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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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– und auch nur wenige Volladmirale. Und in diesem Zustand gedachte Theisman es auch so lange wie möglich zu bewahren.
    »Tom«, sagte Pritchart, als habe sie seine Gedanken gelesen – eine Möglichkeit, die er nicht von der Hand weisen wollte, nicht, nachdem er sie drei Jahre lang in Aktion erlebt hatte –, »früher oder später müssen wir ja doch den Schleier lüften, was Unternehmen Schlupfloch angeht.«
    »Noch nicht«, entgegnete er automatisch.
    »Tom …«
    »Noch nicht«, wiederholte er noch bestimmter, dann zwang er sich einen Augenblick zum Nachdenken.
    »Du hast ja Recht«, sagte er dann. »Früher oder später müssen wir zugeben, dass Schlupfloch existiert. Tatsächlich bezweifle ich sogar, dass wir die Finanzierung noch länger als ein weiteres Jahr tarnen können, höchstens zwo. Aber ich will ›den Schleier‹ nicht ›lüften‹, bevor wir genügend von den neuen Schiffen und Waffensystemen besitzen, um die Mantys von einem Präventivschlag abzuschrecken.«
    »Präventivschlag?« Pritchart zog die Brauen hoch. »Tom, wir bringen sie nicht mal dazu, auf ein offizielles Friedensangebot zu reagieren, obwohl wir es seit drei T-Jahren versuchen! Was um alles in der Welt bringt dich auf den Gedanken, irgendein Vorgang in der Republik könnte sie hinreichend interessieren, dass sie sich Gedanken über einen Präventivschlag machen?«
    »Wir haben das schon durchgesprochen, Eloise«, erwiderte Theisman, dann rief er sich vor Augen, dass die Präsidentin trotz ihrer langen Verwendung an Bord von Kampfschiffen als Giscards Volkskommissarin und trotz ihrer Laufbahn als Guerilla-Kommandantin sowohl nach Neigung als auch nach Denkweise eine eingefleischte Zivilistin war.
    »Noch in diesem Augenblick«, fuhr er fort, »sind die Mantys absolut sicher, dass niemand ihre schiffstechnische Vorrangstellung gefährdet. Ihre neuen Raketengondeln, ihre neuen Superdreadnoughts und besonders ihre neuen LACs schenken ihnen eine taktische Überlegenheit, die es für jede normale Flotte zu einem Selbstmordkommando macht, sie anzugreifen. Janacek mag ein Idiot sein, der sich weitere Idioten eingeschleust hat, die ihm bei der Leitung der manticoranischen Admiralität helfen sollen, aber ganz offensichtlich weiß er um seine technischen Vorteile genau Bescheid. Das ist die einzige schlüssige Erklärung dafür, weshalb sie immer mehr konventionelle Schiffe außer Dienst stellen. Manticore reduziert seine Flotte fast auf die Vorkriegsstärke, Eloise. Das Sternenkönigreich würde das niemals tun, wenn es sich nicht sicher wäre, dass es wegen seines technischen Vorsprungs notfalls auch gegen eine zahlenmäßig überlegene Gegnerflotte bestehen kann.
    Aber sieh dir an, was das bedeutet. Die manticoranische Strategie fußt allein auf dieser technischen Überlegenheit, und ihr Erster Lord der Admiralität ist ein Dummkopf. Er wird wütend sein, wenn er plötzlich erfährt, dass Pierre und Saint-Just hinter dem Rücken des Sternenkönigreichs einen Werftkomplex erbaut haben, der größer ist als der hier im Haven-System. Und wenn er herausbekommt, was Foraker und ihre Leute dort in den letzten zwo T-Jahren gebaut haben, wird er nicht bloß wütend sein – sondern in Panik geraten.«
    »Panik?« Pritchart schüttelte den Kopf. »Tom, wir reden über dein Fachgebiet, nicht meins. Aber ist ›Panik‹ nicht ein wenig zu übertrieben ausgedrückt? Seien wir doch ehrlich. Wir wissen beide, dass die Mantys uns windelweich geprügelt und an die Wand gedrückt haben. Wenn es Saint-Just nicht gelungen wäre, sie zu ›Waffenstillstandsverhandlungen‹ zu überreden, hätte sich White Haven durch die Zwölfte Flotte gepflügt, die Zentralflotte ausgelöscht und uns gleich hier auf Haven seine Bedingungen diktiert. Ich bin mit Javier und Lester dort gewesen. Ich weiß , dass wir ihn nicht hätten aufhalten können.«
    »Natürlich … damals «, stimmte Theisman ihr zu. »Aber das meine ich ja gerade. Wir wissen das, und die Mantys wissen es auch. Ja, sie verlassen sich geradezu darauf. Das heißt aber, dass sie ihre technische Überlegenheit aufrechterhalten müssen, besonders jetzt, wo sie ihre Gesamttonnage verringern. Wenn ihnen also klar wird, dass Foraker uns ganz eifrig eine völlig neue Navy aufbaut, die einzig darauf ausgelegt ist, die Vorteile der Mantys auszuhebeln, dann werden sie auch begreifen, dass sie die Situation selbst geschaffen haben, die uns erst erlaubt hat, bei den neuen Schiffstypen zu ihnen aufzuholen. Da ihre

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