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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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schockierte Honor konnte nicht anders, als wie gelähmt dazusitzen. Hinter sich hörte sie einen leisen Aufprall; Nimitz war von seiner Sitzstange auf den Schreibtisch gesprungen. Sie spürte, wie der Baumkater sie zu erreichen versuchte und sich wie schon so oft zwischen sie und ihren Schmerz schieben wollte, und gleich darauf sprang Nimitz schon über ihre Schulter und landete auf ihrem Schoß. Sie nahm ihn in die Arme, ohne den Sessel zu drehen, und hielt ihn fest. Sie drückte ihr Gesicht in sein seidiges Fell, während er beruhigende Laute von sich gab, aber diesmal konnte niemand sie vor ihrem Schmerz schützen. Nicht einmal Nimitz.
    Im Allgemeinen waren die manticoranischen Sitten erheblich lockerer als die auf Grayson. Tatsächlich war die Hauptwelt in dieser Hinsicht liberaler als Honors Heimatplanet Sphinx. Normalerweise wäre daher die Vorstellung lachhaft gewesen, dass eine Affäre zwischen zwei Erwachsenen einen Außenstehenden etwas angehen könne; normalerweise.
    Aber nicht in diesem Fall. Nicht für die Gutsherrin von Harrington, die auch auf die Empfindungen ihrer graysonitischen Untertanen und die öffentliche Meinung auf Grayson Rücksicht nehmen musste. Über sie wirkten sich Verstimmungen auch auf Protector Benjamin aus – und auf seine zusehends schwieriger werdenden Versuche, Graysons Alarmbereitschaft aufrechtzuerhalten, obwohl das Sternenkönigreich die Manticoranische Allianz im Grunde aufgegeben hatte. Ihre frühere Beziehung mit Paul Tankersley war für die Graysons schon schwer zu verdauen gewesen, doch auch wenn sie nie geheiratet hatten, war doch auch keiner von ihnen bereits verheiratet gewesen.
    White Haven hingegen war verheiratet, und das war der zweite Stachel der Bedrohung, denn Lady Emily Alexander, die Gräfin von White Haven, war eine der beliebtesten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens im gesamten Sternenkönigreich.
    Einst eine der schönsten und talentiertesten HD-Schauspielerinnen Manticores, war sie seit einem Flugwagenunfall, der sich vor Honors drittem Standardgeburtstag ereignet hatte, an den Lebenserhaltungssessel gefesselt. Dennoch hatte Emily Alexander sich nicht damit abfinden wollen, dass ihr Leben vorüber sei. Körperlich hatte der Unfall sie verkrüppelt, doch ihr brillanter Verstand und ihre Willensstärke, die sie an die Spitze ihrer Profession katapultiert hatten, waren nicht beeinträchtigt worden. Den Chirurgen war es gelungen, ihre motorischen Fähigkeiten so weit wiederherzustellen, dass sie eine Hand und einen Arm beinahe normal benutzen und fast normal sprechen konnte, während sie zur Regulation ihrer unwillkürlichen Muskeln vollständig auf den Lebenserhaltungssessel angewiesen war. Viel war es nicht, was sie hatte. Eigentlich war es erbärmlich wenig, doch so wenig es war, sie hatte das Beste daraus gemacht.
    Da sie als Schauspielerin nicht mehr agieren konnte, war sie Produzentin und Autorin geworden, eine Dichterin, die zugleich eine ausgezeichnete Historikerin und die halboffizielle Biografin des Hauses Winton war. Sie war das geliebte Beispiel, das allen im Sternenkönigreich zeigte, wie viel durch puren, unerschrockenen Lebensmut überwunden werden kann, und zu ihrem Ruhm als die große tragische Heldin von Manticore war die romantische Geschichte ihrer Ehe mit Hamish Alexander gekommen. Die Geschichte der liebenden Ergebenheit, die fast sechs T-Jahrzehnte überstanden hatte, in denen Emily an den Sessel gefesselt war. Viele Männer hätten versucht, ihre Ehen annullieren zu lassen (wenn auch sanft und zu sehr großzügigen Bedingungen), damit sie wieder heiraten konnten, doch Hamish Alexander hatte jede Andeutung einer solchen Möglichkeit vehement zurückgewiesen.
    Im Laufe der Jahre war immer wieder gemunkelt worden, er unterhalte gelegentlich eine diskrete Liaison mit einer registrierten Kurtisane, doch solche Beziehungen wurden auf Manticore nicht nur voll akzeptiert, sondern auch als therapeutisch sinnvoll erachtet. Auf Gryphon und Sphinx war man aus verschiedenen Gründen weniger davon überzeugt, doch in dieser Hinsicht war der Hauptplanet schon immer … aufgeschlossener gewesen.
    Es bestand jedoch ein himmelweiter Unterschied dazwischen, gelegentlich eine registrierte professionelle Kurtisane zu bezahlen – besonders, wenn die eigene Frau invalide war –, und eine Affäre mit einer Frau einzugehen, die sich nicht beruflich Männern hingab. Das galt besonders für Hamish und Emily Alexander, die sich zur Zweitreformierten

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