernst. »Doch in gewisser Weise erschwert es die Lage, wenn Mikasinovich und die anderen aus der Rechnung gestrichen sind«, fuhr sie fort. »Solange es sie gibt und ihre Schiffe noch auf uns schießen, kann ich sie benutzen, um die Kampfhähne in Schach zu halten.«
    »Giancola und seine Meute?«, fragte Theisman und schnaubte bitter, als die Präsidentin nickte. »Der Kerl ist ein kompletter Idiot!«
    »Idiot oder nicht – und so wenig ich ihn auch mag, für einen Idioten halte ich ihn keineswegs –, Arnold Giancola ist nun einmal der Außenminister«, entgegnete Pritchart. »Ich gebe ja zu, dass ich ihn nur aus politischen Sachzwängen für dieses Amt aufgestellt habe und nicht, weil mich seine Geistesgaben so furchtbar beeindruckt hätten. Aber er hat den Job nun einmal. Und die Gründe, weshalb ich ihn genommen habe, bestehen noch immer mit vollem Gewicht.«
    »Ich hoffe, es stört dich nicht, wenn ich zugebe, dass mich das nicht sehr viel glücklicher macht«, erwiderte Theisman.
    »Wohl kaum. Es sollte mir jedenfalls verdammt noch mal nichts ausmachen!« Pritchart starrte finster auf den gerahmten Druck der Verfassung, die ihrem Schreibtisch gegenüber an der Wand hing.
    Arnold Giancolas Unterschrift stand darauf, zusammen mit den Unterschriften anderer Delegierter, die feierlich geschworen hatten, den Ruhm der alten Republik Haven neu zu errichten. Eloise Pritcharts Unterschrift stand ebenfalls darauf, Thomas Theismans hingegen fehlte – was sie als eines der schlimmsten Versäumnisse in der Geschichte der Gerechtigkeit betrachtete.
    Dass sie beide an der Verfassungsgebenden Versammlung teilgenommen hatten, war eines der sehr wenigen Dinge, die Giancola und Pritchart gemeinsam hatten. Angesichts der politischen Realität in der Volksrepublik hatte Pritchart jedoch trotz der fehlenden Grundlage keine andere Wahl gehabt, als ihn in ihr Kabinett aufzunehmen.
    Unter Erbpräsident Harris war Giancola ein untergeordneter Bürokrat des gehobenen Dienstes im Schatzamt gewesen. Wie Hunderttausende anderer Bürokraten auch, hatte er unter dem Komitee für Öffentliche Sicherheit seine alte Position weitergeführt – er war mit der Auszahlung des Lebenshaltungszuschusses in Nouveau Paris betraut gewesen. Die höhergestellten legislaturistischen Verwaltungskräfte hatte das neue Regime liquidiert, und den Untergebenen war nichts anderes übrig geblieben, als für die neuen Machthaber weiterzuarbeiten. Die alltäglichen Staatsgeschäfte mussten weiterlaufen, und Rob Pierre und Oscar Saint-Just hatten zahllose Methoden gekannt, um genau dafür zu sorgen. Doch wenn man fair blieb (was Pritchart im Falle ihres Außenministers wirklich schwer fiel), so musste man sagen, dass Giancola seinen Job besser erledigt hatte als die meisten, und er schien dabei am Schicksal der Dolisten, für die er zuständig war, aufrichtig Anteil zu nehmen.
    Seine Kompetenz hatte jedenfalls seine neuen Vorgesetzten im positiven Sinne auf ihn aufmerksam gemacht, und nach vier oder fünf T-Jahren war er in das Außenministerium versetzt worden, wo man immer nach fähigen Verwaltungsfachleuten suchte. Auch dort hielt er sich gut und stieg konstant auf, nur um wieder ins Finanzministerium zurückversetzt zu werden, als Rob Pierre Avram Turner aufstellte, um seine gewaltige Wirtschaftsreform durchzuführen. Giancolas neue Position brachte ihn in sein altes Viertel von Nouveau Paris zurück, wo es ihm trotz der schmerzlichen finanziellen Einschnitte durch die Turner-Reformen gut ging. Er war immerhin ein sehr effizienter Verwalter mit dem unleugbaren Talent, seine Untergebenen

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