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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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strahlten die Brüder beide ein Gefühl der Anspannung aus, das mit Wut überzogen war. Daran war sie gewöhnt; es war die unausweichliche Folge der politischen Situation, die zu besprechen sie zusammen saßen. Trotzdem hatte sie bei William nie auch nur annähernd ein solches Maß an … Unruhe gespürt wie jetzt. An seinen Gefühlen war etwas Neues und außerordentlich Scharfes, eine Art fokussierter Dringlichkeit. Und vor allem schien er etwas unterdrücken zu wollen – zumindest zögerte er, die Quelle preiszugeben, was Honor nach all den Krisen, die sie nun schon gemeinsam bewältigt hatten, sehr erstaunte.
    »Und das wäre?«, fragte sie beklommen.
    »Nun …« William blickte kurz sie an, dann seinen Bruder, und atmete, sichtlich um Fassung ringend, tief ein.
    »Meinen Quellen zufolge«, sagte er mit der Stimme eines Mannes, der entschlossen ist, ein unwegsames Gebiet zu durchqueren, »stehen uns im neuen Haushalt weitere Einsparungen am Flottenetat bevor. Die neuen Hochrechnungen sind da, und es steht ziemlich fest, dass das Auslaufen der Noteinkommenssteuer die Schmiergelderfonds und politisch berechneten Zuschüsse der Regierung in arge Bedrängnis bringen wird. Das gefällt ihnen natürlich nicht, aber High Ridge ist nicht so dumm, dass er versucht, die Steuer zu verlängern. Er weiß genau, dass wir sie im Unterhaus zu Fall bringen und die Gelegenheit nutzen würden, um aufzuzeigen, wofür die Regierung das Geld ausgibt. Damit würden wir ihm zugleich die Möglichkeit nehmen, ausgerechnet uns für die Finanznöte des Sternenkönigreichs verantwortlich zu machen. Statt dessen wird Janacek empfehlen, unseren Bestand an aktiven Wallschiffen um gut zwanzig Prozent zusammenzustreichen, um Mittel freizusetzen, dir aus den anderen ›Kriegssteuern‹ stammen. Aus dem gleichen Grund plant er außerdem, den Bau von fast allen unvollständigen Lenkwaffen-Superdreadnoughts einzufrieren. Und High Ridge glaubt, Hamish und Sie kaltstellen zu können, während die neuen Kürzungen im Oberhaus debattiert werden.«
    »Neue Kürzungen?«, wiederholte Hamish, dann murmelte er etwas Boshaftes vor sich hin, bei dem Honor froh war, es nicht richtig verstanden zu haben.
    »Wie kann die Regierung denn rechtfertigen, die Flotte noch weiter zu verkleinern?«, fragte sie William. Sie war recht erstaunt, wie ruhig ihr eigener Tonfall klang. »Wir haben jetzt schon weniger Schiffe als vor Kriegsausbruch«, sagte sie. »Und wie die Regierung so gern betont: Noch ist der Krieg nicht vorüber.«
    »Jedenfalls nicht offiziell«, knurrte Hamish.
    »Sie planen, die Kürzungen mit den gleichen Argumenten zu rechtfertigen, mit denen sie bisher alle Kürzungen gerechtfertigt haben«, antwortete William auf Honors Frage. »Wie immer werden sie darauf hinweisen, wie viel Flottenetat man durch die erhöhte Effizienz und Kampfkraft der neuen Schiffsklassen einsparen kann. Und darauf, dass man die ›überholten‹ alten Schiffe nicht mehr bräuchte in der neuen, stromlinienförmigen, tüchtigen Navy, die Janacek ganz allein geschaffen hat.«
    Obwohl Honor Williams Meinung über High Ridge und Sir Edward Janacek völlig teilte, zuckte sie unter dem wilden Sarkasmus seiner Stimme zusammen. Sein Bruder hingegen war viel zu wütend, um ihm große Aufmerksamkeit zu schenken.
    »Einen größeren Bockmist habe ich seit Monaten nicht mehr gehört«, knirschte Hamish. »Selbst für diese Idioten ist das ein neuer Rekord.«
    »Es ist die logische Folge von allem, was sie bereits verbrochen haben, Hamish«, stellte Honor fest. Von allen Stimmen im Raum klang die ihre am gelassensten, in ihren achatharten Augen hingegen blitzte alles andere als Gelassenheit. »Trotzdem bin ich vom Ausmaß dieses Einschnitts überrascht. Sie haben der Navy schon das Fett und das Fleisch herunter geschnitten; jetzt klauben sie die Knochen ab.«
    »Das ist eine niederschmetternd genaue Analyse«, stimmte William ihr zu. »Und Sie haben Recht: Das ist die direkte, unmittelbare Fortsetzung der gleichen Rechtfertigung, die sie bislang immer wieder benutzt haben. Die neuen Schiffstypen sind kampfstärker, überlebensfähiger und weniger besatzungsintensiv, und mit dem Auslaufen der Einkommenssteuer ist ihr Haushalt auf einmal so angespannt, dass irgendetwas nachgeben muss.«
    »›Nachgeben‹ also, was?«, erwiderte Hamish wütend. »Ich werde diesem verlogenen, hinterhältigen Schwachkopf Janacek was geben! Ich gebe ihm einen –«
    »Nur die Ruhe, Hamish«, sagte Honor, ohne

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