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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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eine Nummer in ihr Com eingab. Die Verbindung wurde fast augenblicklich aufgebaut, und sie nickte knapp, als Thomas Theismans Gesicht auf dem Combildschirm erschien.
    »Madame Präsidentin«, sagte Theisman; er schien nicht überrascht, sie zu sehen, doch andererseits besaßen in der gesamten Republik Haven nur elf Menschen die Nummer seines persönlichen Coms im Oktagon.
    »Arnold Giancola ist hier bei mir, Tom«, sagte Pritchart ohne Umschweife. »Er hat mir Descroix' Antwort auf unsere letzte Note gebracht, und es ist keine gute Antwort.
    Nicht im Geringsten. Manticore weigert sich, auch nur einen Zentimeter weit nachzugeben.«
    »Verstehe«, sagte Theisman vorsichtig.
    »Ich glaube«, fuhr sie tonlos fort, »dass es nun Zeit wird, ihnen begreiflich zu machen, dass es so nicht geht.«
     
     
     
     
    »Ich wünschte, ich müsste Ihnen das Folgende nicht sagen«, sprach Thomas Theisman in den visuellen Aufzeichner, mit dem er die Geheimnachricht für Javier Giscard aufnahm. »Leider muss ich es aber.«
    Er holte tief Luft.
    »Dieser Brief soll Sie persönlich informieren, doch die amtliche Depesche, die ihn begleitet, ist als Warnung vor Kriegsgefahr zu verstehen. Eloise hat mir zu verstehen gegeben, sie wolle keineswegs den ersten Schuss feuern, doch meiner Meinung nach ist das Risiko, dass jemand ihn abfeuert, soeben beträchtlich gestiegen.«
    Er hielt inne und überlegte, dass er zu dem Mann sprach, der Eloise Pritchart liebte und sie – mit der möglichen Ausnahme Kevin Ushers – vermutlich besser kannte als sonst jemand. Giscard jedoch war an Bord seines Flaggschiffs in der Umlaufbahn von SXR-136-23 und nicht in Nouveau Paris.
    »Eloise und Giancola entwerfen gerade eine neue Note an Manticore. Darin werden sie nicht mehr darum bitten, über unsere neuen Vorschläge nachzudenken, sondern darauf bestehen, dass unsere Forderungen erfüllt werden. Sie hat mir versichert, dass sie – noch – nicht beabsichtigt, die Folgen auszuführen, die es für das Sternenkönigreich hätte, wenn es die Bedingungen nicht erfüllt. Aber für mich ist es offensichtlich, dass ihre Sprache mehr als nur ›steif‹ sein wird.
    Wir haben die operativen Annahmen und Konzepte von Fall Rot Alfa eingehend erörtert. Eloise ist klar, dass wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite haben müssen, wenn der Plan funktionieren soll. Sie stimmt auch damit überein, dass wir erst dann eine Offensive beginnen können, wenn wir sowohl unserer eigenen als auch der interstellaren Öffentlichkeit eindeutig dargelegt haben, dass wir keine andere Wahl hatten. Und ich hoffe und glaube ganz ehrlich, dass sie auch weiterhin genau weiß, was erneute Feindseligkeiten mit dem Sternenkönigreich für alle bedeuten würden: eine Katastrophe, die wir um fast jeden Preis verhindern müssen.«
    Oh, das hoffe ich wirklich , dachte er. Leider war er sich längst nicht mehr so sicher, ob er es auch wirklich glaubte .
    »Dies ist kein Befehl, die Kampfhandlungen zu beginnen«, sagte er fest. »Aber eine Warnung. Eloises neue Note wird binnen sechsunddreißig Standardstunden an Manticore versandt. Ich glaube nicht, dass irgendjemand in der Hauptstadt – einschließlich Giancolas – behaupten kann, dass er High Ridges Reaktion darauf kennt. Aber es sieht so aus, als würden wir es herausfinden.«
     
     
     
     
    Arnold Giancola saß in seinem Büro. Es war sehr spät, und er lächelte vor Heiterkeit, die von einem unleugbaren Hauch von Sorge mattiert wurde, während er über den Text auf seinem Lesegerät nachdachte. Die Stunde war der Tat angemessen, dachte er. Nach alter, ehrenwerter Tradition mussten Verschwörungen in dunkler Nacht ausgeführt werden.
    Nicht dass er irgendjemandem gegenüber zugegeben hätte, dass sein Tun auch nur im Mindesten etwas Verschwörerisches an sich hatte. Doch welche Haltung er auch vor anderen vertrat, es hatte wenig Sinn, sich selbst täuschen zu wollen. Mancher hätte vielleicht sogar angeführt, es sei illegal, was er nun vorhatte, doch Giancola hatte sich eingehend mit der Frage beschäftigt und bezweifelte, dass ein Gericht dem zugestimmt hätte. Er konnte sich zwar täuschen, doch seiner Ansicht nach bewegte er sich mit seinem Plan lediglich in einer Grauzone. Immerhin war er der Außenminister, und das machte jeden Verkehr mit einer fremden Regierung zu seinem Ressort; die genaue Form, in der eine solche Depesche gekleidet wurde, lag eindeutig in seinem Ermessensspielraum.
    Dennoch blieb als Tatsache bestehen, dass

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