Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
es wüsste, würde ich es Ihnen verschweigen.«
    »Ich kann es auch allein herausfinden.« Ihre Stimme glich einer Dolchschneide, und eine eisige Entschlossenheit durchfuhr sie. »Ich habe herausgefunden, wer für den Mord an Paul Tankersley verantwortlich war«, sagte sie dem Bruder des Mannes, den sie liebte. »Und ich kann herausfinden, welcher Abschaum jetzt für diese Sache verantwortlich ist.«
    »Nein, das können Sie nicht«, sagte William eindringlich, dann schüttelte er heftig den Kopf. »Ich meine, Sie können es schon, aber was würde es Ihnen schon nützen?« Er sah sie bittend an. »Ihr Duell mit Young hätte Sie fast vernichtet, Honor! Wenn Sie herausfinden, wer hinter dieser Sache steckt, und Sie ihn herausfordern, wäre das zehnmal schlimmer – das würde viel mehr Schaden anrichten als die Gerüchte! Als Politikerin wären Sie im Sternenkönigreich erledigt, ganz gleich, was geschieht. Und das berücksichtigt noch nicht einmal die Frage, wie viele Leute dann die Geschichte erst recht glauben würden, weil sie wahr sein muss, wenn sie deswegen solche Schritte ergreifen.«
    »Er hat Recht.« Hamish Alexanders Stimme klang wie Eisen, das über Stein scharrt, und Honor wandte sich ihm schließlich doch zu und blickte ihn an. Er suchte ihren Blick, bis sie ihn erwiderte, und sie erkannte, dass er nun endlich ebenfalls begriffen hatte: Er wüsste nun, was er während der letzten Jahre immer stärker in seinem Innersten gespürt hatte – dass sie schon immer gewusst hatte, was er für sie empfand, und dass sie seine Gefühle erwiderte.
    »Er hat Recht«, wiederholte White Haven. »Wir können uns beide nicht leisten, die Geschichte noch glaubhafter zu machen. Besonders«, er funkelte seinen Bruder an, »wo kein Funke Wahrheit daran ist.«
    William erwiderte den wütenden Blick gleichmütig; er war sich ebenso sicher wie Honor, dass die Wut sich zum größten Teil gegen jemand anderen richtete.
    »Ich glaube dir«, sagte er tief aufrichtig. »Das Problem ist nur, das zu beweisen.«
    »Es zu beweisen !«, fauchte White Haven verächtlich.
    »Ich weiß, ich weiß!« William schüttelte wieder den Kopf, und er sah fast so wütend drein wie sein Bruder. »Ihr solltet nicht das Geringste zu beweisen haben, beide nicht! Aber du weißt genauso gut wie ich, dass man bei Rufmord anders vorgehen muss und dass es keine Möglichkeit gibt, das Gegenteil zu beweisen. Besonders nicht, wo ihr beide so eng zusammenarbeitet. Wir alle haben das politische Kapital überzogen, das eure Leistungen eingebracht haben. Absichtlich haben wir euch zusammengeschweißt und das Auge der Öffentlichkeit auf euch als Team gelenkt. Die Wähler betrachten euch nun als zusammengehörig, und dadurch fällt es ihnen nun einmal leichter, diesen Mist zu glauben. Erst recht, wenn jemand ausplaudert, wie viel Zeit ihr allein miteinander verbracht habt.«
    »Allein?« Beide Alexanders wandten sich Honor zu, als sie ihre Einwortfrage stellte. »Ich bin eine Gutsherrin , Willie. Ohne meine Waffenträger gehe ich niemals irgendwohin – das würde mir das graysonitische Gesetz verbieten! Wann hätten wir beide denn je eine Möglichkeit gehabt, miteinander ›allein‹ zu sein?«
    »Das wissen Sie besser als ich, Honor«, antwortete William in beinahe mitfühlendem Ton. »Erstens würde Ihnen niemand glauben, dass Sie nicht auch mal davonschlüpfen können, wenn Sie es wirklich wollten – selbst von Colonel LaFollet. Man würde es nicht glauben, weil sie es tatsächlich könnten, das wissen Sie genauso gut wie ich; Sie hätten schon eine Möglichkeit gefunden. Zweitens: Selbst wenn es anders wäre, glauben Sie im Ernst, irgendjemand würde bezweifeln, dass Ihre Waffenträger nicht das Blaue vom Himmel herunter lügen würden, wenn Sie sie darum bitten?«
    Nun starrte sie ihn wütend an, doch dann ließ sie die Schultern sinken, denn er hatte Recht. Das hatte sie schon gewusst, bevor sie den Mund aufmachte. Sie hatte sich nur wie eine Ertrinkende verhalten, die nach dem letzten Strohhalm griff.
    »Also, was tun wir jetzt?«, fragte sie verbittert. »Soll die Regierung wirklich damit davonkommen, dass sie den Kampf um die politische Macht im gesamten Sternenkönigreich auf etwas Kleines, Widerwärtiges wie ein Gerücht der Untreue reduziert?«
    »Nein«, antwortete William. »Den ganzen Kampf werden sie nicht darauf reduzieren können, Honor. Die Wahrheit ist nun einmal, dass Hamish und Sie zwei unserer wirksamsten Waffen gewesen sind. Und die

Weitere Kostenlose Bücher