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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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konnte, weniger gefährlich wäre, als wenn er im Senat saß. Diese Idee hatte er jedoch zunichte gemacht, indem er dafür sorgte, dass in den Sonderwahlen, die seine Niederlegung des Senatorenamts notwendig machte, sein Bruder in den Senat gewählt wurde. Auch Pritcharts Plänen, ihn auf ihre Seite zu ziehen, damit er ihre Politik unterstützte, war kein unverfälschter Erfolg beschieden. So weit sie sagen konnte, hatte er schlicht erkannt, dass er nur nach einem anderen Regelwerk arbeiten musste, um seine ursprünglichen Ziele und politischen Linien zu verfolgen, und er baute sich eine ständig wachsende Gefolgschaft im Kongress auf. Dass er gleichzeitig auch emsig versuchte, sich im Kabinett Unterstützung für wenigstens einige seiner Ziele zu verschaffen, besaß genug Potenzial für einen gewaltigen Albtraum. Dennoch konnte Pritchart nicht seinen Rücktritt verlangen. Jedem musste klar sein, dass er sich in eine Position manövrierte, von der aus er Pritchart herausfordern konnte, wenn sie sich am Ende der noch vier T-Jahre andauernden Legislaturperiode der Wiederwahl stellte. Doch wenn sie Giancola absägte, würden seine Bündnispartner im Kongress einen heftigen, Kräfte zehrenden Kampf anzetteln, und das war Pritchard die Sache nicht wert.
    Jedenfalls glaube ich das , räumte sie in Gedanken ein.
    »Der ›Idiot‹ verfolgt seine eigenen Pläne, Tom, und das weißt du«, sagte sie. »Ich hoffe immer noch, dass er einen Schritt zu weit geht und mir eine Entschuldigung bietet, ihn platt zu hauen, aber er gräbt sich dermaßen geschickt ein, dass es schwierig wird. Und die Ereignisse spielen ihm in die Hände, wenn die Mantys weiterhin die Verhandlungen abblasen.«
    Theisman kniff die Augen zusammen. »Wieso? Giancola wird seit Monaten zusehends wütender auf die Mantys. Warum ist das jetzt plötzlich so wichtig?«
    »Eigentlich«, seufzte sie, »sollte ich dich daran nicht erinnern müssen: Letzte Woche wurde ausgerechnet Senator Jason Giancola in den Flottenausschuss berufen.«
    »Ach, Mist .«
    »Genau«, stimmte ihm die Präsidentin der Republik Haven zu. »Offensichtlich kann der gute Senator es kaum abwarten, seinen Bruder über ein Schlupfloch reinen Wein einzuschenken.«
    »Nachdem er geschworen hat, alle Flottenangelegenheiten streng vertraulich zu behandeln!«, fauchte Theisman.
    »Natürlich«, stimmte Pritchart ihm mit einem säuerlichen Kichern zu. »Komm schon, Tom! Die Hälfte unserer neuen Gesetzgeber trauen sich nicht zu niesen, aus Angst, wir könnten uns doch noch als zwotes Komitee für Öffentliche Sicherheit entpuppen. Und die andere Hälfte versucht im Legislaturisten-Stil weiterzumachen, als sei nichts Besonderes geschehen. Wir haben eben Pech, dass die Giancolas zur zwoten Kategorie gehören. Kevin hat dich gewarnt, dass Jason Giancola auf keinen Fall den Mund halten würde, wenn er etwas hört, das Arnold Giancola nutzen könnte, und das weißt du auch.«
    »Ja, das ist schon richtig«, gab Theisman unglücklich zu. Er fuhr sich mit den Händen durchs Haar und starrte einige Sekunden lang finster vor sich hin. Dann seufzte er auf und wandte sich wieder an die Präsidentin.
    »Wie schlimm ist es?«, fragte er.
    »Recht schlimm, fürchte ich. Arnold war ein wenig umsichtiger als erwartet, als er mir Andeutungen machte, aber eindeutig weiß er von den ›schwarzen Aspekten‹ des Etats und von der Existenz der Werften. Und er weiß, dass du Shannon Foraker mit ihrer Leitung betraut hast. Ob er aber weiß, was da draußen tatsächlich vor sich geht, ist schon schwieriger einzuschätzen. Seinem Gebaren nach würde ich jedenfalls nicht dagegen wetten.«
    »Mist«, wiederholte Theisman noch ernsthafter und lehnte sich seufzend in den Sessel zurück.
    Einiges von dem, was Rob Pierre und Oscar Saint-Just in die Wege geleitet hatten, fand Thomas Theisman durchaus sinnvoll. Dazu gehörte unter anderem Unternehmen Schlupfloch, auch wenn Theisman sich wenig über die Umstände freute, die Schlupfloch erst notwendig gemacht hatten.
    Was ihn an Schlupfloch am meisten erstaunte, war der Umstand, dass Pierre und Saint-Just es geschafft hatten, das Unternehmen unter beinahe völliger Geheimhaltung auszuführen. Theisman hatte noch nicht einmal ein Gerücht darüber gehört, bevor er zum Kommandeur der Zentralflotte ernannt worden war, und selbst heute wusste so gut wie kein Offizier davon, der nicht direkt an dem Projekt beteiligt gewesen war, jedenfalls keiner unterhalb des Ranges eines Vizeadmirals

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