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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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typischer silesianischer Frachter aussah, und der Kommandant dachte nun, ihm böte sich eine noch bessere Gelegenheit, seine Falschinformation an die richtigen Leute zu bringen. Die Havies wollten Bachfischs Schiff offensichtlich entern, ein paar Andeutungen zu machen und sie dann mit dem strengen Befehl wieder freizulassen, sich dem Marsh-System nicht zu nähern. Selbstverständlich hätte jeder silesianische Händler sofort die Möglichkeit erkannt, uns die Informationen zu verkaufen, und sich gleich auf den Weg zu Admiral Harrington gemacht!«
    »Und die Daten, die Admiral Bachfisch aus den Computerspeichern geborgen hat?«, fragte Whitc Haven.
    »Eine reine Notfallvorkehrung«, antwortete Janacek im Brustton der Überzeugung. »Die Hecate sollte nie gekapert oder vernichtet werden, aber die Planer müssen damit gerechnet haben, dass sie das Pech hätte, die Aufmerksamkeit eines Schweren Kreuzers oder Schlachtkreuzers zu erregen. Bei unserem Kompensatorvorteil durfte sie sich nicht darauf verlassen, ihnen entkommen zu können, deshalb hat man der Crew eine Tarngeschichte eingetrichtert und die Computerspeicher mit ein paar mehrdeutigen Hinweisen auf eine ›Zwote Flotte‹ gespickt. Vermutlich sollte das Ganze so aussehen, als hätte die Crew noch versucht, die Speicher zu löschen, wäre aber nicht ganz damit fertig geworden.« Er zuckte mit den Schultern. »Als die Hecate es vermasselte und Bachfischs Schiff für einen normalen Frachter hielt, fand jemand noch die Zeit, den Notplan auszuführen, bevor er starb.«
    »Und Sie glauben wirklich irgendetwas davon?«, fragte White Haven fast im Plauderton, und Janacek schwoll an vor Zorn.
    »Aber selbstverständlich!« Er schüttelte wütend den Kopf. »Natürlich irren wir uns vielleicht in dem einen oder anderen Detail. Aber es kann nicht sein – auf keinen Fall –, dass Theisman tatsächlich eine Streitmacht, die so stark ist, wie Harrington annimmt, dermaßen weit entfernt vom entscheidenden Kriegsschauplatz stationiert! Ich bezweifle nicht, dass der havenitische Operationsplan geplatzt ist. Ich glaube ganz bestimmt nicht, dass die Havies eine ganze Zerstörerbesatzung geopfert haben, nur um uns zu überzeugen, dass ihre Informationen echt sind! Aber das Einzige, was auch nur annähernd Sinn ergibt, ist, dass die Fahrt der Hecate Teil eines komplizierten Ablenkungsmanövers war.«
    »Und Sie haben nicht vor, sich davon ablenken zu lassen, nicht wahr?«
    »Nein, Mylord, ganz bestimmt nicht«, erwiderte Janacek tonlos und starrte White Haven unnachgiebig in die Augen.
    »Mylord«, sagte White Haven leise, »haben Sie denn auch bedacht, was dieses von Ihnen angenommene Täuschungsmanöver noch bedeuten würde?«
    »Was meinen Sie damit?«, fuhr Janacek ihn an.
    »Falls die Herzogin von Harrington Recht hat und es stimmt tatsächlich, dass eine derart starke havenitische Streitmacht nach Silesia gesandt worden ist, dann kann es dafür nur einen Grund geben: dass man Sidemore Station angreifen und ihren Kampfverband vernichten will. Das wäre eindeutig eine kriegerische Handlung, und wir würden entsprechend darauf reagieren – überall, nicht nur in Silesia. Daraus folgt eindeutig, dass Haven die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten erwägt. Wenn die Republik willens ist, dies in einem Gebiet zu tun, das so weit von unserem strategischen Zentrum entfernt ist wie Silesia, dann wird sie das erst recht auch ein wenig näher an der Heimat tun.
    Selbst wenn Sie annehmen, dass die Havies uns zur Aufspaltung unserer Kräfte verleiten wollen, weist dies doch eindeutig darauf hin, dass sie planen, irgendwo aktiv gegen uns vorzugehen. Jede Verteilung, zu der wir uns durch Ihren Falschinformationsversuch verleiten ließen, wäre nur zeitweilig. Wenn wir binnen einiger Wochen keine weitere Spur dieser ›Zwoten Flotte‹ fänden – bestenfalls würden wir uns zwo Monate Zeit lassen –, würden wir die Verstärkungen zurückrufen, die wir dorthin geschickt haben. Und dann wäre alles wieder beim Alten. Das weiß Theisman so gut wie wir. Glauben Sie mir, der Mann ist ein ausgezeichneter Stratege.
    Wenn die Täuschung also nur vorübergehend ist, müsste man sich fragen, warum er sich überhaupt die Mühe macht – es sei denn, er wollte die zeitweilige Ablenkung für einen Angriff hier ausnutzen.«
    »Entscheiden Sie sich«, entgegnete Janacek gehässig.
    »Als Sie hier hereingekommen sind, wollten Sie Verstärkungen für Sidemore verlangen. Jetzt sagen Sie, wir würden

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