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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Protektion vorangekommen.
    In Jurgensens Fall jedoch war von Bedeutung, dass er genau wusste, was Janacek und seine politischen Vorgesetzten hören wollten. Honor schreckte zwar davor zurück, ihn der Fälschung von Tatsachen zu beschuldigen, war sich jedoch keinesfalls sicher, ob er besagte Fälschung gegebenenfalls verweigern würde. Und innerhalb der Navy, besonders in den nachrichtendienstlichen Kreisen, war es ein offenes Geheimnis, dass Jurgensen von je Tatsachen so interpretiert hatte, wie es seinen Vorgesetzten in den Kram passte.
    »Na ja, wahrscheinlich war es unvermeidlich«, sagte White Haven und sah seinen Bruder stirnrunzelnd an. »Irgendwoher muss das Geld für ihre Stimmenkaufmaschinerie ja kommen.«
    »Nein«, stimmte William zu, »etwas in der Richtung war unausweichlich, und eigentlich überrascht es mich auch gar nicht. Offen gesagt, hat mich etwas ganz anderes überrascht – und bestürzt.«
    »Und was?« Honor sah ihn forschend an, einmal mehr verwirrt von den eigenartigen Anwandlungen der Unsicherheit und des Kummers, die von ihm ausgingen. Ihre Fähigkeit, die Gefühle anderer wahrzunehmen, besaß eine äußerst frustrierende Kehrseite: Sie war nicht in der Lage, die Gedanken zu lesen, denen diese Gefühle entsprangen. So auch hier. Sie war sich verhältnismäßig sicher, dass der unverkennbare Zorn Williams sich nicht gegen sie richtete. Trotzdem war sie offensichtlich ein Faktor, der zu seiner Beklemmung beitrug, und was immer ihn so verärgert hatte, es hing direkt mit ihr zusammen.
    »Jawohl.« William wandte kurz den Blick ab und musterte das lebensgroße Porträt von Paul Tankersley, das Michelle Henke Honor zum letzten Geburtstag geschenkt hatte. Es hing Honors Schreibtisch und Computerterminal gegenüber, und er ließ die Augen nur eine Sekunde auf dem lächelnden Gesicht ruhen. Dann atmete er tief durch, straffte die Schultern und wandte sich zu Honor und White Haven um.
    »Meinen Quellen zufolge sind High Ridge und seine Koalitionspartner zuversichtlich, Ihre und Hamishs Glaubwürdigkeit schwer beschädigen zu können, Honor. Für sie ist es ebenso offensichtlich wie für uns, dass Sie beide unsere wichtigsten Sprecher gegen diesen Irrsinn wären. Aber man glaubt, Sie beide weitgehend kaltstellen zu können, indem man … Sie von dem Thema ablenkt.«
    »Vorher schneit es in der Hölle!«, fauchte White Haven, doch Honor klumpte sich der Magen zusammen, denn die Gefühle, die sich hinter Williams blauen Augen verbargen, stürmten auf sie ein.
    »Kommen Sie zur Sache, Willie«, bat sie ihn leise, und er seufzte.
    »Morgen früh«, antwortete er mit tonloser Stimme, »enthält Solomon Hayes' Kolumne einen Bericht, demzufolge Hamish und Sie ein Verhältnis haben.«
    Honor spürte, wie ihr Gesicht blutleer wurde, doch ihr Schreck verblasste zwischen der plötzlich aufwallenden Weißglut, die sie von White Haven empfing. William fehlte zwar ihr empathischer Sinn, doch er brauchte ihn auch gar nicht. Sein Gesicht war eine Maske, seine Stimme tonloser denn je, als er fortfuhr:
    »Ihr wisst beide, wie Hayes vorgeht. Er wird nichts deutlich behaupten, weder eure Namen fallen lassen noch jemanden benennen, der seine Darstellung belegen kann; trotzdem wird es ganz eindeutig sein. Er wird andeuten, dass ihr seit zwei T-Jahren etwas miteinander hättet … und High Ridges Lieblingskolumnisten schmieden schon an ihren Leitartikeln, mit denen sie Öl ins Feuer gießen wollen. Anscheinend hat High Ridge die Eröffnung der Oberhausdebatte nur deswegen verschoben – damit der Lynchmob einen gewissen Vorsprung erhält. Sie werden sorgfältig darauf achten, fair zu erscheinen und immer wieder betonen, dass euer Privatleben absolut nichts mit der Politik zu tun haben sollte. Aber sie wissen ganz genau, wie sehr euch beide solche Vorwürfe schaden werden. Und euer öffentliches Ansehen, sowohl als Persönlichkeiten als auch als Raumhelden, macht die Reaktion nur umso heftiger, vor allem, weil Hayes' Story sich nicht widerlegen lassen wird.«
    Er lachte humorlos.
    »Bestenfalls«, fuhr er rau fort, »steht euer Wort gegen seines … und gegen das eines sorgfältig choreografierten Hintergrundchors, der alles übertönen soll, was ihr sagt. Um ehrlich zu sein, habt ihr sowohl öffentlich als auch privat so viel Zeit miteinander verbracht und so eng zusammengearbeitet, dass es völlig unmöglich ist, die unvermeidliche Andeutung zu widerlegen.«
    » Widerlegen? « White Haven klang erstickt, und die

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